Of the wild cat's eyes, or the silvery stems Of delicate birch trees, or long grass which hems ähnlich in Lamia (Bd. II) II 16-22: side by side They were enthroned, in the even tide, Upon a couch, near to a curtaining Whose airy texture, from a golden string Unveil'd the summer heaven, blue and clear, Betwixt two marble shafts: Das ist die Stimmung des epischen Dichters; denn dasjenige, was der Epiker vor allem mitteilen will, ist eine Reihe anschaulicher Vorstellungen, gegliedert und verknüpft durch den Zusammenhang eines im weiteren Sinn einheitlichen Geschehens; die in Vorstellungen zusammengefaßten Empfindungen haben keine starke Gefühlsbetonung; die sie begleitenden Gefühle sind einfach, noch unbedingt mit der Vorstellung vereinigt, der Art, wenn auch nicht dem Reichtum nach, verwandt mit den alltäglichen Gefühlen und überhaupt der Vorstellung gegenüber etwas Sekundäres, nur eine Begleiterscheinung. Dergleichen Stellen, in denen wir mit der ruhigen Gegenwart des Objekts erquickt" werden, sind nun bei Keats verhältnismäßig selten, in seiner Jugendpoesie, vor Entwicklung seiner Eigenart und unter dem Einfluß Spensers, noch eher anzutreffen als später, wo er seine eigentümliche Weise zum Ausdruck zu bringen gelernt hat. Ganz ausgezeichnet und charakteristisch für die treue Wiedergabe eines äußeren Sinneneindrucks sind die Beschreibungen bei Wordsworth, dessen liebevolle Beobachtung einen Schatz von Empfindungsbildern geschaffen hat. Ich führe nur eine Stelle aus An Evening Walk an, um zu zeigen, welche Mannigfaltigkeit der Wahrnehmung durch Sinnesschärfe und ruhige Betrachtung gewonnen werden kann. Into a gradual calm the breezes sink, A blue rim borders all the lake's still brink; Es ist die Landschaft in ihrem eigenen, durch klare Vorstellung gegebenen Reiz. Bei Keats wird der Landschaft meist ein unwirklicher Schein erteilt, um ein phantastisches glänzendes Kolorit zu erzeugen; die Wanderungen Endymions gehen durch Landschaften von orientalischer, verwirrender, unklarer Pracht ein Zauber, wie ihn die üppigen Gegenden der Lalla Rookh oder die prächtige Architektur der Hall of Eblis im Caliph Vathek hervorrufen. Seine Jugendwerke schildern spenserische Landschaften mit Ruinen, Nachtigallen, Schwänen, Seen und Bächen. Die Jugendzeit, in die Keats' intensivste Naturbegeisterung fällt, hatte ihn nur mit der anmutigen englischen ebenen Feld- und Waldlandschaft bekannt gemacht; der Aufenthalt in Shanklin (Isle of Wight), das er in einem Brief an Reynolds (Complete Works IV 10, seq. No. IX) anschaulich und sachlich beschreibt, ist für den Dreiundzwanzigjährigen der erste Ausflug über London und seine Umgebung hinaus. Als er im Jahre 1818 bei seiner schottischen Wanderung die Großartigkeiten des Gebirges kennen lernt, findet trotz dem keine Steigerung seines Naturempfindens statt. Das Sonnet to Ailsey Rock ist für Keats keine hervorragende Leistung, und der lebendigen Beschreibung der Fingalshöhle in seinen Briefen entspricht keine poetische Tat. Während er vorher mit einem Minimum von Erfahrung eine durchaus intime, eigenartige Naturpoesie geschaffen hatte, fand die Natur, die sich ihm jetzt erschloß, keinen adäquaten Ausdruck in Dichtungen. Neben der Heimat hatten bisher zwei Ideallandschaften seine Vorstellungskraft beschäftigt: die klassisch-griechische und die mittelalterlich-romantische. Nichts davon fand er nun verwirklicht und klagte: I know not how it is, the clouds, the sky, the houses, all seem Anti-Grecian and Anti-Charlemagnish (Sidney Colvin: Life of J. Keats p. 114). Das Geschaute ruft nicht in ihm die entsprechenden Gefühle hervor, macht nicht einmal einen klaren Eindruck auf seine Sinne, sondern die Vorstellung ist nur ein Accidens gegenüber dem im Innern waltenden Gefühlsleben. Einfache Empfindungen, hervorgerufen durch Sinneseindrücke von außen, zu Vorstellungen geordnet, nur von leisem Stimmungsgefühl begleitet so stellen sich, psychologisch betrachtet, Wordsworths Schilderungen dar. Wollen wir den Reichtum an Vorstellungsbildern, die aus sinnlichen Eindrücken gewonnen sind, Sensualismus nennen, so dürften wir Keats nicht als Sensualisten bezeichnen, denn seine Vorstellungswelt ist weder sehr umfassend noch sehr exakt in den Einzelheiten. Von der Seite des Objekts gesehen, ist sie beinahe dürftig im Vergleich mit andern Dichtern, ganz abgesehen davon, daß das Reich menschlicher Handlung und menschlicher Charaktere ihm noch nicht erschlossen war. Ganz ohne begleitende Gefühle ist ja auch die einfachste dichterische Schilderung nicht, wie Du Prel sagt: Erst in der Gefühlssphäre des Individuums kommt der ästhetische Akt zu stande." Aber das Schwergewicht kann auf die Darstellung des die Empfindung hervorrufenden Objekts gelegt werden; die ästhetische, interesselose Freude an dem Wahrgenommenen, an den Linien, Farben, Tönen, Gerüchen als Eigenschaften eines Objektes kann das einzige begleitende Gefühl sein. Die Empfindung ruft dann nur das ihr direkt zukommende Gefühl wach und diejenigen Gefühle, die durch die Vereinigung der Empfindungen zur geordneten Vorstellung hervorgerufen werden. Diese einfachen Gefühle sind ungleich zahlreicher als die sinnlichen Empfindungen und gestatten ein beständiges Fortschreiten aus dem einen zu dem andern innerhalb der Sphäre der einfachen Gefühle, während man bei einer sinnlichen Empfindung nur aus der einen Empfindung zu einem Gefühl oder von einer Empfindung zu einer andern, nur zufällig folgenden, fortschreiten kann. Solche einfachen Gefühle knüpfen sich auch an durchaus komplizierte psychische Gebilde, denen keine einzelne sinnliche Empfindung entspricht, sondern ein ganzer Komplex, während das an den Vorgang geknüpfte Gefühl einheitlich ist. So ist z. B. das Gefühl der Tonharmonie ebenso gut ein einfaches Gefühl, als das an einen einzelnen Ton gebundene. Zwar sind mehrere Tonempfindungen nötig, um eine Tonharmonie hervorzubringen, so daß eine Mannigfaltigkeit der Empfindungen zu konstatieren ist; aber das Gefühl der Harmonie einer bestimmten Art sei es Dur oder Moll, ein verminderter oder übermäßiger Akkord unterscheidet sich so deutlich als ein einheitliches Gefühl von den einzelnen Gefühlen, die die sinnliche Empfindung eines bestimmten Tones hervorruft, daß wir erkennen, daß hier neben den Einzelgefühlen ein neues Gefühl von durchaus unzerlegbarer Einheit aufgetreten ist. Dieses Beispiel verdeutlicht den Unterschied zwischen Empfindung und Gefühl und läßt den unendlichen Reichtum und die Zusammensetzbarkeit der Gefühle und Gefühls resultanten ahnen. Dieses sinnliche Gefühl oder dieser Gefühlston der Empfindung ist also das zweite Element des Seelenlebens. Seine Stärke hängt nicht nur von der Stärke der Empfindung ab, sondern auch von der Organisation des fühlenden Subjekts und so kann bei geringem Aufnahmevermögen der Sinne doch eine große Intensität des Gefühls bei der Aufnahme eines Sinneseindrucks vorhanden sein. Während Tennyson in Oenone sagt: There lies a vale in Ida, lovelier The swimming vapour slopes athwart the glen, Stands up and takes the morning: but in front Troas and Ilion's column'd citadel The crown of Troas. schildert Keats (Hyperion, Book I 1-14): Deep in the shady sadness of a vale Like cloud on cloud. No stir of air was there, Not so much life as on a summer's day Robs not one light seed from the feathered grass, Spreading a shade: the Naiad 'mid her reeds 2 |