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Taf. I. Karte von Sennâr, nach den Aufnahmen des Freiherrn A. v. Barnim
entworfen von R. Hartmann. Gezeichnet von H. Kiepert. Maafsstab
1: 2,000,000.

Vergleichende, durch Curven veranschaulichte Tafel zur Erklärung des

jährlichen Culminations - Kammes der Nilschwelle.

Taf. III. Map of Aderbeijan compiled principally from personal observations and

surveys made in the years 1851-55 by N. Khanik of etc.

engraved under general direction of H. Kiepert.

Taf. IV. Fahrweg durch die Gobi von Kiachta - Maimatschin nach Peking. Re-
duc. aus der nach einem 1858 aufgenommenen russischen Originale copir-
ten englischen Ausgabe. Gez. v. H. Kiepert. Maafsstab 1:1,000,000.
Taf. V. Versuch eines Planes des Patriarchen - Heiligthums in Hebron, und muth-
mafsliche Gestaltung der Doppelhöhle.

I.

Skizze der Landschaft Sennâr.

Von Dr. Rob. Hartmann.

(Hierzu eine Karte, Taf. I.)

Nachfolgende Bemerkungen sind zum gröfsten Theile während der

Reise des Freiherrn Ad. von Barnim von Kharțûm nach dem GebelGhûle in Inner-Sennâr und nach Fezoghlu am oberen blauen Flusse, durch mich aufgezeichnet worden. Von Kharțûm am 29. April 1860 ausgehend, richtete sich unser Marsch längs des Westufers des Baḥrel-azraq über Sennâr und Sêrû bis in die Nähe von Hedebât, von hier landeinwärts nach dem Gebel-Ghûle und von dort wieder zurück nach Hedebât. Nachdem bei Hedebât das Ostufer gewonnen, ward zu Ende Juni Famakâ in Fezoghlu erreicht und von hier aus ein Ritt nach Gherî (Qaçbah Mohammed-'Ali der Karten) unternommen. Vom ĠebelGhûle gegen den Sôbât und von Famakâ nach Beni-Śonqôlo vorzudringen, wie es anfänglich in unserem Plane gelegen, verhinderten die vorgerückte Regenzeit, blutige Grenzkriege und eine zu wenig zahlreiche Truppenbedeckung. In Famakâ setzten endlich furchtbare Fieberanfälle jeder weiteren Absicht ein Ziel. Der Rückmarsch wurde unter grofsen Beschwerden angetreten. Herr von Barnim erlag am 12. Juli zu Rosêres dem Fieber, ich selbst erreichte, noch schwer krank, nach viermonatlichen Drangsalen im October 1860 Cairo. Wenn unter solchen Umständen im Nachstehenden viele Lücken geblieben, so mag der nachsichtsvolle Leser dies entschuldigen. Ausführlichere Schilderungen wird man in einer demnächst im Druck erscheinenden, von vielen Abbildungen begleiteten Beschreibung unserer Reise finden. Die beifolgende Karte ist nach den von Herrn von Barnim gemachten Aufnahmen von mir entworfen und von H. Kiepert mit alter Meisterschaft Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XIV.

1

gezeichnet worden. Sie enthält 1) eine Vervollständigung und Berichtigung der Ortschaften und Distrikte längs des blauen Flusses; 2) Erkundigungen über Ra'ad und Dindir; 3) eine speciellere Darstellung der Terrainverhältnisse im Distrikt „Gebâl-e'- Fung" (in InnerSennâr), als bisher bekannt gewesen; 4) speciellere Daten über Fezoghlu; 5) Andeutungen über die gegenwärtigen politischen Verhältnisse am blauen und weifsen Flusse u. s. w.

حوية

1. Land und Klima.

Das zwischen beiden Hauptquellströmen des Niles, Bahr-el-azraq und Baḥr-el-abjad gelegene Land heifst bei den Geographen: Ġezîret-elHôjeh d. i. „Insel Hôjeh“, - bei den Eingeborenen Nordostafrikas aber gewöhnlicher „El-Ġezîreh ", die Insel" und, im türkischen Kanzleistyle: „Dâr-Sennår“, bin, is

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der Distrikt Sennâr. Woher nun der Name: Insel? So oft wir uns hiernach erkundigt, so häufig wurde uns zur Antwort: Weil der Jebûs, der Hauptquellstrom des blauen Flusses 1) mit dem Baḥr-Sôbât durch. Regenströme zusammenhänge, welche in der nassen Jahreszeit voller Wasser seien und dafs sodann, bei gröfserer absoluter Höhe des Jebûs - Bettes, ein theilweises Abfliefsen in die gewundenen, mit dem niedriger liegenden Sôbât im Zusammenhang stehenden Regenbäche erfolge. Ein solcher Kranz von Gewässern mache das Land Sennâr zu einer wahren Insel!" Dies ist nun die einzige einigermassen befriedigende Erklärung des Namens Ġezîreh", welche wir erhalten konnten. Ein türkischer Hauptmann, 'Ali-Effendi von Woled - Medîneh, behauptete freilich, der Bârô entspringe im Jebûs und so sei die Wasserverbindung zwischen Baḥr-elabjad und Baḥr-el-azraq hergestellt, Sennâr sei also eine wirkliche Insel; er wisse das von einem intelligenten Sklaven aus Kâfâ, den er einmal darüber gesprochen.“ Ohne mir aus diesen (und anderen, weit confuseren) Nachrichten irgend einen Schlufs erlauben zu wollen, glaube ich die hier angeführten Notizen dennoch der Berücksichtigung späterer Reisender empfehlen zn dürfen.

"

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Der blaue Flufs tritt am Râs-el-Kharțûm", der Nordspitze der Ġezîreh, mit dem weissen Flusse zusammen. Diese Vereinigung wird, gerade so wie diejenige des Sôbât und Bahr-el-abjad, die des Atbarah und Nil, von den Fung: Moqren

مقرن

genannt.

1) Die Ansicht, dafs der Jebûs, der Hauptquellflufs des Baḥr-el-azraq und bedeutender als der Abây sei, fanden wir bei vielen Eingeborenen Nordostafrikas verbreitet.

Dringt man nun, von Kharțûm her, nach Süden in das Innere der Ġezîreh ein, so sieht man anfangs nichts als eine unermessliche Ebene, welche nur spärlich mit dünngesäeten Büscheln halbmannshoher Gräser, mit wenigem Buschwerk und vereinzelten, 15-20 Fufs hohen Bäumchen bewachsen ist. Einen ähnlichen Charakter soll die Landschaft an der Strafse von Berber nach Çawâkim tragen. Geht man nun über den 14° Br. hinaus, so zeigt sich bald dichterer Wuchs von hohen Gramineen und Buschwerk; man betritt alsdann weite, stellenweise von parkähnlichen Boskets unterbrochene Khalât Steppen ähnlich wie wir diese früher in der südwestlichen Bejûdah-Steppe kennen gelernt. Etwa acht Stunden westlich von Sennår streben einige zu einer malerischen Gruppe vereinigte Granitberge aus der Ebene empor: der Gebel - Mojeh

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سقطی - Gebel - Saqati - جبل مية

--

Gebel-Dâlî

مسمون

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Auf der Höhe von Hedebât findet man landeinwärts theils sehr kahle, mit niedrigen Büschen und wenigen Bäumen bewachsene Stellen Atmûr, d. h. Wüste", genannt theils üppige Grassteppen, von sehr grofsen Strecken eines dichtverwachsenen, an Dornbäumen reichen Buschwaldes unterbrochen. Von hier weiter nach Süden trifft man Steppen und Buschwerk, dessen Reichthum an Hochbäumen allmälig mehr und mehr zunimmt. Hier kommt man denn zu den nördlichen Fungbergen: dem Ġebel-el-Ġerebîn

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غول

-.

وركات

Ġ.-Seneh

- Dull ')-Rôrô

الاحمر

الجربين

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Ġ.-Ghûle 2)

Ġ.

Diese stellen bald einzelne Erhöhungen, wie der Ġ.- Ghûle, bald Gruppen von kleineren Bergen dar, wie der G.-Ġerebîn, G.-Werekât. Südlich vom G.-Ghûle (etwa 14 Stunden weit von dort entfernt) liegt, im Südwesten, der Dull- Bôt ; 15-16 Stunden südlich von diesem reiht sich Berg an Berg, bald einzelne Erhebungen, bald kleine Gruppen und Ketten, bald vollständige Bergjoche bildend: der Dull-Çideq — öNo , Dull-(Ġebel-) Țâbî — , D.-Gaqån 3)

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men, ist eine unter den Fung sehr gebräuchliche Bezeichnung für Berg und wird hier da beibehalten werden, wo es auch im Lande geschieht.

2) Andere schreiben, wohl nicht richtig, Qûli, Gûla, Gûl, Qulleh.

3) Das an am Ende vieler Funqi-Wörter, wie Ġaqân, Sesefân, Arân, Defafân u. s. w. wird auf französische Weise ausgesprochen. Die Denqa am weifsen Nil haben einen ähnlichen Laut, den ich durch „an“ ausdrücken werde.

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Bûq - أبو الدقوع الخيلي

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Alle diese zusammen bilden die Ġebâl-e'-Fung, das Land, Berûn" alten Styles und sind, mit Ausnahme des freien G.-Tâbî, nominell der türkischen Herrschaft unterworfen. Südlich schliefsen sich an die Fungberge, in Zwischenräumen, die von freien Berțât-Negern bewohnten Berge: Dull-Tawil - J, D.-Serqum

D.-Maqagahë

طويل

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سرقم

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wissermassen westliche Vorberge des Dâr-Berțâ

sen Erhebungen, nebst denen Fezoghlu's, wiederum zu den westlichen Vorbergen von Süd - Abyssinien gerechnet werden können.

Der blaue Flufs durchbricht, nachdem er als Abây ') die westabyssinischen Provinzen Dâmot und Amuru durchströmt hat, zwei starke Tagemärsche südlich von Fezoghlu eine Gebirgsschranke, deren östliche Theile vom Gebel-Qubbah und Ġ.-Ingellam

انجلم

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gebildet werden. An diese schliefsen sich, nach Norden, die Gebelât-Semîneh

سمينة

der Qadalû und Abu-Ramleh. Dann

geht der Flufs zwischen den Gebâl-Bamesâ

فرنفرو - qaro

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hindurch, wendet sich um den Fufs des G.- Fezo

ghlu und tritt in die grofse sennârische Ebene ein. Diese wird, nördlich vom G.-Fezoghlu, i. O. nur vom Ġ.-Mabah

مية

Breite von Hedebât, von der Gruppe der Gebàl-'Ugelmeh

عردوس - und 'Ardas - اوجلمة - oder gelmeh)

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Sehr viele Khuâr, d. h. nur in der Regenzeit Wasser enthaltende, in der trockenen Zeit aber wasserlose Bäche münden, die Ebene auf beiden Ufern des Baḥr-el-azraq durchfurchend, in diesen; so z. B. der sehr beträchtliche Khôr-e'- Tumât, in dessen Bette während der trockenen Zeit nur einzeln stehende, hin und wieder durch schmale Rinnsale mit einander verbundene Seen und Bäche befindlich sind und welcher, das Nordwestende des G.-Fezoghlu umbiegend, links in den blauen Flufs geht, ferner, auf derselben Seite, der allem Anschein nach im Tâbî-Gebirge seinen Ursprung nehmende Khôr-el-Ġamûs. Gegen- im Dâr-Rosêres, liegt ein kleines, seeartiges XMAS XAN - genannt, in welches der an

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') Nachrichten der Eingeborenen auch Fezoghlu's zufolge, scheint der die GâlâLänder durchströmende Jebûs

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Niles, als der aus dem Tana-See entspringende Abây zu sein. Vergl. S. 2 Anm.

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