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Arenas, etwa eine halbe Stunde von Villa de la Orotava entfernt. Ausserdem kommt sie im Taorothale noch an der nach Realejo führenden Strafse, sowie im Barranco de los Frayles und, auf der entgegengesetzten Seite Teneriffa's, bei Guimar (Webb) vor. „Einen halben Tag, sagt Bourgeau (in schedulis), während dessen das Schiff, mit welchem ich aus Ferro zurückkehrte, auf Gomera anlegte, benutzte ich, um zum zweiten Male die Barrancos de S. Sebastian und de la Laja in der Absicht zu besuchen, dort Exemplare von zwei Farrn zu sammeln, die ich für neu halte. Ich habe sie nirgend anderswo, als auf dieser Insel gesehen. Einer derselben gehört, wie ich im Webb'schen Herbar es sehen konnte, unzweifelhaft zu Cheilanthes maderensis; von dem anderen ist weiter keine Rede und es bleibt ungewiss. was damit gemeint sei.

Despréaux hatte von Gran-Canaria bereits grofse und schöne Exemplare, wie die, welche Webb und Berthelot in Palma fanden, aber, seiner Gewohnheit gemäfs, ohne Angabe des Standortes eingesandt. Ich war nach ihm so glücklich, den Madeira - Schuppenfarrn daselbst in mindestens 3000 Fufs Höhe, im Gebirge zwischen Tejeda und Tirajana, da wo der Weg nach Mogan sich abzweigt, aufzufinden. Er wuchs hier jedoch an einer verhältnifsmässig kalten, dem Winde ausgesetzten Stelle, daher natürlich in viel kleineren Exemplaren als in den geschützten Thälern des Littorals von Teneriffa.

Man findet Cheilanthes maderensis vom Februar bis Mai in der schönsten Entfaltung ihrer dicht buschigen Wedel.

In Madeira ist dies niedliche Gewächs, wie es scheint, seltener noch als auf den Canaren. Der bekannteste, ja, wie ich glaube, der einzige bekannte Standort daselbst sind Felsenritzen bei Funchal und altes Gemäuer in dieser Stadt selbst, an letzterem, nach Bunbury, spar sam und bisweilen in Begleitung von Notochlaena lanuginosa, Desv.

Die sonstige geographische Verbreitung erstreckt sich nur noch über Algerien und über einige Inseln des Mittelmeers: Sicilien, Korsika.

9. Notochlaena Marantae, R. Br.

Acrostichum canap. 360.

Webb et Berthelot, Phytograph. III. p. 455. riense und A. Maranthus (sic) L. v. Buch, Allgem. Uebersicht. A. Maranthae, Linn. L. v. Buch, Physikal. Beschreib., p. 137 und

173. Desselben Herbarium No. 4.
in Anal. cienc. natural. IV. p. 97.
V. p. 121.

A. subcordatum, Cavanilles

A. canariense, Willd., Spec. plant.

Vorlinnéische Namen: Lonchitis aspera, Maranta, Methodi cognoscendor. simplicium libri tres p. 20 und 152. - Filicula palmensis pinnis parvis subtus omnino villosis, alter anonymer Herbariumnamen in der Berliner Königl. Sammlung.

Abbildung: Schkuhr, Kryptogamische Gewächse. t. 4.

et Smith, Flora graeca. t. 964.

Spanisch: Doradilla acanelada.

Sibthorp

Erreicht im Gebiete eine bedeutende Gröfse und konstituirt daselbst mit zwölf bis funfzehn Zoll langen Wedeln, was Willdenow Acrostichum canariense nannte. Sie ist Viera's Doradilla acanelada und wächst auf den Canaren zwar etwas minder häufig als auf den Capverden, wo sie das Maximum ihrer Individuenzahl zu erreichen scheint und im allerüppigsten Wuchse aufschiefst; ist aber auch dort verbreitet genug und zwar hauptsächlich in dem Gürtel, vermittelst welches das Littoral sich der Waldregion anschliefst, d. h., wenn wir die nordöstlich von Sta. Cruz gelegenen Thäler Teneriffa's ins Auge fassen, etwa von ihrer Mitte an bis aufwärts zum Saume des Lorbeerforstes oder Erikenbuschwaldes. Hier und da steigt sie auch wohl bis ganz nah an die Küste herab. So liegt in Leopolds von Buch Herbar ein „Paso alto“ bezeichnetes Specimen und Paso alto ist ein vom Meere bespültes Kastell am Ausgange des Barranco de Tahodio. So führt sie Bunbury ganz richtig im Bufaderothale, wo ich selbst sie oft genug beobachtete, als innerhalb der Euphorbien - Region wachsend auf. Andere Stationen für Teneriffa sind: Guimar und das schon im Walde gelegene Agua-Mansa über Orotava; für Gomera, von woher sie schon Bourgeau besonders schön entwickelt an Webb sandte, nach meinen Erfahrungen die Barrancos del Agua und Hermigua. Auch Gran Canaria ermangelt der Notochlaena Marantae nicht. Vertikal eine Stufe höher placirt als seine kleinere Gattungsgenossin, begegnet unser Farrn ihr nur im tieferen Theile seines Verbreitungsbezirks. Zwar liebt er ebenfalls dürre Abhänge und offene Felsparthieen, doch wurzelt er schon öfter in humosem Boden und vermeidet weniger ängstlich schattige Orte und Gesträuch.

Obwohl es einige Merkmale giebt, vermöge welcher die canarische Pflanze von der südeuropäischen abweicht höherer Wuchs, breiterer Grund der sekundären Fiedern, bisweilen mit wirklicher Annäherung an das Subkordate (Acrostichum subcordatum, Cav.); vor Allem aber ein nicht so lang kriechendes Rhizom so erscheinen dieselben doch durchaus ungenügend, eine besondere Art darauf zu gründen. Eher würden sie danach angethan sein, eine Abart zu bilden, der wir hiermit nach dem theilweisen Vorgange von Cavanilles die Benennung der Varietät subcordata beilegen wollen. Einer hübschen Abänderung

derselben, mit, namentlich im Jugendzustande, statt rostbraunen weisslichen, silberglänzenden Spreuschuppen begegnet man im oberen Tahodio am Saume des Waldes Monte de Aguere.

Die Wedel der Notochlaena Marantae haben ganz jene Federkraft, welche wir beim Trocknen an Asplenium Trichomanes und an Hymenophyllum tunbridgense, unter den Moosen an Leptodon Smithii beklagen. Sie erfordern daher, um sie einigermassen zu aplaniren, unter der Presse fürs Herbarium, einen starken Druck.

Geographische Verbreitung: In Madeira scheint Notochlaena Marantae von grofser Seltenheit. Der sonst so genaue Bunbury übergeht sie ganz mit Stillschweigen; in einem vom Professor Heer entworfenen handschriftlichen Verzeichnisse der Maderenser Pflanzen, welches ich der Freundschaft des Herrn Professor Schacht verdanke, finde ich sie jedoch als selten, an steinigen Orten der Schluchten über Funchal angegeben.

Wir haben bereits von der Häufigkeit dieses Farrns auf den Inseln des grünen Vorgebirgs gesprochen. Er bewohnt daselbst vorzugsweis, wenn auch nicht ausschliefslich, die sogenannte BarloventoGruppe, d. h. die nordwestlich gelegenen Eilande, ohne dem central gelegenen Santiago zu fehlen. Im Hochgebirge von St. Antão erreicht er, bei grofser Allgemeinheit, auf der Cumbre eine Erhebung von wenigstens 6000 Fuss über dem Meeresspiegel. Nicht minder verbreitet ist er im Euphorbien - Buschwald von S. Nicolao. Der Insel Brava fehlt er, so weit meine Beobachtungen reichen, gänzlich.

Sonst ist die Vertheilung eine speciell südeuropäische, den gröfsten Theil des Mediterran - Bassins umfassende, nach Nordosten bis zur Krimm, bis Podolien und Syrmien. Gegen Osten hin verlieren wir diesen Farrn in Transkaukasien aus dem Gesicht, denn der Pallas'sche Fundort am Baikalsee bedarf, als wahrscheinlich apokryph, noch sehr der Bestätigung. Während unsere Pflanze am Südabhange der Tiroler Alpenkette, im Etschlande um Botzen, ziemlich gemein ist, war ihr Vorhandensein weiter westlich zwar im Veltlin und im Aostathale, nicht aber auf eigentlichem Schweizergebiet konstatirt. Noch Bernoulli, der neueste Monograph der helvetischen Gefälskryptogamen, kennt sie von demselben nicht. Es gereicht mir zur Befriedigung, mittheilen zu können, dafs sie ganz kürzlich unfern des Lago Maggiore auf Tessiner Boden, an einer Steinmauer bei Cavigliano entdeckt worden ist. Es geschah dies durch einen ebenso eifrigen als kennt nifsreichen Forscher, Herrn Albert Franzoni aus Locarno, einen der gediegensten Kenner der Flora seines Vaterlandes, bedeutend namentlich als Kryptogamolog, unter dessen Führung mir vergönnt war, im verflossenen Sommer zu sehen und zu sammeln.

sie

Eine ganz neue Erweiterung des Areals der Notochlaena Marantae sind ferner zwei transalpine Standorte von überraschend nördlicher Lage: der eine in Mähren, Namiest bei Brünn (C. Roemer); der zweite in Oberösterreich unweit Krems. In Frankreich bildet ihre Nordgrenze der mittägliche Abfall der Cevennen, die sie, nach Lecoq, in den Spalten ihrer basaltischen Colonnaden beherbergen. Die spanischen Lokalitäten liegen im Süden der Halbinsel; in Portugal ist Notochlaena Marantae selten.

Auf den canarischen Inseln wächst sie selbstverständlich immer auf vulkanischem Erdreich; auch in Europa scheint sie sich besonders an Eruptionsgestein: Basalt, Porphyr und Serpentin zu halten. Auf Letzterem ist sie z. B. am Monte Ramazzo! bei Genua und in Serbien anzutreffen.

10. Notochlaena lanuginosa, Desv.

Encyclopédie Supplem. IV. p. 110. Webb et Berthelot, Phytograph. III. p. 455. Hartung, Geolog, Verhältn. von Lanzarote und Fuertaventura, p. 147. Acrostichum lanuginosum, Desf. Ess. Fortun. p. 311. L. v. Buch, Allgem. Uebers., p. 137. selbe, Physikal. Beschreib. p. 137 und 179.

vaux, Journal bot. I. p. 92, non R. Brown.

Bory,

Der

Notochlaena vellea, Des

Vorlinnéische Namen: Filicula ramosa lusitanica, pinnulis ad Ce

terach accedentibus, Tournefort Institut.

nosa Ceterac facie minor, Barrelier Ic. 857.

Lonchitis mollior lanugi

-

Abbildungen: Desfontaines, Flora Atlantica, II. t. 256. Sibthorp et Smith, Fl. graeca. t. 965.

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Eine trotz ihrer Seltenheit in Europa früh und vielleicht zuerst von den Canaren bekannt gewordene Species, denn sie ist des alten Plukenet Filicula crispa lanugine hepatici coloris vestita ex insulis Fortunatis" und von ihm in seiner Phytographia t. 281 Fig. 4. abgebildet: ein Felsenfarrn des heifsen Küstenstrichs, über den ganzen Archipel verbreitet, aber auf der sonnigen Südseite in grösserer Menge als am kühleren Nordabhange der Inseln auftretend. Diese Notochlaena ist, mit Ausnahme des nur im Inneren der Häuser an Cisternen und Filtrirsteinen gedeihenden Frauenhaars (Adiantum Capillus Veneris, Linn.), der einzige Farrn des von Grund aus vulkanisirten Lanzarote's, wo sie von Bourgeau im Barranco de Guatisa und neuerdings von dem ausgezeichneten Geologen Herrn Georg Hartung aufgefunden ward.

Fuertaventura hat sie, allerdings in einer ganz kleinen Form, am der Wüste zugewandten Hange des Handiagebirges. Ich stiefs ferner

auf sie an mehreren Orten Gran-Canaria's und in der Caldera von Palma; aufserdem aber an sehr vielen Lokalitäten Teneriffa's: so gleich auf der ersten botanischen Exkursion, welche ich am 6. November 1851 von Sta. Cruz aus auf die benachbarten Berge unternahm und der seitdem so viele andere gefolgt sind. Standorte in der Nähe dieser Hafenstadt sind u. a. die Höhen von Pino de Oro und la Cruz Verde, das grüne Kreuz", an dem vorbei der Weg nach los Campos führt (dort besonders schön und viel!); dann das Contrefort zwischen dem Tahodio und dem Valle Seco. Hier schlägt der zierliche Farrn, von dem, wie von Notochlaena Marantae, das ganze Jahr hindurch, selbst zur schwülsten Sommerzeit, wenigstens etwas vorhanden ist, seine Wurzeln in die Ritzen des Basaltgesteins zwischen den dornigen Säulendickichten des Cardons (Euphorbia canariensis, Linn.), zwischen Plokamen, Kleinien und den seltsam gestalteten Tabaybas oder Wolfsmilchbäumen der Littoralregion; hier entfaltet er, wenn im November die ersten Regenschauer den Eintritt des milden und feuchten Winters jener Gegenden verkünden, seine zartwolligen Wedelchen kaum 80 hoch als die Riesenzwiebel der Scilla maritima sich über den Boden erhebt, umblüht von den dunkelblauen Trauben einer anderen Scillaart 1) oder von den Lilienkelchen des canarischen Pankratiums und den vom niedrigen Strauch herabnickenden rosenrothen Blüthen des Campylanthus salsoloides.

So sehr aber auch Notochlaena lanuginosa ein Farrn sonnebeschienener Steinhügel und der Vorberge des Südens ist, und obwohl sie dort unbedingt am häufigsten vorkommt, so entwickelt sie sich doch in der etwas dunstreicheren Atmosphäre des nördlichen Teneriffa's zu bedeutenderen Dimensionen. Ich besitze ein Exemplar mit vielen über fufslangen Wedeln, das gröfste aller jemals von mir gesehenen, welches ich im März 1856 bei Villa de la Orotava im Barranco de las Arenas, einer überaus farrnreichen Thalschlucht, gesammelt habe.

Leopold von Buch nennt als Standort die Wälder über Orotava. Wahrscheinlich sind lichte Stellen der ursprünglich angepflanzten Kastanienhaine damit gemeint. Webb und Berthelot führen als solche an: Guimar, Arafo und den von Puerto de la Orotava nach Realejo führenden Weg.

Aufserhalb der Canaren wird Notochlaena lanuginosa auf den atlantischen Inselgruppen noch in Madeira und auf den Capverden angetroffen.

Der Südseite Madeira's giebt sie den Vorzug vor der Nordküste.

') Scilla haemorrhoidalis.

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