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Stadt (Pl. 6), aus zwei, von riesigen Monolithen gewölbartig überdachten Kammern bestehend, gewöhnlich für eine Grabanlage gehalten1), neuerdings von Ohne falsch - Richter für ein Quellgebäude erklärt 2); ferner die Hauptnekropole des alten Kition, S von der Marina gegen den Salzsee hin (Pl. 10), eine der ergiebigsten Fundstätten für Cesnola's Altertumsmagazin3) und, wie mich der Augenschein frisch aufgewühlter Gräber lehrte, noch jetzt von Schatzgräbern heimlich ausgebeutet; endlich der Salzsee1), welchem, wie wir sahen, die moderne Doppelstadt Larnaka ihre Entstehung verdankt, und welcher bis in die neueste Zeit noch eine reiche Einnahmequelle bildete 5), sowie die an seinem westlichen Rande stehende Moschee Hala Sultan Tekke, welche bei den Mu

1) So besonders von L. Rofs, der die erste genauere Beschreibung davon gab, a. a. O. S. 199—201 und Archäol. Zeit. IX (1851) 327 f., T. XXVIII 5.

2),,Altes Bauwerk bei Larnaka". Arch. Zeit. XXXIX (1881) 311—314, T. XVIII. Vgl. sonst noch Niebuhr S. 22 u. T. III; Kotschy a. a. O. S. 291 a; Unger-Kotschy S. 527-529; Cesnola S. 53 f.; Löher S. 28 f.; Perrot-Chipiez, Hist. de l'art III 275— 277; vom Rath a. a. O. S. 23 f.

3) Vgl. Cesnola S. 56; G. Colonna - Ceccaldi, Rev. arch. N. S. XXI 26 f., 353 f. (1870).

4) Vgl. über den See und die Salzgewinnung aus demselben Lusignan f. 10 recto, dessen Schilderung den meisten späteren zur Grundlage gedient hat. Die von ihm und seinen Nachfolgern vertretene Behauptung, dafs der See nicht durch Eindringen von Meerwasser, sondern durch das zur Winterszeit zuströmende Regenwasser gebildet werde, welches sich erst durch Auslaugen des Bodens mit Salz sättige, wurde erst durch Gaudry Mém. S. 273 und Unger-Kotschy S. 9 widerlegt. Doch suchte neuerdings Baker S. 22 f. die frühere, auch bei den Einheimischen verbreiteten Ansicht zu verteidigen. Der gröfsere Umfang des Sees in venezianischer Zeit (12-2 Miglien), für welchen man sich auf Mariti (S. 177) zu berufen pflegt, wird quellenmäfsig bezeugt durch den Bericht des Provveditore generale Bern. Sagredo an den venezianischen Senat vom J. 1562 (bei Mas Latrie Hist. III 554 f.), welcher den damaligen Umfang zu 2410 Klafter (passa), die alte Uferlinie zu 10 941 Klafter angiebt; in 16 Jahren habe der See durch die Staubzufuhr der Winde und die Anschwemmungen des Regenwassers um 690 Klafter abgenommen. S. auch den Nachtrag.

5) Dies hat sich jedoch unter der englischen Verwaltung geändert. Während nach Ham. Lang (S. 260 f., 277) die türkische Regierung aus dem Salzmonopol in Cypern eine Einnahme von jährlich 40 000 £ hatte, wovon 25 000 £ auf den See von Larnaka trafen, und für 27 000 £ ausführte (hauptsächlich nach Syrien und Konstantinopel), wurden nach der englischen Besitzergreifung die türkischen Häfen für die Einfuhr des cyprischen Salzes verschlossen, und letzteres, bei dem Mangel eines auswärtigen Absatzgebietes, auf den heimischen Markt beschränkt. Im ersten Verwaltungsjahre (1879) wurden aus dem See von Larnaka noch 13 750 Tonnen Salz gewonnen, seither meldet jährlich der amtliche Bericht lakonisch „The Salines were not worked". Von den vorhandenen Vorräten wurde bis 1884 noch jährlich ein kleines Quantum ausgeführt, im übrigen nur für den Bedarf der Insel (1881-1887, je 3-4000 £) verkauft. Ann. Report by H. M. High Commissioner 1879 S. 16 f. 197; dgl. 1880-1887.

hammedanern als Begräbnisstätte einer Verwandten des Propheten1), die mit den Arabern unter Moawia im Jahre 647 auf Cypern gelandet und hier gestorben sein soll, in grofser Verehrung steht.

Von Larnaka nach Nikosia. Die Tafelberge. Ledrai.

Obwohl Larnaka mit der Landeshauptstadt durch eine gute Strafse verbunden ist, bedient man sich doch, da Wagen auf Cypern noch eine grosse Seltenheit sind, gewöhnlich des altüblichen Verkehrsmittels, der Maultiere, welche in Cypern im allgemeinen von vorzüglicher Qualität sind 2). Leider gehörten die uns in Larnaka zur Verfügung gestellten Tiere nicht zur besten Sorte, so dass wir für den sonst in 4 bis 41⁄2 Stunden zurückzulegenden Weg deren 6 gebrauchten. Die neue Strafse führt nicht mehr über Athienu, dem gewöhnlichen Halteplatz der früheren Reisenden, sondern direkt auf Pyrói zu, wo sie auf einer Brücke den Ialias überschreitet. Ehe man noch diese Stelle erreicht, passiert man einen ziemlich breiten Höhenzug, welcher die Küstenebene von dem grofsen centralen Tiefland, der Mesaria, trennt. Dort, wo die Strafse ihren höchsten Punkt (820 feet 250 m) erreicht, eröffnet sich plötzlich ein überraschender Anblick. Jenseits der ausgedehnten Fläche der Mesaria erhebt sich nämlich, einer gewaltigen, zinnengekrönten Mauer vergleichbar, das Kettengebirge, welches der Nordküste in geringem Abstand entlang zieht und mit seinem kühn geformten Felskamme an den landschaftlichen Charakter unserer Kalkalpen erinnert3).

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Sobald man indessen von diesem Höhenzug in die Mesaria herabsteigt, deren Erhebung übrigens bei Nikosia 450-500 feet (c. 150m) beträgt, wird das Auge durch eine andere charakteristische Bildung gefesselt, die eigentümlichen Tafelberge, wie man sie passend genannt hat). Schon Strabo (XIV 6,3) spricht von einem λόφος τραχὺς, ὑψηλὸς, τραπεζοειδής am

1) Die Angaben über die Persönlichkeit der Verstorbenen und ihres Verhältnisses zu Mohammed sind verschieden; s. Lebrun 382, Pococke 213, Mariti 179, Sestini 143, Konst. Sinaias bei Sakellarios I 57, Mas Latrie, Chypre 19, v. Hammer, Gesch. d. osman. Reich. III 581, 784f., II2 412 f. Eine Ansicht des Sees mit der

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Moschee und dem Kreuzesberg im Hintergrund giebt Light zu S. 244.

2) Vgl. u. A. Hasselquist, Reise nach Palästina (Rostock 1762) S. 195; Gaudry, Rech. S. 202 f.; L'Exploration Bd. VI (1878) S. 333; Cyprus Guide S. 89.

3) Gaudry (Mém. S. 159 f.) glaubte den Kalkstein der Nordkette der Kreide, Unger (S. 21 f.) dem Jura zurechnen zu sollen, ohne dafs die eine oder die andere Zuteilung durch Petrefakten, an denen das Gebirge sehr arm zu sein scheint, erwiesen worden wäre. Hr. Bergeat (s. o. S. 183 f. A. 2) hat sich die Lösung der Zweifel über das Alter der Nordkette zur besonderen Aufgabe gestellt.

4) Am besten hat Unger (S. 52 ff., 435 ff.) darüber gehandelt, während Gaudry (Rech. 102) merkwürdiger Weise dieser Erscheinung fast gar keine Aufmerksamkeit widmete. Sonst vgl. noch Kinneir 187, Rofs 126 f., Löher 41, J. Seiff, Reisen in der asiat. Türkei (Leipz. 1875) 89, Baker 58, 115.

Vorgebirge Pedalion (Cap Greco)'), und auch der heutigen Bevölkerung ist die Bezeichnung rodnega sowie zoazores für die rauhe, unfruchtbare Oberfläche derselben geläufig. Letztere stellt sich in der That als eine vollkommen ebene Platte dar, welche genau in demselben Niveau liegt, wie die Deckplatten der benachbarten Tafelberge und sich hierdurch als Bruchstück einer festen Gesteinsschicht (zu Konglomerat verkitteter Geschiebe) darstellt. Soweit diese schützende Decke nicht zerstört ist, hat sich auch die darunter liegende Schicht tertiären Mergels erhalten, während diese sonst der Erosion zum Opfer gefallen ist. Man wird letztere nicht mit Unger (S. 53) auf Rechnung von Strömungen des Meerwassers setzen dürfen, zumal die Entstehung derartiger Inselplateaus durch die Wirkungen des süfsen Wassers heute noch zu verfolgen ist; so kann man in einzelnen Teilen der Mesaria, wo die Zerreissung der Decken minder fortgeschritten ist, deutlich die von den Wasseradern ausgenagten Rinnsale und die beginnende Abschnürung einzelner Plateauflächen erkennen 2). Aufserdem ist ja auch in einem Gebiete gewaltigster Erosion, der Sahara, als Hauptursache derselben durch neuere Untersuchungen die Thätigkeit des süfsen Wassers, neben welcher die Wirkung der Winde nur in zweiter Linie in Betracht kommt, nachgewiesen und damit die ältere Theorie von der Auswaschung durch Meeresfluten widerlegt worden3). In der That stehen die cyprischen Tafelberge unter allen verwandten Erscheinungen wohl den „Zeugen“ oder,,Inselbergen" der Sahara am nächsten, obwohl auch hier die Analogie keine vollständige ist. Nächstdem möchten wohl die unter dem Namen,,Mesas" (Tische) bekannten Bildungen in Nordamerika, insbesondere in Arizona und Neu-Mexiko zum Vergleich heranzuziehen sein1).

Selbstverständlich ist die äufsere Erscheinung der als Tafelberge bezeichneten Gebilde eine sehr verschiedene, je nachdem die Denudation mehr oder minder weit fortgeschritten ist. So haben einerseits. ausgedehnte Plateauflächen, auf welche jener Name keine Anwendung mehr finden kann, der weitergehenden Zerstückelung widerstanden 5), anderseits schrumpft der Rest der festen Oberflächenschicht mitunter

1) Ich konnte dieses Vorgebirge leider nicht mehr selbst besuchen; doch stimmt die engl. Karte vollständig zur Beschreibung Strabo's. S. übrigens den Nachtrag. 2) Man vgl. besonders die Gegend SW von Famagusta auf Bl. 11 der engl. Karte.

3) Vgl. Zittel, Beitr. z. Geol. und Paläont. der libyschen Wüste S. 8, 38; Ders., Über den geol. Bau der libyschen Wüste S. 17 ff.; M. Neumayr, Erdgeschichte I 532 ff. Vgl. auch Rohlfs, Drei Monate in der lib. Wüste T. X (zu S. 271).

4) Ratzel, Die Vereinigten Staaten I 114 ff.

5) So aufser dem o. angeführten Beispiel SW von Famagusta, besonders W von Nikosia, wo die Hochfläche von Kokkini Trimithia (Bl. 4 der engl. Karte), welche ich auf der Reise von Nikosia nach Soloi überschritt, ein charakteristisches Beispiel dieser Art bietet.

auf ein Minimum zusammen, so dafs die betreffenden Hügel dadurch eine konische Gestalt erhalten. Ein bei der Annäherung von Nikosia besonders auffallender Tafelberg 7 km OSO von dieser Stadt, auf der Karte Arona (s. Nachtrag) genannt, zeigte statt des breiten Plateaus, das man von unten erwartete, eine Oberfläche von 720 Schritt Länge bei einer maximalen Breite von 30 bezw. 60 Schritt, während sie in der Mitte zu einem schmalen Grat zusammenschwand. Da dieser Hügel auf der Karte als trigonometrischer Punkt mit 591,3 F. Meereshöhe eingetragen ist, und der an seinem Fußse vorüberziehende Teil der Strafse Larnaka-Nikosia zwischen 404,1 und 425,6 F. liegt, ergiebt sich hieraus eine relative Erhebung von ca. 175 F. oder 53m.

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Ein noch typischeres Beispiel der Tafelbergbildung liefert ein anderer, 6-61⁄2 km SO von Nikosia, W von der nach Larnaka führenden Strafse gelegener Hügel, Leondari Vuno (d. i. Löwenberg) genannt, dessen Bildung beifolgender Plan nebst Profil veranschaulicht. Dieser Plan wurde des archäologischen Interesses halber, welches der Hügel bietet,

auf Veranlassung des Oberingenieurs der Regierung, Hrn. S. Brown, durch dessen Hilfsingenieur Hrn. W. Williams aufgenommen, und dem Verfasser in zuvorkommendster Weise zu weiterem Gebrauch überlassen. Nach meiner Abreise setzte Hr. Ohne falsch - Richter die von mir begonnene archäologische Untersuchung des Hügels fort und liefs den Plan durch Herrn Topographen Carletti revidieren und ergänzen, worauf derselbe nebst zahlreichen archäologischen Abbildungen als Taf. I des von Herrn Ohnefalsch - Richter begründeten,,Journal of Cyprian Studies") veröffentlicht wurde. Da indes die Verbreitung dieser Zeitschrift naturgemäss eine beschränkte ist, und auch der Bericht von M. R. James über die von ihm als Mitglied der englischen archäologischen Expedition im Januar (7.-24.) 1888 unternommenen Ausgrabungen2) von keinem Plan begleitet ist, glaube ich, dafs eine erneute Wiedergabe des Planes an dieser Stelle sowohl wegen der typischen Bildung des Hügels als insbesondere wegen der merkwürdigen Spuren früherer Besiedelung nicht ohne Interesse ist.

Wie man aus dem Plan ersieht, zerfällt die Oberfläche, deren Gesamtlänge 680-780 m beträgt, durch eine Einschnürung in der Mitte (bis auf 90 m) in eine kleinere nördliche und eine gröfsere südliche Hälfte von 220-370m Breite. Den barometrischen Unterschied zwischen der Oberfläche und dem Fufs des Hügels beobachtete ich bei 31° C. zu 4,5 mm, was auf eine relative Erhebung von ungefähr 47 m schliessen läfst und sehr wohl zu der relativen Höhe des benachbarten Tafelberges Arona (s. o.) stimmt, da sich das Terrain vom Hügel zur Strafse hin noch etwas senkt3). Die Mächtigkeit der festen Platte beträgt 41⁄2-6 m, und zwar ist der Abfall derselben so steil, dafs er nur mit Mühe, bezw. unter Anwendung künstlicher Hilfsmittel erklettert werden kann. Nur an der schmalen Stelle in der Mitte ist das Gipfelplateau bequem zu erreichen und zwar führt an der W-Seite von N her eine offenbar künstlich hergestellte Rampe empor, ähnlich derjenigen, auf welcher man zu dem (östlichen) Hauptthor der Burg von Tirynth gelangt 4); der minder deutliche Zugang auf der O-Seite scheint nicht

1) Bis jetzt 1 Nummer von 24 S. in 4 mit 2 T. in fol. Das Journal, welches von nun an in Berlin erscheinen soll, bildet eine etwas veränderte Fortsetzung der früher von Ohne falsch-Richter in Nikosia herausgegebenen Zeitschrift,,The Owl“ (11 Nummern).

2) Journal of Hellenic Studies Bd. IX (1888) S. 152-158. Ein kürzerer, im wesentlichen gleichlautender, Bericht erschien im Athenaeum 1888 N. 3149 S. 282, ein anderer in der Times vom 24. Sept. 1888 (S. 4), hiernach auch im Amer. Journ. of Archaeol. Bd. IV (1888) S. 487 f.

3) In dem Bericht der Times wird die absolute Höhe des Hügels zu 520 f. (158 m), die relative (wohl zu niedrig) zu 130' (40 m) angegeben.

4) Doch mit dem Unterschied, dafs in Tirynth die Angreifer den Verteidigern die rechte, unbeschildete, hier die beschildete Seite zuwandten. Auch sonst er

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