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dinensis Gm.) sehr verbreitet; seltener erscheint er dagegen in Nubien, wo er, nach Dr. Peney's Versicherung, nur eingeschleppt vorkommt.

Eine merwürdige Erscheinung bildet das Nasenbluten, welches Fremde und Einheimische, besonders während der Regenzeit, befällt. Es zeigt sich ohne nachweisbare Ursache, ist von unbestimmter Dauer, währt oft mehrere Wochen lang, befällt den Leidenden täglich, wird häufig von bohrenden Schmerzen in der Stirngegend begleitet und nimmt zuweilen einen lethalen Ausgang. Man könnte hierbei an Anwesenheit von Zungenwürmern (Penstastomen) glauben.

Skorbutische Affektionen von meist sehr langwieriger Dauer und Syphilis, besonders syphilitische Hautleiden, sind in Sennâr allgemein. Die ägyptischen Truppen und Elephantenjäger verschleppen die Lues weit nach Süden, wo aber auch gewisse Formen derselben einheimisch.

2. Geognostische Notizen.

Die sennârische Ebene besteht aus einem an Geschieben reichen, oft faustgrofse Konglomerate enthaltenden, eisenreichen Schwemmlande mit unterliegenden Thonstraten. Die Berge bestehen, vom Ġ.-Mojeh bis zum G.-Ghûle, nachweislich aus röthlichem, grobkörnigen, dem des assuâner Sellâl ähnlichen Granit, in dessen Hauptmasse Quarz, Feldspath und Glimmer ziemlich gleichmässig vertheilt sind und in welchem, nach mitgebrachten Proben zu urtheilen, keine besonders interessanten Beimischungen enthalten sind. Zuweilen findet man in diesem Granit auch gröfsere Gänge eines halb durchscheinenden, fast glasartig hellen Quarzes und feinkörnige Parthien mit viel Feldspath, wenig Quarz und wenig Glimmer. Südlich von Hêwân steht Chloritschiefer zu Tage und bildet das Hauptgestein im Tumât - Thale sowohl, wie aufwärts am Baḥr-el-azraq. Der Gebel-Fezoghlu wird, seiner Hauptmasse nach, von Gneis gebildet, der sehr feldspathhaltig und sehr granitähnlich ist.

قيم

Das Schwemmland der zwischen den Bergen gelegenen Ebene führt von den abyssinischen Alpen bis an den Baḥr-el-abjad Gold. GoldWäschereien betreibt man an vielen Stellen, z. B. an den Dulûl-Khêlî, Bûq, Ġumgum, Quqelî, Abu'l-Daqû', am Ġ.-Dûl u. s. w. Der Goldstaub, Tibr wird, sobald er durch die Wäsche gefördert, zu Fadâçî, Beni-Śonqôlo, in den Berțât-Bergen, am Ġ.-Tâbî und Ġ.Ghûle in Ringe umgeschmolzen und in dieser Form nach Kbarțûm gebracht. Selten gelangt Goldstaub aus dem Oberland, in Federn von Geiern, Trappen, Straussen u. dergl. verwahrt, dorthin, wogegen Dahab-Nebowi, d. h. Gold aus den Bergen der Nôbah im Süden von Kordufân, meist als Tibr" in den Handel kommt.

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Am G.-Tâbî stellt man, wie in Süd-Kordufân und in verschiedenen Landschaften am weissen Flusse, z. B. bei den Bâri, Ġûr u. s. w., treffliches Roheisen dar. Man benutzt dazu Raseneisenstein, besonders die grofsen Knollen, welche sich an Baumwurzeln hängen, schüttet sie in Sennâr in wenig tiefe Gruben und schmilzt sie mit Feuer von Kohlen und Akazienholz. Das Feuer wird durch einen rohen Blasebalg, einen Lederschlauch mit eingebundenem Rohrstück, angefacht. Die Ġûr haben, nach Herrn Binder's Nachricht, sehr sinnreich konstruirte Schmelzöfen. Ein Stein oder Eisenklumpen als Ambos und ein roher Hammer sind in Sennâr die einzigen Werkzeuge, mit welchen das (wenig „kaltbrüchige") Eisen geschmiedet wird.

3. Pflanzenwelt.

Diese kann hier nur in groben Zügen geschildert werden. In den Khalen wuchern zahlreiche Gramineen, worunter hohe Andropogon, wie A. sennarensis, Hochst., A. giganteus, Hochst., A. circinatus, Hochst. und niedrige Akazienbüsche, arab. Laôd, El-'Ûd

العود

genannt, mit röthlicher Rinde und langen, weifsen Dornen besetzt. Tundub oder Tundô (Sodada decidua, Forsk.)

العلوب

تندب

عنب العرب

--

findet sich nicht viel süd

تمر العبيد

حراس

Früchte 'Anab-el-'Arab licher als Mesalamîeh. Hegelig (Balanites aegyptiaca, Del.) - Früchte El-'Alôb - oder Tamr-el-'Abid las ist in Steppen und Waldlandschaften gemein. Der anfänglich auf die Flufsufer beschränkte Urwald besteht zwischen Kharțûm und Woled - Medîneh grösstentheils aus Akazien, namentlich dem Ḥarâs (Acacia albida Willd., Del.) mit hellgrauer Rinde und graulichgrünen Blättchen 1), dem Sanț (Acacia nilotica, Linn.) und Śegr-e-Çamagh (Acacia gummifera, Del.) gleichfalls mit hellem Stamme, ferner in Hegelig und Sidr (Zizyphus Spina Christi, Linn.). An den Böschungen wuchern die mit hackigen Dornen besetzte Mimosa Habbas, Linn., und Salvadora persica, Linn., neben diesen eine weissblühende, wohlriechende Pflanze mit doldenförmigem Blüthenstand und oleanderartigen Blättern. Schlinggewächse, oft mit den zierlichsten gefingerten, hand förmigen, gelappten und pfeilförmigen Blättchen, unter ihnen auch der sonderbare, gegliederte Lawês quadrangularis, Linn.) durchranken alle diese Bäume.

Der Tertr

-

ترتر

سدر

لويس

(Cissus

- (Ficus populifolia, Vahl) mit drei bis vier Ellen langen Luftwurzelbündeln und denen der Baniane (F. religiosa,

1) Seine efsbaren Früchte heifsen Kharrûb-el-'Arab

ختروب العرب

Linn.) ähnlichen Blättern, zeigt sich südlich von Woled - Medîneh bis nach dem Berțât-Lande. Er bildet, nebst Tammisken und Akazien, hauptsächlich die malerische, sich unfern des Dorfes Abu-Sakrah am Flusse hinstreckende Ghabah. Zwischen Abu-Sakrah und Sennar, aber auch noch anderwärts, vereinigt sich die Tarfah (Tamarix nilotica, Ehrenb.) zu lichten, einigermafsen an unsere Kiefernwälder erinnernden Uferdickichten.

قتر

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کثر

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طرفة

auch Qitr

طلحة

.Ac) - فقموط

Südlich von Sennâr mischt sich eine, vereinzelter auch schon unweit Kharțûm vorkommende Bauhinie, hier Kitr genannt, mit kleinen, eingeschnittenen Blättern und abscheulichen Dornen, dem Uferwalde bei. Auf der Höhe von Hedebât beginnt der Urwald sich auch weiter landeinwärts auszubreiten; er häuft sich, um die Berggruppe des Ġebel-Ardûs und der Ġebâl-e'-Fung zu stellenweise höchst romantischen, dichtverwachsenen Parthien. Diese „Binnenwälder" bestehen hauptsächlich aus genanntem Kițr, aus einer weifsstämmigen Akazie mit an der Basis geschwollenen Dornen (Acacia mellifera, Benth.), der rothstämmigen Talhah-Akazie (?) und dem hier mehr buschförmigen Qaqamût campylacantha, Hochst.). Einzelne Tamarinden Tamr-hindi — (Tamarindus indica, Linn.), zuweilen von ungeheuerer Gröfse und herrlich malerischem Wuchse, finden sich zerstreut. Hier tritt auch zuerst der Çabâḥ auf, eine leider nicht näher bestimmbare Apocynacee 1) mit lanzettlichen, am Rande welligen, in langen Spitzen endigenden Blättern, welche bis zu 30 Fufs Höhe wächst und, südlich vom 12o Br., einen der häufigsten Waldbäume bildet. Der Quddam — (Grewia populifolia, Vahl.) erscheint in den Wäldern in der Ebene, eine andere Tiliacee (Gr. echinulata, Del.) sowohl auf Felsen, als auch auf Ebenen und am Flusse. Cissus und niedliche Cucurbitaceen (Cucurbita striata, Schweinf., Momordica Balsamina, Linn., Mormordicae spec. 2) bespinnen die Bäume dieser Wälder.

تمر هندی

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صباح

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Die Funqi-Berge sind in ihren humusreichen Spalten und Rinnsalen mit Gräsern, besonders Andropogon, mit Grewia echinulata, Ficus sycomorus, Linn., einer merkwürdigen Capparidee von pinienartigem Wuchse (Cadaba longifolia, D. C.)2), Boerhavia diffusa, Linn., Combretum trichanthum, Fres., Acalypha villicaulis, Hochst. 3), A. betulina,

1) Vergl. G. Schweinfurth: Plantae Quaedam Niloticae quas in itinere cum Divo Adalberto L. B. de Barnim facto collegit R. Hartmann. Berol. 1862. p. 20 ic. T. XIV, XV.

2) Im Funqi: Sesefân lém — Pl. Quaed. Nilot. p. 19. Tab. VI et XIV. 3) Pl. Quaed. Nil. p. 13,

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Retz, Sida grewioides, Guill. et Per., Aristolochia Maurorum, Linn.,
Var. abyssinica, Rogeria adenophylla, Del., einer Canna (Ġ.-Werekât),
einer dem Phormium tenax Linn. im Habitus ähnlichen Pflanze (Ġebel-
Ġerebîn) u. v. a. interessanten Formen, endlich auch mit einzelnen
Ḥamrân, Sing. El-Hamrah
(Adansonia digitata, Linn.) ')
bewachsen. Die Hamrah tritt erst südlich von Sennâr auf; bei Rosê-
res erreicht ihr Stamm den Umfang von 70-90 Fufs rh. Sie findet
sich auf Bergen, in der Ebene und am Flusse; schmückt sich im Mai
mit Laub und blüht von Ende Mai bis Ende Juni. Der Wuchs die-
ses Riesesbaumes ist oft ungemein bizarr; das Holz schwammig und
unbrauchbar; die Früchte - Qanqalês-le
genannnt, ent-
halten eine angenehm säuerlichsüfse Samenpulpe; aus dem nierenför-
migen Samen hat man hin und wieder ein Kaffeesurrogat gebrannt.
Die schleimigen Blätter dienen den Nôbah und einigen Stämmen des
weifsen Flusses als Gemüse. Baumartige Euphorbien - Segr-e'-Semm

شجر السم

(Euph. mamillaris, Trém.) findet sich zuerst vereinzelt am Dull-Rôrô und in der Steppe zwischen diesem und dem Seneh-Berge; häufiger ist sie an den südlichen Funqi-Bergen und im Bertât-Lande. Die Schwarzen vergiften mit der Milch dieses Gewächses ihre Pfeile. Wilde Bananen (Musa Ensete, Gmel.)

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موز - Mûz

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Qanah

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- wuchern in den südlichen Funqi-Bergen, am 'Aqarô, südlich von Fe-
zoghlu u. s. w. Echtes Bambusrohr
(Bambusa
abyssinica, Rich.?) findet sich erst südlich vom Khôr-e'-Delêb, auf
dem Gebel-Fezoghlu u. s. w.

In den Urwäldern südlich von 12° Br. wuchert wilder Spargel, z. B. um die Ġebâl-e'-Fung eine Art (Asparagopsis scoparia, Kunth.) im Dar-Rosêres, eine andere (Asparagus abyssinicus, Hochst.). Prächtige lilienartige Gewächse erfreuen das Auge: in Schluchten des Ġebel-Ghûle der feuerrothblühende Haemanthus multiflorus, Willd., um Rosêres derselbe, nebst Amaryllis vittata, Ait.; ferner Uropetalum tacazzeanum, Hochst., Anthericum ornithogaloides, Hochst., beide weifs blühend und die blauvioletblühende Scilla obtusifolia, Poir.; letztere bedeckt in Unter-Sennâr in ungeheurer Menge den Waldboden. In diesen selbigen Gegenden fällt auch eine zwergartige der europäischen Chamaerops humilis, Linn. ähnliche, stammlose Fächerpalme von 2 bis 4 Blättern in die Augen. Aron - Stauden schiefsen im Grase empor. Wilder Wein (Vitis abyssinica, Hochst.) rankt bei Hedebât im Grase und klettert im Fezoghlu auf Bäume. Er trägt im Herbst kleine, efsbare Beeren.

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عدار

ge

In den Distrikten Rosêres und Fezoghlu wird der Pflanzenwuchs immer üppiger, immer tropischer. Landeinwärts trifft man hier dicht verwachsene Haine von Sidr, Çabâḥ und Akazien besonders die hier zu stattlichen Bäumen emporwachsenden Arten: Qaqamût und Talhah, auch einzelne Adansonien, Tamarinden, Bâbânûç (Dalbergia melanoxylon, Rich.), deren Holz ein weniger geschätztes Ebenholz giebt, mit Dômpalmen (Cucifera thebaica, Mart.) und Hegelig gemischt. Bauhinia tamarindacea, Del., ist ein mäfsiger Baum, hat zweilappige, fein netzförmig geaderte Blätter und lange, glatte, aromatisch schmeckende Hülsen. Er erscheint südlich von Hedebât. Einzelne Waldlichtungen sind mit baumartigen Gräsern, besonders hohem Andropogon, wildem Zuckerrohr (Saccharum spontaneum, Linn.) und wildem Sorghum (Sorghum halepense, Pers., Var. Crupina u. a. Species) bewachsen. Eine wilde, zur Zeit der Regen bis zu 20 Fuls hoch emporschiefsende Sorghum-Art (Spec.?), 'Adâr nannt, bedeckt die dem Flusse benachbarten Lichtungen. In der Nähe des Stromes die prachtvollsten Tropenwälder, gebildet von den oben genannten, hier aber noch weit dichter wachsenden Bäumen, von Gebetbäumen (Erythrina tomentosa, R. Br.), dem Tertr, kolossalen Sycomoren (Ficus sycomorus, Linn.), dem Gimmêz cinerea, Rich.), dem Weihrauchbaum - Libân papyracea, Rich.) mit seinem in papierdünnen Fetzen herabhängenden Periderm. u. v. a. Stellenweise vereinigt sich, z. B. zwischen Kârkûś und Rosêres, der Sanț (A. nilotica, Linn.) zu bald lichteren, am Boden mit einer dem Panicum plicatile unserer Gewächshäuser ähnlichen Graminee, mit Capparideen (Gynandropsis penthaphylla, D. C.) u. s. w. bewachsenen Hainen, bald zu völlig undurchdringlichen Dickichten. Die Dômpalme wächst in der Nähe des Flusses massenweise; zuweilen, wie um Rosêres, in dichten, mit Schlingpflanzen durchwachsenen Wäldern. Südlich vom 12° Br. tritt am blauen Flusse, einzeln und in kleinen Gruppen, die stolze Delêb-Palme --(Borassus Aethiopum, Mart.) mit ihrem in der Mitte geschwollenen Stamme und den gigantischen Fächerblättern auf. Südlich von Famakâ trifft man grofse Feigenbäume (Urostigma) und zuweilen die Sumdûrah der Bertât, Śegr-e'Fil der Araber (Kigelia abyssinica, Rich.) mit gurkenartigen, an langen, seilartigen Stielen hängenden Früchten 1). Cissus, weifs und rosenroth blühender Convolvulus und eine bohnenblättrige, mit grofsen gelben, wohlriechenden Rispen besetzte Schlingpflanze, wuchern in un

') Bedingân-e'-Fil

دليب

. بدنجان الفيل

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جميز
لبان

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(Sterculia (Boswellia

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