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Vorlinnéischer Name: Phyllitis ramosa, Prosper Alpin, Exot. p. 66.
Portugiesisch: Rabo de gallo.

Abbildung: Schkuhr, Kryptogamische Gewächse. t. 88.

Lokal, aber hin und wieder innerhalb der Grenzen der Littoralregion in Menge auftretend und zwar, als ein entschiedener Bachfarrn, nirgend häufiger als in dem von so vielen Rinnsalen durchschnittenen Palma, wo sie ihre elegant gefiederten Wedel, eine wahrhaft tropische Dekorirung, gruppenweis von den nassen Felsen herab über die Fluth bengt oder vom Schaum der Wasserfälle umsprühen läfst. So bei Argual, bei Tazacorte und den ganzen ungestümen Strom von las Angustias hinauf bis in die Caldera; so an vielen für dieselbe geeigneten Stellen längs der Ostküste, gern in Gesellschaft von Aspidium molle, Sw., namentlich an sämmtlichen Wasserleitungen um die Hauptstadt der Insel Sta. Cruz de la Palma her: am prachtvollsten an der des Barranco de los Dolores. In Gomera entbehren diesen Farrn der Barranco de la Laja und der der Cumbre zugewandte Zweig des St. Sebastiansthales nicht; ebensowenig in Gran - Canaria die Barrancos de la Ciudad und del Angostura. Er wurde auf der letztgenannten Insel zuerst von Despréaux entdeckt. Nie ist er mir in Teneriffa aufgestofsen. Auch Bunbury erklärt ihn daselbst für selten; er sah ihn nur an einer einzigen Stelle, am Rande eines Baches über welchen der Weg von Icod de los Vinos nach Garachico führt. Der zweite bekannte Standort von dieser Insel ist ein älterer. L. von Buch hat Pteris longifolia bei Adeje im Barranco del Infierno, dem Höllenthale, gesammelt, sie seiner Pflanzensammlung jedoch unter dem irrthümlichen Namen Pteris caudata einverleibt. Die Autopsie des fraglichen noch zu Berlin vorhandenen Exemplars genügte, uns von seiner Identität mit Pteris longifolia zu überzeugen.

Pteris caudata, ohnehin wahrscheinlich nur eine amerikanische Subspecies des gemeinen Adlerfarrns (Pteris aquilina, L.), ist mithin aus der Liste der canarischen Florenbürger zu streichen. Bory de St. Vincent hatte sie zuerst darin eingeführt; allein welchen Glauben verdient in floristischer Hinsicht ein Autor, welcher dasselbe ohne allen Grund mit Gewächsen wie Pinus Larix, L., Fagus sylvatica, L., Arundo Phragmites, L., Statice Limonium, L., Saxifraga bryoides, L. u. a. m. zu thun versucht hat?!

Geographische Verbreitung: Auf den capverdischen Inseln an den Wasseradern der meisten Eilande, selbst auf solchen, deren dürren vulkanischen Fels nur hie und da eine spärliche Quelle durchbricht, so an derjenigen, welche man beim Besteigen des Monte Verde auf S. Vicente antrifft. Auf den wasserreichen westlicheren Inseln recht häufig von mir, aufser der bereits erwähnten, auf S. Nicolao,

St. Antão, Santiago und Brava, oft in grofser Ueppigkeit und Fülle gefunden; dabei auf Grund des feuchten Standortes das ganze Jahr Jahr hindurch vegetirend. Den Capverden scheint eine seltne Abart mit am Grunde pfeilförmig-aurikulaten Fiedern eigenthümlich zu sein: die Varietät ẞ sagittata, Hooker, welche ihr Autor die merkwürdigste Form der Species nennt, sie aber aus einem Mifsverständniss nach Senegambien versetzt. Dieselbe ist von Brunner in Brava, von mir in St. Vicente beobachtet worden.

Die Hauptachse des Wedels ist an allen von den atlantischen Archipelen Canaria's und Caboverde's stammenden Exemplaren, sowie gleicherweise an denen aus Süd-Europa und Nordafrika, meist glatt, nur ganz unten spreuschuppig; an den von amerikanischen Standorten herrührenden dagegen (Pteris semihirta, Link) bis hoch hinauf sehr rauh.

Sonst dehnt sich die Verbreitungssphäre von Pteris longifolia über einen grofsen Theil der heifsen Zone beider Halbkugeln aus und nimmt nordwärts die südlich gemäfsigte Zone, besonders innerhalb der Grenzen Europa's, wenn auch nur sporadisch, in Anspruch. Früher als man diesen, für fast ausschliefslich westindisch gehaltenen Farrn aufserdem nur noch von Ischia kannte, schien letzteres Vorkommen höchst befremdlich und gab zu mancher gewagten Hypothese Anlass. Nachdem die Zwischenstationen aufgefunden und sich herausstellte, dafs dies insulare Vorkommen gar nicht das einzige in Europa sei, verschwand der Reiz des Aufserordentlichen; es blieb nur die Freude an der für unseren Erdtheil immerhin seltenen, durch grofse Schönheit an Form und Farbe ausgezeichneten, deshalb auch in Gewächshäusern häufig gepflegten Erscheinung.

Die Species kommt vor:

In Europa: an mehreren Orten Andalusiens; im südlichen Italien hie und da, sowohl auf dem Festlande als in Sicilien. Ueber den berühmt gewordenen Standort auf Ischia entnehmen wir der Flora Inarimes von Gussone folgende Auskunft: Ad vaporaria ad grad. 26— 30 cent. Fumarole della Stufa del Cacciuto presso Casamicciola ed in quelle del Fango sopra Lacco; sed nunc paucissimae tantum plantae remanent, nam a viatoribus botanicis exteris exstirpatae. Heifst daselbst Felce dei Fumaroli. Ionische Inseln, allein in Zante. Dalmatien (Dr. Alexander), welcher von Hooker ohne nähere Bestimmung gegebene Standort jedenfalls der nördlichste von allen ist und die Grenze der Pflanze, als welche Webb den 37° N. B. genannt hatte, bis gegen den

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In Asien: Bairut (Ehrenberg). Maskate in Arabien. Auf dem Festlande Indiens allgemein verbreitet, diesseit sowohl als jenseit des

Ganges; ebenso in Ceylon, durch den ganzen Sunda-Archipel, auf den Philippinen, in China.

In Afrika: Abyssinien, eine sehr langfiedrige, kräftige Form, nach Schimper's Aussage an schattigen Orten, Bächen, fast im Wasser selbst. Im Inneren Südost-Afrika's auf dem Macalisberg; in Madagaskar, Mauritius und Bourbon.

In Amerika: in ganz Westindien; selten auf dem Kontinente: Mexiko, Carracas.

In Australien: auf mehreren Gruppen der Südseeinseln, so im Archipel Fidji, auf Tongatabu, den Neuen Hebriden u. a. m.; zuletzt in Südaustralien.

6. Cheilanthes pulchella, Bory.

Willdenow, Species plant. V.

p. 456.

Webb et Berthelot, Phyto

tograph. III. p. 453. — Blechnum canariense, Broussonet Herb. (inedit). Abbildung: Phytographia canar. t. 252.

Eine ausgezeichnete und schöne Species, welche von Webb und Berthelot als auf Teneriffa, Palma und Gran - Canaria vorkommend angegeben wird. Ich selbst habe sie nur in Teneriffa angetroffen und betrachte sie als eine in hohem Grade lokale Art. Die grofsen Barrancos des Südostens, da, wo sie anfangen dem Einflusse der Waldregion zu unterliegen, sind vorzugsweis ihre Heimath. Dort begegnet man ihr an nicht zu trocknen, lichten Stellen auf Felsen und zwischen dem Steingeröll der Thalwege. In der Nähe von Sta. Cruz giebt es einen Standort auf dem Contrefort zwischen den Thälern Tahodio und Valle Seco, dicht an einem über den Berg führenden Fufspfade. Im Barranco del Bufadero wächst dieser duftreiche Farrn einzeln und gern mit Notochlaena Marantae zusammen, in den Spalten des Gesteins. Die Hauptlokalität jedoch, an der man ihn im Ueberflufs in den schönsten Exemplaren mit über fufslangen, zahlreich aus einer Wurzel sprossenden Wedeln sammeln kann, ist der Eingang in die ungeheure Kluft des Barranco de Badajoz bei Guimar. Cheilanthes pulchella scheint das ganze Jahr hindurch zu vegetiren, wenigstens habe ich sie von November bis April in nichts zu wünschen übrig lassendem Zustande und stets so überreichlich fruktificirend, dafs auch nicht ein unfruchtbares Blatt zu sehen war, angetroffen.

Die früheste Erwähnung dieser Art finde ich im Willdenow'schen Herbar, unter No. 20117. Es ist eine auf einen Zettel geschriebene Bemerkung Bory de St. Vincent's. Sie lautet: Cheilanthes pulchella, N. Très-rare; j'en ai trouvé un seul pied qui n'avait que trois ou quatre frondes. A Ténériffe, sur les rochers. Dabei liegt ein ganz kleiner Wedel, der von Willdenow deutsch Zierlicher Schuppenfarrn“ genannten und im Jahre 1810 zuerst veröffentlichten Pflanze.

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Geographische Verbreitung: Ausschliefslich canarisch. Die Angabe der Histoire naturelle des Canaries" von einem Vorkommen dieses Farrns in Madeira, allerdings durch ein Ausrufungszeichen (!), die gewöhnliche Hieroglyphe des Selbstgefunden habens verstärkt, hat bis jetzt keine Bestätigung erhalten '). Auch fehlt die Pflanze in der durch Webb zu Stande gebrachten, noch jetzt in Florenz besonders aufbewahrten kleinen Maderenser Pflanzensammlung.

Die von Sir William Hooker in seinen Species Filicum als Varietät zu der Unsrigen gezogene Cheilanthes Decaisnei, Kunze, in rupibus vallis Mai-Mezano prope Djeladjeranne, Schimper, No. 1431 (Cheilan thes arabica, Decaisne) ist sicher eine selbstständige Art, von der canarischen schon durch die dichte spreuschuppige Rauhheit des Stieles und der Rachis, bis oben hinauf, sogleich als verschieden zu erkennen.

7. Cheilanthes guanchica, Carl Bolle.

Bonplandia, 1859, No. 8, p. 107.

Diagnose: Fronde oblongo- triangulari apice lineari producta bipinnata glabra tenuiter coriacea laete viridi, juniore subtus flavicante, pinnis infimis inter se remotis suboppositis ambitu triangularibus, superioribus simplicibus demum confluentibus, pinnulis sessilibus basi profunde inciso-lobatis oblongis patentibus, laciniis rotundato- obtusis oppositis, terminali subintegra elongata late lineari apice obtusiuscula, omnibus margine revolutis, soris marginalibus ad loborum apicem positis contiguis, indusio hyalino-membranaceo leriter laciniato, sporangiis flavis mox fuscis, stipite frondem aequante vel breviore sulcato, cum rachi purpurascente paleaceo, paleis lineari-subulatis brunneis patentibus sursum rarescentibus in rachi et juniore vix ullis, caudice dense brunneo - paleaceo. Planta, ut congenerae, suaveolens.

Wächst im südlichen Teneriffa, in den Bandas de Chasna, an trocknen Felsen des hohen Fichtenwaldes, wo ich diese neue, nach den Ureinwohnern ihrer Heimathinsel benannte Cheilanthesart im April 1856 zuerst auffand. Höhe 4-5000 Fufs über dem Meere.

Die Species nähert sich im äufseren Ansehen, meiner Meinung nach, am meisten Cheilanthes pulchella, Bory, von der sie eine kleinere, weniger steif aufrechte Form darzustellen scheint. Bei näherer Prüfung unterscheidet man sie jedoch durch hellgelbbraune, nicht glänzend schwarzbraune Paleae des Wurzelstockes, durch zumal unten reich spreuschuppige, nicht fast glatte und im Verhältnifs zur Wedelspreite viel kürzere, weniger gerad aufrechte Stipites, sowie durch minder ein

1) „Fortunatarum et Maderae! civis est pulchra species autochthon."

fach lineare Form der Mehrzahl der Pinnulä. Die linienförmig vorgezogenen Endzipfel der Fiedern und des Wedels sind beiden Arten, der unseren jedoch in weniger hohem Grade eigenthümlich. Das Indusium der Letzteren ist minder breit und zusammenhängend und nimmt, im reifen Zustande, nicht, wie bei Cheilanthes pulchella, eine dunkelbraune Färbung an.

Von der südeuropäischen Cheilanthes odora, Sw., einer den Canaren fehlenden Art, von welcher ich Gelegenheit hatte, Exemplare aus den verschiedensten Ländern in reicher Menge zu vergleichen, trennt sie der Habitus fast nicht minder als von Cheilanthes maderensis, Lowe. Sie nähert sich der Cheilanthes odora nur in der Stellung der Fruchthäufchen am äussersten Ende der Zähnelungen des Blattes und in der, bei ihr indefs weit schwächeren, nur angedeuteten Wimperung des plötzlich verschmälerten schleierförmigen Randes. Dieser Schleier ist, selbst an sehr jungen Wedeln der Unsrigen, immer noch breiter und in die Augen fallender als bei Cheilanthes odora. Ausserdem ist die Farbe des Laubes bei Cheilanthes guanchica eine weit lichtgrünere als bei odora und, mehr noch als bei Cheilanthes maderensis.

8. Cheilanthes maderensis, Lowe.

Novitiae fl. mader. p. 6.

Hooker, Journal. I. 26. Cheilanthes suaveolens, Bory in Herb. Kunze. Cheilanthes microphylla, L. von Buch, Allgem. Uebers. p. 360. Cheilanthes odora (Pteris fragrans), Derselbe, Physikal. Beschreib. p. 137 und 161.- Desselben Herbarium No. 21. Cheilanthes fragrans, Webb et Berthelot, Phytograph. III. p. 452, non Swartz.

Abbildung: Mettenius, Farrngattungen, V. Fig. 23. 24. ein Fragment. Ein Gesammtbild der Pflanze existirt noch nicht.

Ist bestimmt Bory de St. Vincent's Polypodium pteroides? und wird von ihm als „auf einigen alten Mauern" Teneriffa's und innerhalb der Stadt Funchal wachsend angegeben. Madeira theilt den Besitz dieses höchst wohlriechenden Schuppenfarrns, welcher von der südeuropäischen Cheilanthes odora, Swartz, aufser anderen Kennzeichen, sowohl durch Habitus und kräftigeren Wuchs, als auch durch breitere und viel mehr abgerundete Fiederung der Blattsubstanz, namentlich aber durch nicht zusammenfliefsende Fruchthäufchen und ganzrandige Schleier verschieden ist, mit Teneriffa, Gomera, Palma und GranCanaria. Die Pflanze scheint auf all diesen Inseln sehr zerstreuten Lokalitäten anzugehören. Ich fand sie in einiger Menge und üppig entwickelt an niederen, schattigen Felswänden des Barranco de las

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