Imatges de pàgina
PDF
EPUB

mandjāro selbst zu, den er dies Mal bis zu einer Höhe von 13,000 Fufs erstieg, wobei er Nachts Zeuge eines tüchtigen Schneefalles war. Am 31. Dezember war er wieder in Zanzibar, dessen Sultan dem Reisenden wenig gewogen ist. Die weiteren Pläne des Letzteren sind daher noch im Dunkeln.

Herr W. Rose besprach Clouzard's lehrreiche Photographien der Alpenwelt. Herr Dove sprach über europäische Regenverhältnisse, insbesondere der Alpen. Danach haben Italien und die Schweiz ihre Niederschläge im Winter, Herbst und Frühling, Deutschland, also auch Tirol und Salzburg, im Sommer. Da sich nun aber die winterlichen Niederschläge der Schweiz als Schnee darstellen, der sich in Eis und Gletscher verwandelt, so ist die Schweiz reich an Gletschern, während Tirol und Salzburg deren nur wenige aufzuweisen haben. Die Niederschläge in Deutschland werden auch wesentlich durch die Stellung der Gebirge bedingt. Wenn der dem Pole zufliessende Aequatorialstrom im Allgemeinen den Landregen bewirkt, so ist die kältere und darum schwerere Polarströmung, indem sie zuweilen seitlich in die erstgenannte Strömung eindringt, die Veranlassung der winterlichen Schneefälle und Graupelschauer. Gebirge, die, wie die Sudeten, eine von SO. nach NW. gehende Richtung haben, sind daher nicht ohne Einfluss auf jene Luftströmungen und die damit zusammenhängenden Niederschläge. Daher werden sich z. B. in Schlesien die Regenverhältnisse anders gestalten als im westlichen Deutschland. Hier fällt der meiste Regen bei SW.Wind, in Berlin bei W.-, in Schlesien bei NW.- Wind, so dafs Berlin eine Art von Wetterscheide bildet. Was die Sudeten selbst betrifft, so ist die Regenmenge auf dem südlichen Abhange viel gröfser, als auf der Nordseite. In Trautenau beträgt die Menge des jährlichen Niederschlages 45 Zoll, während in Eichberg bei Hirschberg nur 25 Zoll herabfallen. Aus gleichem Grunde hat Meklenburg, weil nämlich der Harz einen ähnlichen Einfluss ausübt, wie die Sudeten, geringe Niederschläge. In der meklenburgischen Stadt Wustrow fallen jährlich nur 13 Zoll. Analoge Verhältnisse lassen sich nicht allein in Italien, Schottland, Spanien und Skandinavien, sondern namentlich auch im Westen Nordamerika's beobachten, wo die Rocky-Mountains Ursache sind, dafs auf der einen Seite Sitka eine übergrofse Regenmenge aufzuweisen hat, indefs auf der andern Seite Neu-Mexiko eine so grofse Trockenheit zeigt, dafs im ganzen Jahre nur 3 bis 4 Zoll Regen fallen und während des Sommers in einer Höhe von 6000-8000 Fufs eine höhere Temperatur stattfindet als im Meeresniveau.

An Geschenken gingen ein:

-

1) Reise des Freiherrn Adalbert von Barnim durch Nord-Ost-Afrika in den Jahren 1859 und 1860, beschrieben von seinem Begleiter Dr. Rob. Hartmann. Text und Atlas. Berlin 1863. 2) Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde. Nautisch - physicalischer Theil. II. Abtheilung. Wien 1863. 3) Rapport sur quelques industries minières et métallurgiques de la Suisse. Genève 1862. 4) Catalogue des objets d'antiquité et de la collection ethnographique du feu M. Jomard. Paris 1863. 5) J. Haughton, Rainfall and Evaporation in St. Helena. Dublin 1862. 6) Vivien de St. Martin, L'Année géographique. 1re Année. Paris 1863. 7) Alex. Ziegler, Geschichte deutscher National- Unternehmungen. Dresden 1863. 8) G. Göth, Das Joanneum in Gratz geschichtlich dargestellt zur Erinnerung an seine Gründung vor 50 Jah

ren. Gratz 1861. 9) Werner Munzinger's Bericht an den schweizerischen 10) Zeitschrift für allgemeine Erdkunde.

Bundesrath vom 27. März 1863.

Neue Folge. Bd. XIV. Heft 2. 3. 4. Berlin 1863.

[ocr errors]

[ocr errors]

11) Petermann's Mittheilungen. 1863. Heft IV. Gotha. 12) Jahrbuch der K. K. geologischen Reichsanstalt. Bd. XIII. No. 1. Wien 1863. 13) Archiv für wissenschaftliche Kunde von Rufsland. Bd. XXII. Heft 2. Berlin 1863. 14) Preufsisches Handelsarchiv. 1863. No. 14-17. 15) Revue maritime et coloniale. T. XVII. Avril. XVIII. Mai. Paris 1863. 16) Bulletin de la Société Impériale des Naturalistes de Moscou. Année 1862. No. III. Moscou. 17) Journal of the Geological Society of Dublin. Vol. IX. P. 2. Dublin 1862. 18) Boletin de la Sociedad Mexicana de Geografia y Estadistica. T. VIII. No. 12. Mexico 1862. 19) Reglamento para el Gobierno interior de la Sociedad Mexicana de Geografia y Estadistica. Mexico 1862. 20) Reseña de los trabajos cientificos de la Sociedad Mexicana de Geografia y Estadistica en 1862. Mexico 1863. 21) Sam. Haughton, Experimental Researches on the Granites of Ireland. Part III. On the Granites of Donegal. London 1862. 22) Zeitschrift für Akklimatisation, herausg. von L. Buvry. 1863. Neue Folge. 1. Jahrg. No. I-III. Berlin. 23) Australien. M. 110,000,000. Von A. Petermann. Gotha.

[ocr errors]
[ocr errors]

Sitzung der geographischen Gesellschaft zu Berlin

vom 6. Juni 1863.

Herr Barth als Vorsitzender legte die eingegangenen Geschenke vor und theilte den Inhalt derselben in Kürze mit.

Hierauf hielt Herr Burchard einen Vortrag über Henneberger's Landtafel von Preussen, erschienen im Jahre 1576. Da von dieser Karte nur noch drei Exemplare vorhanden sind, so ist dieselbe auf Veranstaltung der vaterländischen Gesellschaft in Königsberg in der hiesigen Anstalt des Vortragenden photo-lithographirt worden.

Herr Barth besprach Speke's und Grant's Entdeckungen im Lande der Nilquellen. Ihren Angaben zufolge verlässt der Nil in einer Breite von 450 Fufs das Nordufer des Ukeréwe - Sees. Sie verfolgten den Flufs bis ungefähr 2 Grad N. Br.; da der Nil hier aber eine starke Biegung nach Westen macht und die Völkerschaften hier einen wilderen Charakter annehmen, so sahen sie sich gezwungen, denselben zu verlassen, und erreichten ihn erst wieder in 3° 5' N. Br., wo der Flufs aber ein geringeres Volumen zu haben schien, als in 2o N. Br. Auf jener Biegung nach Westen, einer Strecke längs der Windungen von ungefähr 50 deutschen Meilen, hat der Nil circa 1000 Fufs Gefäll. Nordwestlich vom Ukeréwe-See liegt der Nzige-See und nordöstlich vom erstgenannten der See Baringo, der mit ihm direkt in Verbindung stehen soll. Nach den Mittheilungen der Reisenden geht der Nil durch den Nzige-See, auch soll aus dem Baringo

See ein Nebenarm des Nils hervorkommen, doch ist bis zu diesem See, über den schon der Missionar Krapf Mittheilungen einzog, noch kein Europäer vorgedrungen. Westlich vom Ukerewe liegt das Gegirgsland Karague, dessen Hochfläche 6000 Fuls betragen und in dem ein einzelner Gipfel bis 10,000 Fufs sich über das Meer erheben soll. Dies Hochland hat eine ausgezeichnete Bananenkultur. Der herrschende Stamm in diesen Ländern soll zur Nation der Galla gehören, während die eigentliche Bevölkerung des Landes zur grossen Süd- Afrikanischen Sprachenfamilie gehört. Die Gegend des Ukerewe hat ihre Regenzeit vom October bis Mai und scheint daher auf die Ueberschwemmung des unteren Nils keinen direkten Einfluss zu haben.

Herr Kiepert hielt einen Vortrag über die durch verschiedene, in der europäischen Türkei reisende Gelehrte aufgezeichneten Routen, unter welchen er die der Franzosen und der Deutschen als die besten hervorhob. Herrn Barth's Routen, welche er, obgleich sie noch unvollendet sind, vorlegte, bezeichnete er als Epoche machende. Er erwähnte auch der Aufnahme der Inseln, namentlich des Archipelagus, durch die Engländer und legte schliesslich eine dahin gehörende neueste Aufnahme der Insel Kreta vor.

Herr Rammelsberg sprach über die Chincha -Inseln, die Hauptstätte des Guano. Sie liegen unweit der peruanischen Stadt Pisco und bestehen aus einem verwitterten Gneis, der 120 Fufs hoch mit Guano bedeckt ist. Die Inseln sind sehr öde und ohne allen Pflanzenwuchs, aber sehr gesund. Die Bevölkerung ist nur gering. Nach einem ungefähren Anschlage werden die Inseln, wenn mit der Ausbeutung des Guano in gleichem Mafse fortgefahren wird, in 30 Jahren erschöpft

sein.

Herr Fofs machte nach der Revalschen Zeitung vom 29. April 1863 Mittheilungen über die Reise des Magisters Fr. Schmidt nach Nikolajewsk am unteren Amur und über seinen dreimaligen Aufenthalt daselbst. Die Stadt ist auf einem Plateau angelegt und von Bergen umgeben, dergestellt, dafs die hohen Berge auf der Südseite die Südwinde und die Sonnenstrahlen abhalten. Der Amur war daher im Mai noch gefroren, auch scheint sein Liman wenig besucht zu werden, während der Reisende in der De Castries - Bai mehrere grofse Schiffe vor Anker fand. Die benachbarte Insel Sachalin, von wo die Russen in Nikolajewsk ihre Kohlen beziehen, wurde von dem Reisenden ebenfalls besucht.

Herr Dove gab schliefslich Nachricht über die bis jetzt beispiellose Höhe, welche die beiden Luftschiffer Glaisher und Coxwell im Jahre 1862 erreicht haben. Nach ihren direkten Beobachtungen hatten sie 29,000 engl. Fufs erreicht, als sie von grofser Schwäche übermannt wurden und das Bewusstsein völlig verloren, in welchem Zustande Glaisher 13 Minuten verharrte. Aus der Vergleichung der von ihnen beobachteten Temperatur mit der vom Register - Thermometer angezeigten, lässt sich aber schliefsen, dafs sie in der Zeit, wo sie am Beobachten verhindert waren, noch um einige tausend Fufs gestiegen sind und eine Höhe von 33,000 engl. Fuss, möglicherweise aber von 36-37,000 engl. Fuss erreicht haben.

An Geschenken gingen ein:

1) H. Duveyrier, Note sur les Touareg et leur pays. Paris 1863. 2) Carl Ritter, Europa. Vorlesungen an der Universität zu Berlin gehalten. Herausg.

-.

Paris 1863.

von H. A. Daniel. Berlin 1863. 3) Bibliothèque de M. Jomard. 4) Zeitschrift für allgemeine Erdkunde. N. F. Bd. XIV. Heft 5. Berlin 1863. 5) Petermann's Mittheilungen. 1863. Heft V. Gotha. 6) Procès-verbal de l'assemblée générale annuelle de la Société Imp. géographique de Russie. 1862 Dec. 1863 Janvier Avril. 7) Preussisches Handelsarchiv. 1863. No. 18-21. Berlin. 8) Pauliny, Relief - Karte der Lomnitzer Spitze. M. 1 : 72,000. Wien. 9) Pauliny, Relief-Karte der Umgebung von Adelsberg. M. 1: 72,000. Wien. 10) Pauliny, Relief-Karte der Schneekoppe. M. 1 : 72,000. Wien. 11) Pauliny, Relief-Karte der Orteles-Spitze. M. 1:72,000. Wien. 12) Maull, Karte der Weichsel - Nogat - Niederung. M. 1 : 100,000. Berlin 1862. — 13) Karte von Montenegro, erschienen in Constantinopel. 14) Caspar Henneberger's Grosse Landtafel von Preussen, in 9 Blättern; photo-lithographirt von A. Burchard.

[ocr errors]

Gedruckt bei A. W. Schade in Berlin, Stallschreiberstr. 47.

« AnteriorContinua »