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finden sich in Texas, in Missouri, in Kentucky, in verschiedenen Theilen der Staaten Ohio, Indiana und Illinois. Sie sind jedoch wenig zahlreich und ist in ihnen das deutsche Element in der Regel untergegangen.

Die ganze deutsche Nachkommenschaft dieser Klasse mag sich auf vier Millionen belaufen, von denen nur noch 24 Millionen deutsch verstehen, freilich ein mit englisch bunt gemischtes Schwäbisch, das nie von der Literatur beeinflusst worden ist.

Diese Bevölkerung hat auch wenig zur geistigen Hebung des Landes beigetragen. Sie sind Muster von Landwirthen, dabei pfiffig, aber ehrlich, sparsam und fleissig und ein schöner Menschenschlag. In der Geschichte haben sie keinen einzigen glänzenden Namen, aufser etwa Mühlenburg und neuerdings Schenk aufzuweisen, und nur in den Kriegen des Landes spielen ihre zahlreichen Regimenter eine grofse Rolle. Einmal, nämlich 1790, hatten sie es, als eine grofse Mehrheit im Staate Pennsylvanien, in ihrer Gewalt, das Deutsche darin zur Gesetzessprache zu machen, aber es wurde mit einer Stimme Mehrheit, einer deutschen, verworfen. Uebrigens haben sie, die Georgier ausgenommen, nie Sklaven gehalten, und schon 1688 erklärten sie sich auf einem County-Tage in Germantown gegen das Sklavenhalten; die erste derartige Erklärung auf amerikanischem Boden. Die Entdeutschung dieser Leute nimmt gegenwärtig fast gar keinen Fortgang mehr.

Die zweite Klasse von Einwanderern zwischen 1735 und 1848 bestand aus einzelnen Personen und Familien, welche theils von ihren Verwandten in Amerika hinübergerufen wurden, also unter ihnen sich niederliessen, theils auf's Gerathewohl ausgewandert waren. Viele der letzteren besafsen nicht die Mittel zur Ueberfahrt und mussten sich den Schiffskapitänen verkaufen, welche sie dann in Amerika auf 6 bis 8 Jahre als Sklaven unterbrachten. Viele von diesen blieben sammt ihrer Nachkommenschaft lebenslang Leibeigene, bis die Revolution von 1776 sie frei machte.

Seit der Unabhängigkeit des Landes kamen wieder Kolonisationsgesellschaften, wie die Rappsche zu Economy in Ohio, die Kolonie des Mainzer Vereine in Westtexas im Jahre 1846, die von Philadelphia aus angeregte Kolonie Hermann in Missouri 1838 und eine massenhafte Einwanderung nach St. Louis und Missouri überhaupt, nach Belleville, Illinois und Umgegend zwischen 1834 und 1840. Die meisten dieser Gesellschaften lösten sich bald auf und zerstreuten sich über das Land.

Im Allgemeinen haben alle diese Deutschen, wenn sie länger als 30 Jahre im Lande sind, sowie alle ihre Kinder, das Deutsche nahezu

oder ganz vergessen. Besonders stark wurde die Einwanderung seit 1837, aber alle diese Eingewanderten, freilich seltener ihre Nachkommen, verstehen das Deutsche noch. Wenn nämlich die Kinder in die amerikanischen Freischulen, die Staatsschulen, in denen die Unterrichtssprache die englische ist, gehen, so werden sie dadurch genöthigt, englisch zu sprechen; aber sie ziehen das Englische auch defshalb dem Deutschen vor, weil es leichter ist, als dieses, und sie unterhalten sich selbst zu Hause nur noch mit den Eltern in deutscher Sprache.

Diese Eingewanderten bilden in den Städten New-York, Philadelphia, New-Orleans und St. Louis, im Staate Illinois gegenüber St. Louis und in und um Chicago, Milwaukee, Cincinnati, Buffalo und Pittsburg eine mehr in besonderen Stadttheilen zusammengedrängte städtische Bevölkerung, die, soweit es Niederdeutsche sind, vom Handel und Zwischenhandel, soweit es Mittel- und Oberdeutsche sind, vom Verkaufe von Spirituosen (vorzüglich von bairischem Biere, was auch den Angloamerikanern mundet), von Spekulation u. dergl. leben und auch eine kompaktere ländliche Bevölkerung sind.

Unter ihnen sind nur die Brüder Wesselhöft, Dr. Homburg, Follen, Friedr. Körner, Dr. Hering und Friedr. Münch (Far West) geiftig von Einfluss im Lande gewesen. Die grofse Masse hat sich, wie ein dortiger Schriftsteller selbst sagt: zum Dünger auf dem Acker fremder Civilisation" hergegeben. Wir veranschlagen die Anzahl dieser Deutschen nicht, da sie in der folgenden Uebersicht mitgezählt werden sollen.

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Die dritte und eigentlich die wichtigste Klasse umfafst die seit 1848 Eingewanderten. Sie kamen immer in grofsen Massen an, vorzüglich über Bremen und Hamburg, aber ohne Kolonisationsgesellschaften zu bilden und zerstreuten sich in alle Staaten, besonders in die nordwestlichen, in das Quellengebiet des Missisippi, welches mit dem mittleren Deutschland ziemlich gleiche klimatische Verhältnisse zeigt, wo sie in Missouri, Jowa, Minnesota, Wisconsin, Michigan, selbst in Illinois und Indiana die Pionirarbeit sogar rüstiger, als die Angloamerikaner übernahmen. Wohl nur den am wenigsten Bemittelten gelang es nicht, die überüppige Natur zu bewältigen. Der Tagelohn beträgt freilich mindestens 75 Cent, meist 1 Dollar. Soll eine Waldung urbar gemacht werden, so begnügt man sich in der Regel damit, dass man an den Bäumen unten die Rinde abschält, damit sie vertrocknen; ist dies einigermassen geschehen, so wird Feuer angelegt, um die Bäume zu verbrennen, aber es bleiben oft noch die Stümpfe von 20 bis 30 Fufs Höhe stehen. Ueberall dazwischen reifst man nun den Boden auf, besäet nnd bepflanzt ihn, so gut es gehen will. Gelingt es, so

verfaulen die Wurzeln wohl nach und nach; wenn nicht, so erhebt sich eine neue wilde Vegetation. An vielen Strecken, z. B. in der Richtung der New-York-Erie - Centralbahn, bedecken zahllose Geschiebe den herrlichsten Boden; an anderen, namentlich auch zwischen den Hügeln, welche sich, je mehr nach dem Inneren des Landes desto mehr verflachen, ist der fruchtbarste Boden versumpft, ein Boden, von dessen Tragbarkeit wir in Europa gar keinen Begriff haben. Ein glaubwürdiger Augenzeuge versicherte mich, dafs in Californien auf gewissen Strecken 14 Jahre hinter einander, ohne zu düngen, mit Erfolg Waizen gebaut worden sei. Im Jahre 1860 wurden auch aus Californien 2 Millionen Bushel Waizen ausgeführt. Der Sumpfboden ist auch nicht ein Moor-, sondern ein fetter Lettenboden.

Diese Auswanderer bevölkerten auch die Städte als Handwerker, Kaufleute, Wirthe, Gelehrte und Künstler die Umgegenden der grofsen Städte als Gemüsegärtner, Milchproducenten und dergl. und die Fabrikdistrikte als Fabrikarbeiter aller Art, aus letzterer Branche die Angloamerikaner und Irländer fast völlig verdrängend; namentlich fand ich, dafs die Werkführer fast durchweg Deutsche waren. haben sich die Deutschen als durchaus zuverlässiger, gewandter und intelligenter bewährt, als die Amerikaner selbst.

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Die Anzahl dieser Einwanderer muss sehr bedeutend sein, indem ich z. B. für das Jahr 1860 allein aus der in New-Yorker Zeitungen gemachten Zusammenstellung der amtlichen Angaben 80,000 als Zahl der Eingewanderten gefunden habe. Der Vereinigten Staaten - Census giebt die Menge der seit 1848 eingewanderten Deutschen auf nahezu eine Million an. Es ist aber ganz nutzlos, dafür Zahlen anzugeben, da dieser Census ein absichtlich im Interesse der Sklaverei gefälschtes Dokument ist und ich auch nicht weifs, ob die als eingewandert angegebenen Oesterreicher, Schweizer, Holsteiner, Schleswiger, Posener, Elsässer und Lothringer wirklich Deutsche waren oder nicht; kurz: er giebt für eine deutsche Einwanderungsstatistik kein zuverlässiges Datum und wirmüssen uns auf andere Thatsachen stützen, um eine annähernd richtige Schätzung des ganzen deutschen Elementes in der Union überhaupt aufzustellen.

Es wird von Interesse sein, in einer tabellarischen Uebersicht neben der Gröfse des Flächeninhaltes eines jeden Staates die Einwohnerzahl für die Jahre 1840, 1850 und 1860 und somit den Zuwachs der Bevölkerung in den letzten 20 Jahren kennen zu lernen, und endlich die Anzahl der deutsch redenden Deutschen, wie sie sich bei der letzten Zählung herausstellte, annähernd anzuführen.

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Was nun die speziellere Vertheilung der Deutschen in den einzelnen Staaten anlangt, so kommen z. B.

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