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gränzt oder durch einen Flufs getrennt ist. Selbst das herrliche Virginien ist durch den andauernden Tabacksbau, besonders da, wo er gesät wird, schon auffallend ausgesogen.

In Beziehung auf die Dichtigkeit der Bevölkerung überhaupt gilt folgende Skala:

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Das, wie wir kennen gelernt haben, so mächtige deutsche Element, ist für die socialen, wissenschaftlichen und politischen Verhältnisse der Freistaaten von der tiefgreifendsten Bedeutung geworden.

Wohin der Deutsche, dieses wandernde Kulturvolk, seinen flüchtigen Fufs auch setzte, dort führte er den Sinn für Geselligkeit, seine Volksfeste, das Turnen und namentlich seine Liebe zum Gesange mit sich. Wo auch nur wenige Deutsche vorhanden sind, bildet sich ein Gesangverein. Diese Vereine veranstalten jährlich wiederholt öffentliche Ausflüge, an denen jeder Fremde theilnehmen kann. Ausserdem aber bestehen noch grofsartige Versammlungen der Sängerbunde mehrerer oder aller Unionsstaaten.

In Buffalo z. B. fand ich, nachdem kurz vorher zu Wheeling in West-Virginien und anderwärts nicht unbedeutende Feste gewesen waren, 24 Sängervereine zu einem fünftägigen Wettkampfe versammelt, bei welchen nur klassische Musik mit einer oft tadellosen Präzision aufgeführt wurden. Das Haupt-Conzert fand auf dem New-York-Erie

Centralbahnhofe, welcher 15 Tausend Menschen fafst, unter der lebhaftesten Theilnahme der Amerikaner statt.

Diese Feste sind Verbrüderungsfeste für die Deutschen aus allen Theilen der weiten Union, bestimmt alle strebsamen Elemente ohne Unterschied der Partei zu vereinigen, denen Pflege und Wahrung jener Grundzüge am Herzen liegt, die das Deutschthum überall auszeichnen, die mit den Deutschen wandern über Berg und Thal und das weite Meer. Es war eine Freude, in einer Entfernung von mehr als 4000 Meilen von der Heimath diese lebensfrohen, frischen Gesichter zu sehen, die keine Spur von Kummer verriethen, diese wirklich unverwüstlichen klangvollen Stimmen zu hören, dieses zwar ungebundene, aber anstandsvolle Benehmen zu beobachten. Es waren unter den Sängern nicht wenige Handwerker, aber sie verriethen meist einen höheren Grad von Bildung und gesunder Weltanschauung; auch viele Farmer, gebildete Männer, welche den Pflug eben so gern führen, als sie sich mit guter, namentlich politischer Lektüre beschäftigen, wobei die Zeitungen in ihren Sonntagsnummern meist für eine vielseitige und belehrende Unterhaltung sorgen, fand ich dort.

Der Angloamerikaner ist zwar im ganzen wenig musikalisch, aber ein grofser Freund der Musik; daher wird er durch solche Feste mehr und mehr aus seiner Abgeschlossenheit und in den Strom des deutschen Kulturlebens gerissen, indem er den Deutschen achten lernt.

Einen seltenen Aufschwung hat seit einigen Jahren das Schulwesen der Deutschen gewonnen und zwar vorzüglich durch die grofse Menge höchst intelligenter Männer, welche in den Jahren 1846, 1848 und später Europa den Rücken kehren mussten. Sie sind für die Deutschen in Amerika die gröfsten Wohlthäter geworden und arbeiten mit sichtlichem Erfolge gegen die Entdeutschung der Deutschen, indem sie bei der stagnirenden Methode in den angloamerikanischen Freischulen, worin die Kinder überdies das Deutsche verlernen, es vorziehen, freie deutsche Schulen zu gründen und überdies als Schriftsteller für die Deutschen wirken. Welcher Feuereifer in dieser Beziehung herrscht, davon mag als Beispiel dienen, dafs in dem kleinen Hoboken bei dem Aufrufe zur Gründung einer deutschen Schule in den ersten 14 Tagen bereits 8000 Dollar an freiwilligen Beiträgen gezeichnet waren.

Der Associationsgeist der Deutschen nimmt freilich dort in seiner Freiheit bisweilen etwas barocke Seiten an. Jeder amerikanische Bürger hat eine Pflicht gegen den Staat: entweder mufs er als Geschworner fungiren oder bei einer Feuerwehr-Compagnie eintreten oder sich bei der Miliz betheiligen. Wenn auch der Deutsche in

seiner Heimath der Einstellung ins Militär entflohen ist, so thut er in Amerika doch nichts lieber, als zur Miliz zu gehen. Die Wahl der Uniform ist frei. Im Jahre 1860 bildete sich eine Compagnie mit dreispitzigen Hüten, Röcken mit umgeschlagenen bunten Schöfsen, rothen Westen, engen weifsen Lederhosen und Stulpstiefeln. In demselben Jahre entstand aus den korpulentesten Leuten in New-York eine, Ranzengarde" und, weil dies Manchen noch nicht hinreichend schien, daraus eine Eliten-Ranzengarde ", die aber gleich in den Zeitungen bekannt machte, sie werde wegen zu grofser Hitze im Sommer ihre Excursion (wobei auch nach der Scheibe geschossen wird) erst im Herbste oder im Indianersommer machen.

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In der neuesten Zeit haben die Deutschen auch in der Politik eine sehr hervorragende Rolle gespielt. Die Demokraten aus Deutschland hielten sich, bei ihrer Ankunft in Amerika noch wenig bekannt mit den dortigen Zuständen, anfänglich zu den dortigen Demokraten und wurden auch durch die korrumpirende Sklavenhalter-Partei um so eher in ihr Interesse gezogen, je weniger sie bemittelt waren; aber schon lange vor der Wahl des jetzigen Präsidenten kehrten die Meisten und Intelligentesten um, indem sie, durch die politisch Reiferen unter ihren Landsleuten und durch die Nichtswürdigkeiten unter dem vorigen Präsidenten eines Besseren belehrt, sich zu den Republikanern schlugen und bei der Wahl des jetzigen Präsidenten in vielen Distrikten den Ausschlag gaben. Für diese Grundsätze sind sie auch in dem jetzigen Kriege mit einem Kontingente von nahe 100,000 Mann eingetreten, leider aber schon sehr decimirt worden.

Ist der jetzige Krieg beendet und die Sklaverei, trotz der Verrätherei und alles Ungemachs für den Norden, vernichtet, so wird Amerika mit seinen unerschöpflichen Hilfsquellen schnell wie ein Phönix verjüngt aus der Asche emporsteigen und auf's Neue zeigen, was freie Institutionen vermögen. Enorme Geldsummen haben einen Weg ins Volk gefunden und werden sich um so lebhafter der Industrie zuwenden, je mehr sie in Gegenden gekommen sind, in denen noch Vieles zu schaffen ist. Auch die europäische Emigration wird wieder lebhafter werden, weil die Heimath die freie Entwickelung leider so häufig hemmt.

Miscellen.

Ueber das Silphium der alten Griechen.

In den „Medizinischen Jahrbüchern. Zeitschrift der K. K. Gesellschaft der Aerzte in Wien." 1862. S. 27 ff. und 71 ff. stellt Herr Prof. Dr. Schroff eine sehr eingehende Untersuchung über das Silphium der Alten an. Bei der Bedeutung, welche diese Pflanze im Alterthum gehabt hat, und den verschiedenen Versuchen, welche in der Neuzeit von Botanikern und Philologen gemacht worden sind, ihren Standort wieder aufzufinden, scheint es uns zweckmäfsig, die Resultate, zu welchen Herr Schroff gelangt ist, auch in nichtmedicinischen Kreisen zu verbreiten. Das Silphium war bekanntlich eine Pflanze, der im Alterthum eine fast allheilende Kraft zugeschrieben wurde. Nach dem übereinstimmenden Zeugnifs einer grofsen Anzahl alter Schriftsteller war ihr Vorkommen auf das Gebiet des nordafrikanischen Staates Kyrene beschränkt, und bildete dieselbe Jahrhunderte hindurch die Hauptquelle des Reichthums und der Macht dieses Landes. Mit dem Sinken des Kyrenaischen Reiches verschwand auch das Silphium aus dem Welthandel, und alle Forschungen nach der Mutterpflanze seit der Zeit des Verschwindens bis auf unsere Tage blieben resultatlos, wenngleich so mancher Reisende dieselbe im Kyrenaischen Gebiet wiedergefunden zu haben vermeinte. Der Namen Silphium, oilpiov, wurde von den Griechen einmal für eine gewisse Pflanze, dann aber auch für den aus ihr gewonnenen eingedickten Saft, von Einigen auch blofs für die Wurzel derselben gebraucht. Nach Salmasius nannten die Urbewohner von Kyrene die Pflanze σερφι oder σιλφι, woraus die Griechen σίλφιον und die Lateiner sirpe gemacht haben, daher lac serpicium und daraus laser oder laserpicium. Die Pflanze aber und ihr Product waren verschieden, je nachdem sie dem Orient, oder der Landschaft Kyrene entnommen waren. Die in Medien, Armenien und Persien wachsende Silphiumpflanze lieferte einen Saft, der sich durch seinen höchst widerwärtigen knoblauchartigen Geruch zu erkennen gab, und der, wie man einstimmig annimmt, mit der Asa foetida identisch ist, während der aus Kyrene bezogene sich durch seinen Wohlgeruch auszeichnete.

Der Standort des Kyrenäischen Silphium, Laser cyrenaicus, beschränkte sich nach Theophrast auf einen 4000 Stadien betragenden Raum zwischen Euesperiden und der grofsen Syrte, oder nach Herodots Angabe auf die Gegend zwischen der Insel Platea bis zur Bucht der grofsen Syrte, einen sehr sandigen, trocknen Landstrich, auf dem, der Sage nach, die Pflanze gleichzeitig mit einem Walde sieben Jahre vor der Gründung der Stadt Kyrene in ihrer Nähe in Folge eines sehr dichten pechartigen Regens entstanden sein soll; daher der lateinische Name Laserpitium. Die beiden Erzählungen im Theophrast, dafs einmal die Pflanze bebautes Land fliehe und mit der fortschreitenden Urbarmachung des Bodens zurückweiche, dann, gerade im Widerspruch mit jenem Bericht, dass die Wurzel des Silphiums jährlich umgegraben werden müsse, indem sonst Samen, Stengel und Wurzel depravire, zeigen deutlich, dafs die Kyrenäer geflissentlich alle Nachrichten über die Eigenthümlichkeiten dieser Pflanze in ein gewisses Dunkel hüll

ten. Wahrscheinlich theilte das Silphium mit so manchen in der Medicin gebräuchlichen Pflanzen die Eigenthümlichkeit, dafs dieselbe in wildem Zustande einen an wirksameren Bestandtheilen reicheren Stoff besitzen, als in cultivirtem.

Was die Wirkungen, welche die Aerzte der Alten dem Gebrauch des Silphium zuschrieben, betrifft, so wetteifern dieselben vollkommen mit den von den Charlatanen der Neuzeit der Revalenta arabica, dem Apfelwein und dem Malzextract beigelegten Kräften. Man lese nur die darauf bezügliche Stelle im Dioskorides, in der es heifst, dafs das Silphium, entweder als Saft getrunken oder als äufseres Mittel zu Einreibungen benutzt, bald in einfachem Zustande, bald mit anderen Medicamenten vermischt, als Universalmittel gegen Kröpfe und Auswüchse, zur Entfernung brandiger Theile, von Hühneraugen und Schwielen, gegen Kurzsichtigkeit, Zahnschmerzen, gegen Bronchien, Pleuresien, als Gegengift gegen tödtliche Gifte, gegen den Bifs toller Hunde, gegen Verletzung aller giftigen Thiere etc. angewandt, und von den Hippokratikern der Gebrauch desselben vorzugsweise bei Weiberkrankheiten empfohlen wurde. In gleicher Weise war

für die Feinschmecker in Italien und Griechenland das Silphium ein fast unentbehrliches Gewürz für gewisse Speisen, namentlich für Fische. Die Kyrenäer waren deshalb in vollem Recht, wenn sie eine in solchem Maafse von der ganzen cultivirten Welt geschätzte Pflanze, deren Ausfuhr sie allein in Händen hatten, und die der Grund für den Wohlstand des Staates bildete, gleichsam als Staatswappen für ihre Münzen wählten, wie ja in ähnlicher Weise Aehren, Getreidekörner, Weintrauben etc. von anderen griechischen Städten als Symbole für die Productivität ihres Bodens auf den von ihnen geprägten Münzen abgebildet wurden. Auf den ältesten Münzen Kyrene's nun erscheint zuerst die Frucht des Silphiums in herzförmiger mit einem schmalen flügelförmigen häutigen Saume umgeben, bisweilen oberhalb der eingezogenen Stelle mit einem Reste vom Kelch. Erst in neuester Zeit hat man in dieser herzförmigen Darstellung die Frucht des Silphium erkannt, während ältere Numismatiker die so bezeichneten Münzen der Thrakischen Stadt Kardia zugeschrieben haben. Aufserdem aber erblicken wir auf den Münzen der Pentapolis die Pflanze selbst, selten freilich mit der Wurzel, meistentheils als blühenden Stengel dargestellt, bald mit blattartigem Schmuck versehen, bald aber als höchst charakteristisch für die Bestimmung dieser Pflanze, mit Blattscheiden, welche die zwei bis vier Reihen von Stengeln umschliefsen. Diese verschiedenen Formen der Darstellung, welche der Verf. mit dem gröfsten Fleifse zusammengestellt hat, führt zu der bereits von allen Botanikern und Archaeologen adoptirten Ansicht, dafs die auf den Kyrenäischen Münzen abgebildete Pflanze der natürlichen Ordnung der Umbellifer en angehört habe.

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Nach der Ansicht Sprengels, welche er mit vielen älteren Botanikern theilte, war das Silphium der Alten identisch mit der Asa. foetida, und der geringe Unterschied zwischen dem indischen und kyrenäischen sollte seinen Grund nur in dem klimatischen Verhalten beider Länder haben. Abgesehen jedoch von den grofsen Unterschieden, welche die Alten zwischen dem indischen und kyrenäischen Silphium aufstellten, genügt der Umstand, dafs man die Mutterpflanze der Asa foetida zwar in Persien, nie aber in der Landschaft Kyrene aufgefunden hat, um die Unhaltbarkeit dieser Ansicht darzuthun. Sprengels Annahme, dafs Ferula tingitana die Repräsentantin des Silphiums der Alten sei, wurde von Link

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