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moosbewachsene Theil war 800 Fufs breit, und die letzten 400 Fufs erstreckten sich über einen Strom von blafsroth - schwarzen, mauersteinähnlichen Lavaschollen (a stream of ruddy-black clinkers), losgelösten Steinen von harter und rauher Oberfläche, die den Fülsen wehe thaten. Burton bemerkte hernach, dafs dieselbe Formation sich unter der äufseren, zerbrechlichen Lava-Bekleidung fort erstrecke. Der Gegensatz der kleinen dunkeln Ader mit der grofsen, sanften, grünen Ader sei äusserst eigenthümlich, sagt er.

Um 11 U. 30 M. V. M. erreichte die Gesellschaft den Kegel auf der Linken des Lavastromes und fand sich sehr ermuthigt, indem sie bemerkte, dass sie sich ansehnlich ihrer Bestimmung näherte. Jedoch sahen sie sich nach einem Marsch von 10 Minuten längs seinem scharf geschnittenen Rande, der nur Büschel drathähnlichen gelben Grases aufweist, gezwungen, denselben Lavastrom höher am Bett hinauf wieder zu kreuzen und fanden ihn hier, obgleich enger, doch rauher und mehr unterbrochen, da er seinem Ausflufs näher war.

Diese zweite Passage des Lavastroms führte sie zu zwei grasigen Kegeln am Fußse des grofsen Kraters. Hier verbrauchten sie umsonst ibre Kräfte, indem sie wähnten, diese Kegel seien mit der Hauptmasse des Berges verbunden, während sie völlig abgesondert waren. Der Abhang war ungewöhnlich steil, die Oberfläche bestand aus steifem Gras, unterbrochen von Stellen heifser schwarzer Schlacken. Nach einem sehr mühsamen Klimmen erreichten sie den Gipfel, und fanden, dass die beiden Kegel unter einander verbunden waren, mit einer Einsattelung in der Mitte. Sie standen hier auf dem schmalen und scharfen Rande eines schön gezeichneten Kraters mit einem Umfange von etwa 300 Fufs, der sich nach Innen wie eine Punschbowle einsenkte und von Aufsen bis an den Rand mit Gras bekleidet, im Inneren aber ganz mit Bruchstücken von Lava bedeckt war.

Die Position war bezaubernd, aber man hätte leicht diese steilen Höcker umgehen und so eine grofse Anstrengung vermeiden können. In Folge dessen rieth Burton's Begleiter, die Ersteigung der letzten Höhe auf den nächsten Tag aufzuschieben; aber Burton, in dem Ehrgeiz, der Erste zu sein, zog es vor, die Besteigung sogleich auszuführen, nur von einem Krūknaben begleitet. Indem er von dem bewachsenen Kegel wieder herabstieg, fand er zuerst das Gehen leicht und das Gehänge sanft, aber die lose Asche verursachte bald Ermüdung, indem sie unter den Füssen fortglitt. So erreichte Burton nach weiter Ausbiegung zur Linken eine Gruppe von Basaltblöcken, die er nachher „Halbwegsfelsen" (Half-way-rocks) nannte, und wandte sich dann nach rechts und stieg längs der rauhen Kante eines kleinen Rückens an, der als Stütze des Tritts 'mosige Lava darbot immer Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XIV. 16

auf die rothe und gelbe Felsrippe (des Victoria?) zu. Stellenweise fanden sich spärliche Bruchstücke (thin scatters) eines Quarz-Conglomerats [?], die Burton ganz ausschliefslich auf diesem Kegel zu Gesicht bekam. Die Sonne schien mit ganzer Gluth und der starke Nord-Ostwind liefs seine Spuren an ihm für die nächsten vierzehn Tage zurück.

Um 1 U. 30 M. N. M. war das leichte untere Gehänge der Kuppe überstiegen und das Gehn wurde nun so beschwerlich, dafs Burton gelegentlich auf allen Vieren kroch. Auch sein einziger Begleiter blieb zurück, aber nun war die Schwierigkeit überwunden und bald war er oben.

Nun entdeckte Burton, dafs der Victoria - Pik nur die äussere Umschlufsmauer, also den Mantel eines doppelten schwarzen Kraters bildete, der allem Anschein nach 250 Fufs tief sich nach S. zu öffnete, wohin er einen gewaltigen Lava-Strom ergossen hatte, und von einer dünnen Theilungswand in zwei Abtheilungen gesondert war. Dies Mal hatte Burton keinen Kochapparat bei sich, aber bei späterem Ersteigen des Piks stieg der Mercur an der Base des Victoria auf 193.5° bei einer Temperatur von 60° und auf dem Gipfel bei einer Temperatur von 59° auf 189.75° (Mr. Saker wollte einmal den Kochpunkt bei 188° gefunden haben, während die Temperatur 59 zeigte, aber Burton bezweifelt die Richtigkeit dieser Beobachtung). Mann giebt die Höhe dieses Piks zu 13,270 Fufs an.

Im N. W. des Victoria - Kraters liegt der Albert-Krater, eine an sich viel kleinere Kuppe, aber eigenthümlich wegen ihrer die gröfste Höhe des ganzen Gebirges erreichenden Rückmauer, wo das KochInstrument 189.5° zeigte bei einer Temperatur von 59.6°, nach Mann 13,553 Fufs Höhe. Die beiden Krater werden von einander getrennt durch einen eigenthümlichen scharfkantigen Damm (a curious V-shaped dyke) dichtkörnigen greystone's [Trachyt?] in grofsen Blöcken, der das Aussehen einer zerstörten Cyclopischen Mauer hat und 25 Fuss hoch ist. In W.-N.-W. des Albert-Krater's und getrennt von ihm durch eine zerrissene Mauer von Basalt, liegt ein anderer Krater, der bei Weitem kleinste dieser Gruppe, den defshalb Burton „Prince's Crater" genannt hat.

Der wüthende N.-O.-Wind stürmte so gewaltig um den schwarzen Gipfel, dafs man sich kaum zu halten vermochte und an einzelne Beobachtungen nicht denken konnte.

Burton hatte also auf diesen letzten Anstieg von 5 Meilen sieben Stunden gebraucht und erreichte erst spät am Abend und sehr mitgenommen sein Mann's Spring Camp wieder. Herr Mann aber drückt sich, S. 8 seines Brïefes, über diese erste Besteigung Burton's sehr sonderbar aus. Die Hauptsache jedoch war, dafs er sich bei diesem An

steigen die Füfse völlig wund geschunden hatte und nun zu einem Aufenthalt von 30 Tagen in dieser hohen Bergregion verdammt war, um seine Wunden zu heilen.

Dieser Zeitverlust war um so empfindlicher, als man schon Ende Januar am Anfang der Regenzeit war, gewifs sehr frühzeitig für diese Breite, 4° Nördlich vom Aequator: the tornado season was setting in: the thunder was now above, now (verdruckt not) below us, sagt Burton, während Mann angiebt S. 2 on the night of the 12th-13th (December) the rainy season bade farewell to the coast; after a few days of fine weather, however, the rain poured down again.

Während dieser Zeit bestiegen nun einige von Burton's Begleitern den Pik, Mann am 3., Saker am 13. Januar; aber leider wurde Ersterer so krank, dafs er nach Victoria zurückkehren mufste und erst am 25. Jan. wieder erschien. Erst am 27. Jan. 1862 konnte Burton daran denken, den Gipfel wieder zu besteigen, mit der Absicht, zwei Nächte in der Nähe desselben zuzubringen. Den ersten Tag brachte man mit Skizziren, Winkelnehmen und Pflanzensammsammeln zu; die Nacht kampirte man im Krater des Mount Isabel. Am nächsten Tage begab man sich nach einem Kegel am Fußse der grofsen Doppelkuppe und nannte diese Stelle Saker's Lager". Sonst erforschte man dieser Tage das Innere des Victoria - Kraters, der sich als von älterer Entstehung als der Albert-Krater und als bedeutend gröfser, als der Krater des Piks von Fernando Po erwies. Die Nacht war sehr kalt, der Mercur sank auf 33.5° F., also unter den Gefrierpunkt und der Pik war mit gefrornem Thau, nach Mann (aus der Ferne gesehen) mit Schnee, gepudert; und doch" fügt Burton hinzu giebt es Leute, die bezweifeln, dafs man Schnee auf dem KamerūnBerge gesehn habe!" Das Minimum - Thermometer auf der Mauer hinter Albert-Krater zeigte nur 27° F. Am folgenden Tage erstieg Burton den Pik an einer anderen Stelle, nämlich längs der blauen Neige (the blew slide) zwischen Victoria und Albert.

Bis jetzt haben wir in diesem Berichte noch gar nichts von einer Aussicht von diesem Bergkolosse gehört, nicht einmal nach der See hin; wie merkwürdig wäre es aber, von hier Aufschlufs über das im Einzelnen noch so unbekannte Innere im N.-O., nach Adamaua zu, zu gewinnen, wo nach den von mir eingezogenen Erkundigungen doch mehrere Bergkuppen aufsteigen, die mit dieser hohen Küstenwarte durch Winkel vielleicht zu verbinden wären. Eine solche Aussicht aber scheint der Pik selbst, auffallender Weise, nicht zu gewähren, obgleich Burton über diesen Punkt sehr unklar ist. Ganz zuletzt sagt er, die Begierde habe ihn getrieben, etwas davon zu sehen und er habe zuerst den Berg erklommen, der die beiden grofsen Klüfte trennt, und sei

dann ein sanftes Aschenthal hinabmarschirt, das sich nach N.-O. hinzieht zwischen dem Victoria-Krater und der nördlichen Mauer des Albert-Kraters. Da habe er sich nun bei einer Oeffnung der windgetriebenen Wolken überzeugt, dafs das Land nach N. dem im S. gelegenen vollkommen gleiche. Aber noch unbefriedigt habe er sich nach N.-W. gewandt, hinter dem Albert-Krater, aber hier nur längst erloschene Klüfte und Spalten entdeckt. Von einer Fernsicht ins Land hinein ist sonderbarer Weise auch hier gar nicht die Rede. Auch Herr Mann spricht nur von einem an den Berg sich anreihenden niederen Höhenzuge nach NO., nicht von einer Fernsicht. Die empfindliche Kälte, verbunden mit dem heftigen NO., scheint auf genauere Beobachtungen nachtheilig eingewirkt zu haben.

Mittlerweile hatte nach Burton der treue Selim eine Solfatara entdeckt, im N.-N.-W. des Albert - Kraters, ein wenig unterhalb des höchsten Punktes, und wo die jähe Neige beginnt. Hier stieg Rauch in dicken Massen von den langen Streifen weifsen Mergels [? verwitterten Gesteins] und Schwefels auf, welche, von kleinen Moosrücken getrennt, in nördlicher und südlicher Richtung verliefen. So hält Burton, der diesen „Gottesberg" der Eingeborenen mit dem der öxnua des alten Punischen Seefahrers Hanno identificirt, in Uebereinstimmung mit der dem Capt. Allen von den Bewohnern Bimbia's gemachten Beschreibung, wonach der Berg noch im Jahre 1838, nur 2 Jahre vor der grofsen, unglücklichen Niger-Expedition, einen Ausbruch gehabt hätte, und den Angaben von selbst auf Fernando Po gesehenen, vom Pik aufsteigenden Flammen, diesen Berg für einen noch nicht ganz erloschenen Vulkan.

Indem Burton seine Bemerkungen schliefst, drückt er sein Bedauern aus, dafs seine Instrumente der Aufgabe nicht besser gewachsen waren; denn aufserdem, dafs das Aneroid ein sehr armes Substitut für ein Berg-Barometer sei, habe er weder Hygrometer, noch Klinometer gehabt. Auffallender Weise giebt er selbst nicht das Resultat der letzten Höhenbeobachtungen, die wir nach Mann eintrugen, die aber bei dem Mangel korrespondirender Beobachtungen am Fußse des Berges sehr viel Raum für Muthmafsungen gestatten, wie Herr Prof. Poggendorf auf meine Bitte die Höhe des Albert auf 13,140 Fufs berechnete, wogegen Herr Dr. August Petermann auf seiner jetzt auszugebenden lehrreichen Karte die Flufsgebiete des Binuë, Alt-Calabar und Kamerun in West-Afrika" die höchste Kuppe zu 13,760 Fuss angiebt. Capt. Owen und Lieut. Boteler hatten die höchste [ihnen sichtbare] Kuppe nach ihren trigonometrischen Messungen auf nur ungefähr 12,200 Fufs geschätzt.

So nehmen wir für's Erste Abschied von dieser interessanten und so leicht zu erreichenden vulkanischen Berggruppe, die wohl bald den

Ausgangspunkt zu ferneren Forschungen bilden wird, wenn sie sich für's Erste auch vielleicht noch nicht als Sanitarium dieser sonst so ungesunden Küste bewähren sollte; denn sonderbar ist es, dafs alle Mitglieder des Unternehmens auf dem Berge krank wurden, mit Einschlufs des so lange an seinem Fufse stationirten Missionar's Saker.

XI.

Beschreibung der von Herrn von der Decken gesandten Gebirgsarten aus Ost-Afrika, gröfstentheils vom Fulse des Kilimandjaro.

Von Prof. Gustav Rose,

mit einzelnen Bemerkungen von Prof. Rammelsberg.

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I. Bergkette Pare". Glimmerschiefer aus dünnen abwechselnden Lagen von graulichweifsem, stark durchscheinenden, kernigen Quarz und schwarzem kleinblättrigen Glimmer bestehend, in welchen beiden rother Granat in unregelmäfsig begränzten Körnern in grofser Menge eingemengt ist. Gewöhnlich sind die Körner des Granats nur klein, wie kleine Schrotkörner, in manchen Lagen werden sie etwas grösser, einen halben, sogar einen ganzen Zoll grofs; in diesem Fall ist eben auch der Glimmer grofsblättriger und legt sich um den Granat meistentheils herum, der Quarz ist dann nur in sehr geringer Menge vorhanden. In den dünnschiefrigen Lagen findet sich zwischen dem Quarz auch etwas gleich gefärbter Feldspath, sehr deutlich spaltbar und durchscheinend, doch nur in sehr geringer Menge, so dass er bei der gleichen Farbe mit dem Quarz leicht übersehen werden kann; in den glimmer- und granatreichen Lagen findet er sich nicht. Das Gestein hat ein sehr frisches Ansehen.

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II. Hügel zwischen Dafféta und dem See Ibe oder Jipe." Hypersthenfels, von sehr merkwürdiger Beschaffenheit, ein Gemenge von Hypersthen, Olivin und Labrador von mittlerem Kern. Der Hypersthen ist auf der deutlichsten Spaltungsfläche von nelkenbrauner Farbe und starkem metallischen Perlmutterglanz, in den übrigen Richtungen von schwärzlichbrauner Farbe und Fettglanz, und nur schwach an den Kanten durchscheinend. Der Olivin ist von leichter gelblichbrauner und nur an der Oberfläche, wo er etwas ver

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