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glaublicher Ueppigkeit und überziehen viele Bäume so dicht, dafs es oftmals schwer hält, zwischen ihnen den Pflanzen wirth heraus zu erkennen. Orchideen mit phantastischen Blüthen und lilienartige Gewächse in aufserordentlicher Menge spriefsen im feuchten Waldboden Fezoghlu's auf; agaricusartige Hutpilze, darunter eine sehr wohlschmekkende, dem Pfefferling gleichende Art, in Khuâr und den Spalten der Termitenbauten; an Tamarindenstämmen aber riesige Löcherpilze (Polyporus). Farn sind dagegen sehr selten; wir entdeckten nur zwei winzige Arten: Pteris longifolia, Linn. am Flufsufer bei Abu-Sakrah und Adiantum lunulatum, Burm., auf dem Gebel-Fezoghlu.

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بشمين

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Der Lotos (Nymphaea coerulea, Sav.), arab. Besinîn hierogl. Pa-Śenîn, wächst in den Qâôlî-Sümpfen, im Mojeh-Di'îsah und in einigen anderen Regenteichen. 'Ambâg — oder Korkholz (Aedemone mirabilis, Kotschy) trifft man im Gebiete des blauen Flusses nur an wenigen Stellen. Papyrus, hierogl. Tufi, kopt. Ġoouf (Cyperus antiquorum, Linn.) kommt nur am Bahr-el-abjad, im Lande der Śîr, vor.

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Vorliegende, oberflächliche Vegetations - Skizze mag genügen, bei Denjenigen, welche in Afrika noch immer nichts als kahle Sandwüsten und unwirthliche Steppen suchen, eine andere Idee von den dortigen Tropenlandschaften zu erwecken. Südlich vom 15° Br. begegnet man, vom Mai bis November, üppig grünenden Wiesen, anmuthigen, von prachtvollen Bäumen und Baumgräsern beschatteten Teichen und Jahr aus Jahr ein der allergrofsartigsten Urwaldvegetation.

4. Fauna.

Eine sehr mannigfaltige Thierwelt belebt die sennârischen Waldund Steppenlandschaften. Man trifft, namentlich unter den Vögeln, viele senegalische Formen. In Unter-Sennâr finden sich auch in Kordufân und Taqah beobachtete Arten; in Fezoghlu und zwischen den südlichen Fung-Bergen dagegen ist Reichthum an südabyssinischen und dem Gebiete des oberen weifsen Flusses angehörenden Formen. Der Raum dieser Blätter gestattet nur eine gedrängte Uebersicht der merkwürdigsten hier vorkommenden Thiere.

a) Säugethiere.

Unter den Vierhändern finden sich olivenrückige Meerkatzen (Cercopithecus griseoviridis, Desm.), arab. Abu-Lang

ابولنج

und

rothrückige Meerkatzen (C. pyrrhonotos, Ehrenb.)

mar

ابولنج

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Abu-Lang-ahErstere sind gemein südlich von Woled-Me

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dîneh und Turah-el-Hadrah, lieben aber dichtverwachsene Hochwälder; die letzteren finden sich um Rosêres und in den Binnenwäldern der südlichen Ġezîreh. Paviane (Cynocephalus Babuin, Des m.) arab. Qerd, amhâr. Zenjero, leben auf allen Felsbergen Sennâr's, des Taqah und Kordufân's, z. B. am Ġebel-Mojeh, G.-Ghûle, Ġ.-Tâbî, G.-el-Qacalah u. s. w., ferner aber auch an waldigen Flussufern, z. B. am Dindir, Baḥr-el-azraq in Fezoghlu und am Baḥr-elabjad. Im Süden von Fezoghlu kommt, wie es scheint, auch eine andere Art: Macacus Gelada, Ruepp., amhâr. Tschelada? vor. Der herrliche Gurêzâ der Abyssinier (Colobus Guereza, Ruepp.) lebt in Fezoghlu, bei den Berțât, im Dâr-Ġumûz, am Ġa'al und Sôbât und am weissen Flusse bei den Ġûr. Sein Fell dient den Häuptlingen der Berțât zur Zierde. Von riesenhaften, oran-utan- ähnlichen Affen erzählen die Ġur und Berri im Westen der Baḥr-el-abjad. Möglichenfalls findet sich in Central - Afrika, westlich vom Bahr-el-abjaḍ, auch der Gorilla oder ein ihm verwandter Troglodytes. Die Halbaffen sind durch den Tenn (Otolicnus Galago, Wagn.) vertreten.

Fledermause, arab. Wetwât,, abyss. Jalêt-of, denq. Alîg, Bâri: Lukululît, sind zahlreich, z. B. Pteropus aegyptiacus, Geoffr., P. stramineus, Geoffr., P. labiatus, Temm., Pterocyon paleaceus, Pet.?, Dysopes pumilus, Ruepp., D. Mydas, Sundev; Megaderma frons, Geoffr. ist in Urwäldern häufig.

Nagethiere. Stachelmäuse in allen Hütten der Eingeborenen, besonders Acomys cahirinus, Geoffr. Ratten (Mus tectorum, Savi) ebendaselbst und in Pflanzungen. Springhasen (Dipus) und Rennmäuse (Meriones) in Steppen. Hasen (Lepus aethiopicus, Ehr.) nicht so häufig, wie in der Bejûdah-Steppe.

ابو

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Raubthiere. Insektenfresser. Der Abu-Qumfud Aėiö (Erinaceus libycus, Ehr.) ist überall gemein und wird zwar nicht gerade als Hausthier gehalten, dennoch aber als Mäuse vertilger um die Dörfer gern geduldet. Viverren sind gut vertreten. Die Zibethkatze (Viverra civetta, Schr.), arab. Zabât

مسكية

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oder Miskîeh ist im Süden der Gezîreh nicht selten, findet sich aber auch in Kordufân, Fezoghlu und Südabyssinien. Das Drüsensekret des Thieres gelangt in den Spitzen der Gazellenhörner hauptsächlich von den Walo-Gâlâ und aus Schoa in den Handel. Viverra abyssinica, Ruepp., ist im Süden der Ġezîreh nicht eben häufig. Der Qot-Zabât- Lab (Viverra genetta, Linn.) kommt in mehr

قط ظباط

fachen Spielarten in Buschwäldern und auf Bergen vor.

Ichneumonen, arab. Nems

نمس

-amhår. Mutscheltschila, in mehreren Arten, wie Herpestes zebra, Ruepp., H. sanguinea, R., H. Mutgigella, R., H. leucurus, Ehrenb., an allen Flüssen. Man hält sie nicht als Hausthiere; sie fangen aber, einer gegentheiligen Behauptung Heuglin's zum Trotz, Mäuse.

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Ueber die in Sennâr vorkommenden wilden Hunde weifs man noch wenig Sicheres. Es scheinen hier Canis lupaster, Ehrenb., C. variegatus, Cretzschmar und C. mesomelas, Schr. zu leben, die alle wohl nur Varietäten des gemeinen Schakales (C. aureus, Linn.), da sich Uebergänge zwischen der einen und anderen dieser prätendirten Species gar zu häufig finden. Man nennt diese Thiere hier bald Saghâl bald Dîb Am Jebûs soll der sogenannte Qabaro (Canis simensis, Cretzschm.?) in Rudeln jagen '). Von Füchsen bemerkt man Canis niloticus, Geoffr., C. famelicus, Cr. und Megalotis pallidus, Cr. Diese Thiere werden hier Abu'lHosên

شغال

دیب

und Abu-Som - ابو الحسين

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كلب السمح

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ابو شوم

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genannt.

(Canis pictus, Desm.),

مرفيل

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amhâr. Tâkuelâ, bewohnt die Steppen vom Ġ.-Masmûn an südwärts in kleinen Rudeln und wird dem Menschen selten gefährlich. Den eigentlichen Hochwäldern scheint dies Thier zu fehlen. Die gefleckte Hyäne (Hyaena crocuta, Zimm.), arab. Marrafîl hâr. Jîb, ersetzt schon bei Kharțûm die gestreifte, welche letztere in der Bejûdah - Steppe nicht mehr zahlreich ist und südlich vom 15° Br. nicht mehr vorkommt. Jene geht Abends in die Städte, wie WoledMedîneh und Sennâr, sucht Abfälle, raubt Schafe, Ziegen, Kälber und Esel, nimmt aber, wie wir selbst erfahren, vor dem Menschen die Flucht. Ihr abscheuliches Geschrei vernimmt man in den südlich von Woled - Medîneh gelegenen Dörfern fast Nacht für Nacht.

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Katzenartige Raubthiere sind hier artenreich. Der Löwe, arab. Asad Awl amhâr. Anbasâ, im Kensi: Kô-ġi, Bâri: Komiru, Denq. Tschuêr (der ausgewachsene) und Kôr (der junge), ist südlich von Abu-Sakrah gar nicht selten, findet sich jedoch häufiger auf dem Ost-, wie auf dem Westufer des blauen

') Heuglin befleifsigt sich durch seine oberflächlichen und unkritischen zoologischen Arbeiten die Kenntnifs der wilden Hunde Nordost-Afrikas, die schon so ungenügend, noch nach Kräften in Verwirrung zu bringen. Davon giebt die Aufstellung seines Canis Walgie in Petermann's Mittheilungen, Heft XI, 1862, S. 428. wiederum Zeugniss.

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XIV.

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Flusses. Am zahlreichsten erscheint er südlich von Hedebât und Kârkûs, gefährdet jedoch in diesen Gegenden, wo er viele Beute an Thieren findet, die menschliche Existenz im Ganzen nur wenig. Bei Tage liegt er gewöhnlich im Dickicht versteckt und kommt erst Abends hervor, überspringt aber selten die Dornzäune der Dörfer, um ein Rind oder dergl. fortzuschleppen. Auch der Panther oder Leopard (Felis leopardus), arab. Nimr, amhâr. Newer, kommt in mehreren Farbenvarietäten (grofs- und kleinfleckig) vor, besonders in den Bergen der Fung und in Walddickichten von Süd-Sennâr, Fezoghlu u. s. w. Der Gepard (Cynailurus gattata, Wagn.), arab. Faḥad bewohnt die offeneren Steppenlandschaften. Der Serval (Felis Serval, Schreb.), von den Fung: Omm-e'-Nuqtah, Mutter des Tropfen genannt, der Karakal (F. caracal, Schr.), arab. Omm-Risâd, der Stiefelluchs (F. caligata, Oliv.) und die Qot-el-Khalah oder Wildkatze (F. maniculata, Ruepp.), hausen sowohl in Steppen, wie auch in der hochstämmigen Ghabah.

غزال

فحد

Wiederkäuer. Die Gazelle (Antilope dorcas, Licht.), arab. Ghazâl streift in kleinen Rudeln bei Hedebât und Rosêres, am weifsen Flufs bis in die grofsen Sant-Wälder zwischen 13 und 12o. Häufiger ist der Têtal Jauch Baqr-el-Ghabah

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بقر الغابة

(Adenota leucotis, Peters und Ant. Soemmeringi, Ruepp.) mit lyraförmigen Hörnern. Ein langhörniger Wasserbock, Abôk der Denga (Ad. megaloceros, Heugl.) findet sich am Sôbât und Bahr-el-abjaḍ. Die Baqr-el-Khalah (Ant. leucoryx, Pall.; A. Beisa, Ruepp.?), Sela der Amhara, findet sich um die Fung-Berge, südlich vom Ġ.-Ghûle. Baqr-el-wahs(Ant. bubalis, Pall.) um die Berge

مریمری

بقر الوحش

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اجلة

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gar nicht selten. Der Anjélet (Ant. strepsiceros, Pall.), Agasên der Amh., kommt im Rosêres und Fezoghlu vor. Der Mrêmrî (Aegoceros equina, Geoffr.), Puór der Denqa, streift vom Sôbât und Ġa al bis in die Nähe des G.-Ghûle und lebt auch am weifsen Flusse, z. B. um den Murâh-el-Asad, oberhalb von Binder's Station: „Ghabah-Śambîl". Südlich vom Sôbât lebt eine dunkle Art mit stärker gekrümmten Hörnern, wie der Mrêmrî, sonst diesem ähnlich (Aeg. nigra, Harr.?), Egâk der Denqa. Der Tiân der Denga (A. oreas, Pall.) findet sich erst am Bahr-el-abjaḍ, z. B. zwischen Binder's Stationen Hellet - el-Kasif und Ghabah-Sambîl. Südlich von Fezoghlu soll, bei den Gâlâ, nach Peney's Versicherung, das Gnu (Ant. gorgon, Sm.?) vorkommen. Burton beobachtete das echte Gnu (A. gnu, Zimm.) in der Breite von Zanzibar.

In den am Oberlaufe des blauen Flusses gelegenen Bergen hält sich auch der Steinbock (Capra Beden, Wagn.) auf, von welcher

C. Walie, Ruepp. wohl nur eine Altersdifferenz. Das Bergschaf (Ovis tragelaphus, Desm.) scheint diesen Gegenden zu fehlen.

Das einzige, hiesige, wilde Rind ist der Büffel') (Bos cafer, Linn.), arab. Ġamûs-el-Khalah, amhâr. Goś, Denq. Anniâr, welcher in der Ġezîreh nicht nördlich vom Khôr-e'-Delêb und und im Rosères gefunden wird. Man fürchtet dies gewaltig starke, unbändige Thier aufserordentlich.

Die Giraffe, arab. Zarâfeh, Denq. Mir, bewohnt in Mengen die Gebiete der Sukurîeh, die Distrikte von Qedâref, Dôkâ und Qalabât, die Umgebungen der Fung-Berge, den Bahr-el-abjad und Kordufân. Sie hält sich gern in Buschwäldern auf.

Wildesel finden sich in der südlichen nubischen Wüste, in den Steppen um Sendi, in der mit niedrigen Bäumen und mit Buschwerk bewachsenen 'Aqabah-el-Ḥamâr, am Atbarah, besonders bei Qôz-Reġeb, im Taqah und in den nördlichen Gebieten der Sukurîeh. Sie können als Stammthiere der ägyptischen Hausesel betrachtet werden und haben, wie diese, einen Längsstreifen vom Nacken bis zur Schwanzquaste, und auf jedem Schulterblatt einen Querstreifen, an den Beinen auch sehr häufig zebraartige Querbinden 2).

ämis-, abyss.

Vielhufer. Rhinoceronten, arab. 'Anasah Aurâris, werden im Taqah, am Ra'ad und Dindir, in Fezoghlu, am Khôr-e'-Delêb, Khôr-el-Ga al, am Bahr-el-abjad und in Kordufân beobachtet. Den von dort stammenden Hörnern, arab. Khartîț

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خرطيط

nach zu urtheilen, finden sich hier Rh. africanus, Camp. (Rh. Keitloa, Sm.?) und Rh. simus, Burch., letzteres aber erst in den Gegenden südlich vom 12o Br.

قدروق

Das Warzenschwein, arab. Qaderûq, amhâr. Aryâ (Phacochoerus Aeliani, Cr.), lebt in Rosêres und Fezoghlu, bei den Berțât, am Khôr-e'- Delêb, bei den Ġûr, in Kordufân u. s. w. Ein dem europäischen ähnliches Wildschwein (Sus sennarensis, Fitz.), arab. Ḥalûf-el-Ghâbah — ____ bewohnt die Buschwälder um die Fung-Berge, den blauen Fluss oberhalb Sêrû, den Tumât u. s. w. Wahr

1) Die von vielen Archäologen sogen. wilden Ochsen, deren Jagd die alten Egypter z. B. zu Beni-Hasan und Theben häufig abgebildet, sind, wie sich deutlich erkennen lässt, sogen. Wasserbock-Antilopen (Adenota), welche kaum nördlich vom 15o Br. gefunden werden.

2) Diese Querbinden kommen auch an vielen gemeinen Hauseseln und Eselbastarden in der alten und neuen Welt vor. Wie Heuglin dazu gelangt ist, solche Querstreifen als hauptsächlichen Artencharakter seines ohnehin höchst oberflächlich untersuchten Wildesels (Equus taeniopus) aufzustellen, bleibt völlig unbegreiflich.

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