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mîeh, Woled-Medineh, Sennâr und Sêrû bis Hedebât, eine von Khartûm über Abu-Harâs, Kârkûś und Rosêres nach Famâka und Gherî (Fezoghlu), eine über Abu-Harâs, Qalabât und über Wohnî nach Gondar, eine von Sennâr über Deberkî nach Meṭammeh, drei quer durch die nördliche Ġezîreh von Kamlîn, Mesalamîeh und WoledMedineh nach Turah-el-Ḥadrah am weifsen Flusse ') u. s. w. u. s. w. Haupt- Ausfuhrprodukte Sennârs und der übrigen Theile von Ost-Sudân sind folgende:

Elfenbein; jährlich gehen Zähne im Gewicht von 2500 Qanâțir (Centn.) aus dem Innern nach Kharțûm, davon gelangen etwa 1800 kleinere Zähne nach Indien und China, 300 in die Drechslerwerkstätten zu Siût, 1500 nach Cairo. Die circa 2000 Qanâț., welche die jedesmalige Fûr-Karawane nach Siût bringt, gehen meist in die Hände der Kaufleute Nicolopulo und Cassavetti über. Man unterscheidet in Sennår unter den Zähnen: 1) Bringî-ahl

=

برنجی اهل

100 Artâl (à circa 15 Unz. engl.) auf einen Qanțâr, 2) Berr wovon 150 Art. auf einen Qanțâr (15 Pfd.

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مشمس

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Wovon

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7 Pfd.), 3) Kelins

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شمسان

, wovon 400 Art. auf einen Qanțâr und 4) Śemsân oder Miśems , von denen, wenn einigermafsen gut, mit Keling 400, wenn schlecht, 600 Art., auf einen Qanțâr gerechnet werden.

Gummi, arab. Çamagh

kommt von mehreren Akazienarten: A. nilotica Linn., A. seyal Del., A. tortilis Forsk., A. Ehrenbergi Hayne, A. gummifera Del. Das meiste Gummi liefert jedoch A. nilotica. Man verpackt dies Produkt in Körbe von je zwei Qanâț. Schwere und schafft das meiste und beste, kordufânische, über Obêd, Dabbeh und Urdu nach Cairo. Sennâr-Gummi gelangt häufig über BerberÇawâkim nach Egypten, wird daher hier gewöhnlich Çamagh - Çawâkîmî genannt. Geringere Quantitäten werden im Samhâr gewonnen und als Çamagh-Higâzî verkauft.

ter

Tamarindenfrucht, arab. 'Ardêb

Senâ- Mekkah

سنا مكة

, flache Kuchen

mit Hülsenresten, Stielen und Samenkernen gemischt. Sennes - Blätkommen meistens aus Sukkôt, Maḥhâç und Donqolah, sogenannter Senâ-Mekkah-gebeli, jedoch auch aus den Besarîn-Distrikten. Haupt-Ausfuhr über Assuân. Von Urdu geht zur Zeit auch Semen Sennae als Purgirmittel nach Europa. Durrah gelangt in die ärmeren nubischen Distrikte, aber kaum ins Ausland. Baumwolle wird in geringer Menge verführt. Sesam, eine treffliche Oelfrucht, bildet einen Exportartikel. Gold (vergl. S. 10) wird in

1) Südlichere Strafsen, z. B. von Sennâr und Sêrû nach Turah und Hellet-el-'Es, werden zur Zeit nicht gern benutzt, aus Furcht vor Denqa und räuberischen Baqâra.

Sennâr, Woled-Medîneh, Kharțûm und Obêd zu allerliebsten Schmucksachen, Ringen, Armspangen, Halsketten u. s. w. verarbeitet. Der Dessin dieser Gegenstände erinnert an den alter meroitischer Goldgeschmeide, deren Besitz unser Museum Ferlini's Funde verdankt. Diese Goldgeräthe, besonders Zurûf oder Untersätze zu Kaffeetassen, von feinster, durchbrochener Arbeit, gehen in Menge nach Egypten, der europäischen Türkei und Vorder- Asien.

Straufsfedern Rijâs-beta a - Na ameh -. Hauptmarkt für den Aufkauf ist zur Zeit Hellet - Abu-Sinn in Qedâref. Man theilt die Federn in gute, weifse 'Awânî und schwarze Adât

عداة

Ein jetzt wieder sehr lebhaft begehrter Artikel, Marabufedern, d. s. die unteren Schwanzdeckfedern des Abu-Sen (Leptoptilos Argala Less), werden ebenfalls in ziemlicher Menge abgesetzt. Die meisten derselben kommen aus Dâr-Fûr, Taqah und vom oberen weifsen Nile.

Häute: Rohe Rinds-, Schaf- und Ziegenfelle, erstere am besten von den Abu - Rôf, Śukurîeh und Besarîn. Treffliche, rothgegerbte, abyssinische Rindshäute, amh. Jendiê, kommen über Qalabât, desgl. langwollige, abyssinische Schafvliesse. Kleine sennârische Ziegenfelle. Häute von Leoparden, Geparden, Affen u. s. w. gelegentlich.

Die Einfuhr- Artikel sind mannigfaltig. Viele bleiben in Sennâr, einige sind Durchgangsartikel nach Abyssinien, wie z. B. blaue Seide zu Halsschnüren u. s. w., andere nach dem Baḥr-el-abjad, wie Glasperlen, Rohkupfer u. s. w. Aus Europa kommen Manufakturwaaren, als englische Baumwollenzeuge, amerikanische Leinwand, blaues und Scharlachtuch, Seidenzeug, gefärbte Seide, böhmische Henkelgläser (opakes Glas) zur Darreichung von Serbet, englisches, schwedisches und rusissches Roheisen, Eisenwaaren, wie Schwertklingen, Kupfer, Blei, Zinn, Messingdrath, Essig, Oel, Zucker, Seife (Frankreich, Candia), Pech, Gewürze, Specereien und Arzneiwaaren, Papier, Pulver, Wein, Liqueur, Efswaaren (z. B. Maccheroni, MixedPickles u. s. w.) und Glasperlen. Aus Egypten und Higâz kommen rothe Filzmützen, Seidentücher zum Kopfputz Qufijât, Seidenschärpen, fertige türkische und arabische Kleider, tuneser Schlafdecken, orientalische Waffen, buntgefärbtes Ziegenleder, Teppiche, Lederwaaren aus Siût und dem Fajjûm, Tabak, Kohl oder Augenlidschwärze und Specereien, nämlich Ingredienzien zur Telqah oder Hautpommade, stark riechende fette Oele, wie Futneh, Çandalieh

u. s. W.

Der Hauptvertrieb der Ein- und Ausfuhrprodukte ruht in den Händen von Grofshändlern. Geringere Waarenquantitäten werden von wandernden Krämern an den Mann gebracht. Als solche unterhalten

besonders Ġa alîn einen ausgedehnten Detailverkehr. Der Specereihandel liegt einer besonderen Klasse von Kaufleuten, den 'Aṭṭarîn oder Droguisten, ob. In Sennâr waren zur Zeit unserer Reise besonders folgende Münzsorten in Umsatz: 1) Oesterreichische Maria - Theresienthaler, arab. Abu-Nuqtah von alter Prägung, à spanische Kolonnadenthaler, arab. Abu-Midcirca 201 P. '). 2) Egyptische Thaler circa 20 P. egypt. 3) Gold - Khêrîen 4) Alte Silberpiaster - Qirs

20 Piaster egyptisch, und

fa a Meġdi

خيرية

=

أبو مدفع مجدی

=

à

à

=

أبو نقطة

قرش

=

- à 9 P. egypt. à circa 26 Pfennige preufs. 5) Egyptisches Kupfergeld in Stücken von 5 und 10 Para (Faḍḍah), von welchen je 40 auf einen Piaster gehen. In der Bejûdah - Steppe verweigerten es die Nomaden jede andere Münze als egyptische Thaler, die sie auch dort Meġdî nannten, zur Bezahlung zu nehmen. In Dâr-Rosêres und Fezoghlu dagegen nahm man fast ausschliesslich nur Khêrîen und Silberpiaster und kein Kupfergeld. Diese gewöhnlich vollkommen grundlose Willkür und dieser Eigensinn der Bevölkerung einzelner Distrikte hinsichtlich der cursirenden Münzen, erschweren den Verkehr bedeutend und fallen namentlich Reisenden recht lästig.

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In ganz Sennâr werden in Städten und gröfseren Dorfschaften der allmorgendliche Victualienmarkt und ein zweimaliger Wochenmarkt - Sûq abgehalten. Auf solchen Märkten tauscht der Landmann seine Bedürfnisse gegen Durrah - Korn, Milch, Schlachtvieh, flüssige Butter, Zwiebeln, Honig u. dgl. ein. Geld kommt dabei seltener und gewöhnlich nur für grössere Ankäufe in Umsatz. Indefs wird doch auch beim Tauschverkehr der Geldeswerth der einzelnen Artikel in Anschlag gebracht. Zu Hellet-Idrîs am Ġ.-Ġhûle findet zu Anfang Juni alljährlich, wenn die Abu-Rôf, ihre Wanderungen nach Norden beginnend, am Berge vorüberziehen, ein 5-8 tägiger Jahrmarkt statt. Um eine Idee von denjenigen Gegenständen zu gewähren, welche hier verhandelt werden, gebe ich ein Verzeichnifs der Preise für einzelne Artikel:

Eine Ferdah oder Tôb von feinem Baumwollenzeuge mit buntseidenen Zwickeln aus Ḥigaz

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Ein Paar grober, rother Lederschuhe aus Sennâr

Ein Paar feiner Sandalen

Ein Paar grober Sandalen .

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') Diese sind ihres Silbergehaltes wegen besonders zur Verfertigung von Schmucksachen gesucht.

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XIV.

13

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Ausserdem sah man hier amerikanisches Baumwollenzeug, geblümte Kaliko's, rohe und gesponnene Baumwolle, Schmucksachen von Elfenbein und Glas, Matten, Körbe, Spiegelstückchen in Pappdeckel gefasst, Elephantenzähne, Straufs- und Marabu-Federn, Gewürze, namentlich Gewürznelken, Specereien und Arzneiwaaren. Die vorbenannten, ziemlich theuren Preise rühren jedenfalls von der abgeschiedenen Lage des Ortes her; an den Flufsufern sind die Preise ungleich wohlfeiler, besonders für Lebensmittel, wie Fleisch, Butter, Eier u. s. w.

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Ueber den im Stillen noch immer bedeutenden Sklavenhandel in Sennâr ist bei einer anderen Gelegenheit ausführlich berichtet worden '). In Famakâ und Rosêres bildet abyssinischer Kaffee Bunn-Maqâdî einen besonders geschätzten Marktartikel. Wilde Kaffeebäume wachsen in den Wäldern des oberen blauen Flusses, z. B. in den QubbahBergen und in den südlichen Distrikten von Dâr-Berțâ. Die Bohnen solcher wilder Bäume Bunn-el-Ghabah oder Bunn-el-Ġebel gelangen zuweilen auf den Wochenmarkt von Famakâ. Der übrige Maqâdah-Kaffee kommt aus Süd-Abyssinien über Qedâref und Qala

') Dieser Zeitschr. IX. 1861. S. 446.

bât, Sennâr-Deberkî und Rosêres - Famakâ-Agow'mider. Er wird wegen seines vorzüglichen Aroms bis nach Indien verführt.

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Die Marktpolizei ist an den gröfseren, in den Händen der Eingebornen befindlichen Orten gewöhnlich einem Obersten der Kaufleute Sekh-e-Tugâr anvertraut, am Ġ.-Ghûle. Dieser Beamte vertritt zugleich die Interessen des Handelsstandes. Der Śêkh-e'Tugar zu Hellet-Idris, 'Abd-el-Qâdir, ist ein altbewährter Kriegsmann und Häuptling von grofsem Einflusse. Kleine Streitigkeiten schlichtet dieser selbst, bedeutendere Fälle bringt er vor den Mak, welcher mit Hinzuziehung des Qâdî darüber aburtheilt. Der Dellâl oder Mäkler spielt hier, wie in Egypten, seine Rolle und ist meist ein sehr brauchbares Geschöpf.

Topographische und statistische Notizen.

Hauptstadt des türkischen Sudân und Hauptort der gleichnamigen, auch Sennâr in sich begreifenden Muḍirîeh, ist Khartûm. Dieser Ort ist Sitz des Ḥakmdâr und Provinzial-Mudir, des Provinzial-Tribunals Mahkemeh, eines Handelsgerichtes, der Aufenthalt der europäischen Konsule u. s. w. Kharṭûm zählt gegenwärtig einige 40000 den verschiedensten Farben und Nationalitäten angehörende Einwohner, besitzt eine Moschee, einen Gouvernements - Palast, die Wohnung des Provinzial-Gouverneurs, ein Proviantamt, Pulvermagazine, Kasernen, ein Militär- und Civil-Lazareth nebst Regierungs-Apotheke, einen gedeckten Bazar und viele den Verhältnissen nach ansehnliche Privatgebäude. Das Gebiet des blauen Flusses, dieser Hauptader des Verkehrs für Sennâr, wird eingetheilt in 1) die Gharb Gharbieh, oder das Westufer, und 2) in die Śerq das Ostufer. An der Spitze jedes dieser Uferdistrikte steht der Ma'mûr, mit dem Range eines Bim - Bâsi oder Major. Unter ihm befehligen Wokâla, d. h. Stellvertreter, je mit dem Range eines Juz-Bâśi, oder Hauptmannes, den einzelnen Dâr-Distrikt, unter diesen der Kâsif meist Hauptmann zweiter Klasse Urdu - Saghân-el-Aghâçî —, auch Oberlieutenant Mulazim-awel als Kreisdirektor, unter diesem der Nâçir-el-Qism, der Śêkh-el-Beled, hier gewönlich Śêkh-el-Ḥelleh genannt.

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غرب

Sergieh oder - سرق

I. Die Gharb.

Diese Provinz ist im Norden sehr eben, waldarm; erst südlich von Woled - Medîneh treten an den Flufsufern tropische Hochwälder, auf der Höhe von Hedebât anfangs dürre Einöden, dann Steppen und

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