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Wir lassen hierauf eine Uebersicht der Zahl der freigelassenen und entlaufenen Sklaven nach den beiden Census von 1850 und 1860 folgen.

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V. L. Baril, Comte de la Hure, bringt über sie in seinem im vorigen Jahre erschienenen Buche L'empire de Brésil", Paris 1862, unter anderem nachstehende Angaben.

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Die Bevölkerung beträgt 7,755,657 Seelen auf 7,516,840 Quadratkilometer, also im Mittel auf jedem der letzteren einen Einwohner. Von den zwanzig Provinzen sind am volkreichsten Minas-Geraes mit 1,300,000, Rio de Janeiro mit 1,200,000 und Bahia mit 1,100,000 Einwohnern. Am schwächsten bevölkert sind Amazonas mit 43,913, Espirito - Santo mit 51,300 und Paraná mit 72,400. Der gröfste Theil der Bevölkerung drängt sich an den Küsten des atlantischen Oceans zusammen, eine Folge des Handels und der Nothwendigkeit, die Erzeugnisse des Landes nach den Vereinigten Staaten und nach der alten Welt auszuführen.

Während jede Provinz in eine Reihe untergeordneter Ober- und Unterab

theilung zerfällt, bildet die Hauptstadt Rio de Janeiro oder São-Sebastiao-deRio-de-Janeiro ein unabhängiges Municipio, Municipio da Côrte genannt, für sich.

Die herrschende Race ist portugiesischer Abkunft. Sie bildet in den Städten die Mehrheit. Einwanderung aus Portugal, zumal von den Azoren, trägt dazu bei, dies Verhältnifs aufrecht zu erhalten. Den zweiten Hauptbestandtheil der Bevölkerung bilden die Neger, zumeist als Sklaven. Auf dem Lande haben sie das entschiedene Uebergewicht. Die Vermischung zwischen Weifsen, Schwarzen und ihren Abkömmlingen hat eine Unzahl schwer zu unterscheidender Varietäten hervorgerufen. Ein grofser Theil der Leute solches Ursprungs ist immer noch Leibeigene; ein anderer fafst allmälig in der regelmässigen Gesellschaft festen Fufs und zeichnet sich aus durch geistige Begabung und die Fähigkeit, sich alle europäischen Kenntnisse anzueignen. An vielen Orten haben sie noch unter Vorurtheilen zu leiden, welche sie oft hindert, Verbindungen einzugehen, wie sie solche nach ihrer erworbenen Stellung beanspruchen dürften.

An manchen Stellen treten die civilisirten Eingeborenen nach und nach in die Bevölkerung ein, jedoch, ohne sich mit der übrigen zu vermengen. Fischfang und Jagd sind ihre Hauptbeschäftigungen; im Allgemeinen sind sie müfsig und gewöhnen sich nur schwer an anhaltende Arbeit.

In Rio de Janeiro, Bahia, Pernambuco sind viele Franzosen, Engländer und Deutsche als Kaufleute ansässig; auch treiben sie daselbst Gewerbe. In den übrigen Städten an der Küste und im Innern ist ihre Zahl gering.

Die verschiedenen Colonisationsversuche haben viele Europäer ins Land gebracht und bringen deren noch, namentlich Deutsche, deren Charakter sich indessen auch in der neuen Heimath erhält. Chinesen sind nur erst in geringer Zahl herbeigezogen. Sie gehören den niederern Classen an und werden von den Brasilianern und Europäern zurückgesetzt, so dafs sie sich nur schwer mit der übrigen Bevölkerung vermischen, wefshalb man Abstand davon genommen hat, von ihnen noch mehr einzuführen. Doch meint der Verfasser, dafs die Colonisation der nördlichen Provinzen nur durch Chinesen und Hindus werde bewirkt werden könne.

Von den neuerdings so vielfach besprochenen Bedrückungen der neu eingeführten, namentlich deutschen Ansiedler kein Wort.

Der Verfasser giebt hierauf eine Liste der Stämme, welche zur Zeit der Entdeckung das Land einnahmen.

Als Landessprache gilt die portugiesische. Die Aussprache weicht etwas von der Schreibweise ab. Das französische Element findet in die Sprache leichten Eingang, namentlich in Folge der Neigung der Brasilianer zum Studium der französischen Literatur, indem man nicht nur Uebersetzungen, sondern auch Urtexte in Aller Händen findet. Auch bildet die französische Sprache einen vorgeschriebenen Bestandtheil des Schulunterrichts, wird auch in zahlreichen Prüfungen verlangt.

Die Rechtschreibung des Portugiesischen ist nicht fest, sondern mehr oder minder willkürlich, selbst in öffentlichen Schriftstücken.

Die Eingeborenen, zum grofsen Theile in wildem Zustande, reden verschiedene Dialecte, der Guarani- oder Ouaranisprache. Das eigentliche Guarani wird längs des Paraná, des Uruguay und des Ubicuy oder Ibicuy geredet, auch in der

Umgegend des Pilcomayo oder Pilcomago. Das Guarani-tupi, auch „lingua geral" genannt, hört man bei den Tappes in der Provinz São-Pedro-do-Sul, bei den Tupis an der Bai von Todos-os-Santos, bei den Petiguares längs des Parahyba-do-Norte und in der Provinz Ceará, bei den Tupinambas oder Topinambous in den Provinzen Bahia, Sergipe, Pernambuco, Maranhão und Pará. Andere Dialecte sind das Omagua, das Machacaris. Die wilden Guaycurús sprechen neben dem Enakagas auch portugiesisch. Alle Dialecte sind einander sehr ähnlich und klingen durch ihre zahlreichen Vocale im Allgemeinen wohllautend. Die europäischen Vocale und Consonanten reichen für das Guarani nicht aus. Dies war als Lingua geral am Amazonenstrome so verbreitet, dass das Portugiesische erst 1755 eingeführt zu werden begann, bis zu welcher Zeit jenes in öffentlichen Angelegenheiten und auf der Kanzel allein gebräuchlich war.

S-g.

Neuere Literatur.

J. v. Liebig, Die Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie. 2. Thle. 7. Aufl. Braunschweig (Vieweg u. S.). 1862. gr. 8.

Als der berühmte Verfasser vor nunmehr 23 Jahren die 1. Auflage dieses Werkes erscheinen liefs, erregte dasselbe in allen Kreisen, auch aufserhalb Deutschlands die gröfste Aufmerksamkeit. Es erschienen nicht nur hinter einander 6 Auflagen in 6 Jahren, sondern dieses Werk wurde auch fast in alle europäischen Sprachen übersetzt. Ganz besondere Aufmerksamkeit erregte dasselbe in England, und der englische Landmann war mit der dem britischen Volk eigenen Energie sogleich bereit, Liebig's ausgesprochene Grundsätze ins praktische Leben einzuführen. Es entstand eine grofsartige Düngerfabrik, bei welcher sich Liebig selbst betheiligte, und den Dünger nach seinen Angaben bereitet in den Handel brachte. Allein die Resultate entsprachen den Erwartungen nicht, und während man von einer Seite Liebig's Ansichten durchaus verwarf, war man von vielen Seiten aus bemüht, durch Vegetationsversuche Untersuchungen der Pflanzenaschen und der Bodenbestandtheile, die mit allen Hülfsmitteln der Wissenschaft unternommen wurde, eine genauere Einsicht über die zur Ernährung der Pflanze nothwendigen Bedingungen zu erlangen. Liebig's 7. Auflage seines Werkes, die jetzt nach einem Zwischenraum von nunmehr 16 Jahren erscheint, ist mit Benutzung des gesammten Materials geschrieben, wobei er mit bekannter scharfer Feder gegen die Ansichten seiner Gegner zu Felde zieht. In der Vorrede betrachtet Liebig diese Ausgabe gleichsam als ein Vermächtnifs, indem er in diesem Werke die gewonnenen Resultate niederlegt und zur Fortsetzung der Versuche auffordert, er hebt die grofsen Schwierigkeiten der Untersuchungen auf diesem Felde hervor, die bei der Dauer einer jeden Vegetationszeit von mindestens einem Jahre ihm bei seinem vorgerückten Alter nicht mehr gestatten, der Hoffnung Raum zu geben, dafs die Erfolge seiner Lehren noch während seines Lebens zur allgemeinen Geltung ge

langen dürften. Er betrachtet den jetzigen europäischen Feldbau als ein Raubbau, dem es darauf ankommt, möglichst hohe Ernten in der Gegenwart zu erzielen, unbekümmert ob dadurch die Felder in einer Weise erschöpft werden, die es später unmöglich macht, ihnen das Geraubte wieder zu geben. Liebig macht auf die Gefahren aufmerksam, die daraus erwachsen, und führt Beispiele aus der Geschichte an, um diese Ansicht zu begründen. So waren schon zur Zeit Cäsars die Aecker Roms erschöpft, und als der grofse Staatsmann, eine Vertheilung von Aeckern im grofsartigsten Maafsstabe vornahm um diesem Uebel zu steuern, verfehlte er gänzlich seinen Zweck: dem erschöpften Acker war auch durch sorgfältige Bearbeitung keine Ernten mehr abzugewinnen. Auch Spanien, noch zur Zeit der Araber ein äusserst fruchtbares Land, verarmte unter Karl V., Philipp II. und seinen Nachfolgern, gleichfalls zu einer Zeit, wo grofse Reichthümer an Gold dem Lande von Amerika aus zuströmten, weil der Boden erschöpft war. Auch in Amerika, obgleich ein verhältnissmässig junges Culturland, ist die Abnahme der Fruchtbarkeit der Felder in hohem Grade bemerkbar. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet rechtfertigt sich die Besprechung der Liebig'schen Schrift in diesem der Geographie gewidmeten Zeitschrift: sie interessirt den Landmann, den Chemiker, den Staatsmann, Geschichtsforscher, den Ethnographen, so wie jeden Menschenfreund in gleich hohem Grade.

Der Hauptgrundsatz der Liebig'schen Lehre über die Ernährung der Pflanzen lässt sich in dem Satze zusammenfassen:

„Der Boden kann nur dann dauernde Erträge an Feldfrüchten liefern, wenn die demselben durch die Cultur entzogenen anorganischen Bestandtheile vollständig, und zwar in assimilirbarer Form wieder ersetzt werden." Die Bebauung der Felder geschieht ausschliesslich direct oder indirect zur Ernährung des Menschen, und die anorganischen Bestandtheile des Feldes finden sich fast vollständig in den Exkrementen der Menschen und Thiere wieder; wenn also jedes Feld die demselben entzogenen anorganischen Bestandtheile in dieser Form zurückerhält, so ist ein dauernder Ertrag möglich. Liebig weist darauf hin, wie grofs der Verlust ist, den ein Land durch den Verkauf von Knochen erleidet, und durch die ungeheure Düngerverschwendung in grofsen Städten. Das Ideal einer rationellen Landwirthschaft findet der Verfasser in China und Japan, zwei Ländern in denen sich das Culturland seit Jahrtausenden in steter Fruchtbarkeit erhalten hat. Auf den interessanten Bericht des Herrn Dr. Maron, Mitgliedes der ostasiatischen Expedition, abgedruckt im Anhang Th. II, p. 417, sei hier besonders verwiesen. Auch in Europa wird nach des Verfassers Ansicht eine rationelle Bebauung der Felder dort betrieben, wo, wie in der Rheinpfalz, eine zahlreiche Bevölkerung bei grofser Vertheilung der Güter auf einem verhältnifsmäfsig kleinen Raum wohnt, der Bebauer des Landes von seinen Feldfrüchten nichts verkauft, und somit dem Felde mit dem Dünger die entzogenen Bodenbestandtheile auch beständig wiedergegeben werden.

Die von Liebig jüngst entdeckte Eigenschaft der Ackererde, verschiedene, namentlich für die Pflanzenernährung wichtige Salze aus ihren Auflösungen zu binden, giebt neuen Aufschlufs über die Ernährung der Pflanze, und erklärt es, weshalb man aus einer blofsen Bodenanalyse nicht auf die Ertragfähigkeit eines Feldes schliefsen kann, und ein vollkommen unfruchtbares Feld 500 bis 1000 Mal

mehr von jenen zur Pflanzenernährung nothwendigen Bestandtheilen erhalten kann.

Nach Liebig's Ansicht sind die löslichen Bestandtheile der Ackerkrume aus den Trümmern der Gebirgsarten entstanden; um aber die löslichen zur Pflanzennahrung dienlichen Stoffe in solchem Maafse anzuhäufen, als es zur Erzielung ergiebiger Ernten von Culturgewächsen nöthig ist, gehört, unter Mitwirkung der sich von selbst bildenden Vegetation, ein Zeitraum von Jahrtausenden, und wenn man daher nicht nach jeder Ernte, das dem Boden Entnommene demselben in der Form von Dünger wieder zuführt, so ist es im Grofsen wenigstens unmöglich, einem erschöpften Boden seine Fruchtbarkeit wieder zu geben. Liebig führt S. 111 u. ff. des 2. Bandes mehrere sehr interessante Versuche an, so z. B. wurde gepulverter Torf mit Zusätzen von Kali, Natron, Ammoniak und saurem phosphors. Kalk gesättigt und Bohnen im rohen und gesättigten Torf gleichzeitig gezogen. Der Ernteertrag wurde dadurch bei den auf dem gesättigten Torf gezogenen Bohnen um mehr als das 13fache gesteigert! In Betreff des Stickstoffs ist Liebig der Ansicht, dafs die Pflanzen diese Stoffe theils direkt, theils indirekt der Luft entnehmen, indem die Ackerkrume das in der Luft gebildete und durch den Regen in den Boden gelangende Ammoniak, wie Liebig gezeigt hat, zurückhält, so dass es zur Ernährung der Pflanze verwendet werden kann. Für gewisse Pflanzen von kurzer Vegetationszeit und geringem Blattwuchs hält auch Liebig eine Zufügung von Stickstoff im Dünger für nothwendig.

Eine ganz besondere Wichtigkeit legt Liebig der Entdeckung Schönbeins bei, dafs der Stickstoff der Luft sich in salpetrigsaurem Ammoniak bei verschiedenen Verbrennungsprocessen umsetzt. Auf diese Weise ist eine neue Quelle von Ammoniak entdeckt, und es ist dadurch erklärlich, dafs ein in Cultur befindlicher Boden stets an Ammoniak reicher wird, trotz des Stickstoffs, der ihm durch die Ernten entzogen wird. Th. G.

Naturbilder aus den Rhätischen Alpen. Ein Führer durch Graubünden. Von Prof. G. Theobald. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage mit 48 Ansichten in 4 Kärtchen. Chur 1862 (Leonh. Hitz). 8

Wer den Namen des Verfassers dieser Schrift zum ersten Mal hört und aus dem Titel und den beigegebenen höchst mangelhaften Kärtchen einen Schlufs auf Inhalt und Zweck des Buches zu ziehen versucht, wird voraussetzen, dafs er es hier mit einem industriellen Unternehmen zu thun hat, welches auf das Bedürfnifs der Reisewelt speculirt und die für den Touristen erforderlichen hausbackenen Notizen etwas reichlicher, als es sonst in Reisehandbüchern zu geschehen pflegt, mit poetischen Schilderungen durchflicht. Gleichwohl ist die vorliegende Schrift nicht im Entferntesten mit dieser Art von Literatur in Parallele zu stellen. Sie leistet nicht blofs, was der Titel, in edlerem und höherem Sinne aufgefafst, verspricht, ein Abbild von Naturscenerien aus den Rhätischen Alpen zu

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