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wehrten unsere Soldaten den Angriff der Feinde ab und kämpften länger als vier Stunden, und während nur wenige von ihnen verwundet wurden, tödteten sie mehrere von den Feinden. Nachher jedoch, als sich die römische Reiterei zeigte, warfen die Feinde die Waffen fort und ergriffen die Flucht, auf welcher eine grofse Zahl von ihnen getödtet wurde.

38. Cäsar schickte am folgenden Tage den Legaten T. Labienus mit denjenigen Legionen, welche er aus Britannien zurückgeführt hatte, gegen diejenigen Moriner, welche die Empörung unternommen hatten. Da diese wegen der Trockenheit der Sümpfe - dieses Rettungsmittels hatten sie sich im vorigen Jahre bedient keinen Ort hatten, wohin sie sich zurückziehen konnten, geriethen sie beinahe alle in die Gewalt des Labienus. Cäsar legte die Winterquartiere aller Legionen in das Land der Belgier.

Zweite Expedition. V, 1. Unter dem Consulat des L. Domitius und des Ap. Claudius befahl Cäsar, als er von den Winterquartieren, wie er jährlich zu thun pflegte, nach Italien ging, den Legaten, welche er an die Spitze der einzelnen Legionen gestellt hatte, so viel Schiffe, als sie nur irgend könnten, während des Winters bauen und die alten ausbessern zu lassen. Das Mafs und die Gestalt derselben schrieb er selbst vor. Um sie schnell beladen und an's Land ziehen zu können, liefs er sie etwas niedriger bauen, als die Schiffe in unserem (dem Mittelländischen) Meere zu sein pflegen, und das um so mehr, weil er sich überzeugt hatte, dafs dort (im Kanal) wegen des häufigen Wechsels der Ebbe und Fluth die Wellen nicht so hoch gingen; zur Ueberschaffung von Lasten und einer Menge von Zugthieren dagegen breiter, als es in den übrigen Meeren der Fall zu sein pflegt. Alle lässt er, aufser mit Segeln, auch mit Rudern versehen (has omnes actuarias imperat fieri), zu welchem Zweck die niedrige Bauart sehr förderlich ist. Was zur Ausrüstung der Schiffe nöthig war, liefs er aus Spanien herbeischaffen

2. Als Cäsar zum Heere gekommen war, bereiste er alle Winterlager und fand, dafs durch den ausgezeichneten Eifer der Soldaten bei dem grössten Mangel an allem Material ungefähr 600 Schiffe der oben beschriebenen Art und 28 Kriegsschiffe ausgerüstet und in Stand gesetzt waren, um in wenigen Tagen vom Stapel laufen zu können. Er erklärte den Soldaten und den Befehlshabern, welche den Bau geleitet hatten, seine Zufriedenheit, theilte ihnen seine weiteren Befehle mit und bestimmte zum gemeinsamen Versammlungsort den portus Itius, von wo, wie er in Erfahrung gebracht hatte, die bequemste Ueberfahrt nach Britannien war, in einer Strecke von 30 römischen

Meilen (6 d. M.) vom Festlande (quo ex portu commodissimum in Britanniam trajectum esse cognoverat circiter milium XXX a continenti); zu diesem Zweck liefs er die nöthige Zahl von Soldaten zurück.

Cäsar marschirte sodann in das Land der Treverer, um dort einen Streit um die Herrschaft zu schlichten.

5. Darauf begab er sich mit den Legionen nach dem portus Itius. Dort erfuhr er, dafs 60 Schiffe, welche im Lande der Melder gebaut worden waren, durch einen Sturm zurückgeworfen, ihren Curs nicht hatten halten können und eben dahin, von wo sie ausgegangen waren, zurückgekehrt seien; die übrigen fand er bereit zur Fahrt und mit Allem ausgerüstet. Eben dahin kam die Reiterei des ganzen Galliens

zusammen.

Es folgt sodann die Niedermetzelung des Aeduers Dumnorix.

8. Hierauf läfst er Labienus mit drei Legionen und 2000 Mann Reiterei auf dem Festlande zurück, um die Häfen zu schützen und für Getreidevorräthe zu sorgen und, was in Gallien vorginge, zu überwachen und seinen Entschlufs der Zeit und den Umständen gemäss zu fassen; er selbst lief mit fünf Legionen und einer gleichen Zahl von Reitern, als er auf dem Festlande zurückliefs, bei Sonnenuntergang aus, und bei gelindem Südwestwind vorwärts segelnd, konnte er, weil um Mitternacht der Wind sich legte, nicht Curs halten und, weiter durch die Strömung verschlagen, bemerkte er bei Tagesanbruch, dass er Britannien zur linken Hand hinter sich zurückgelassen hatte (ad solis occasum naves solvit et leni Africo provectus media circiter nocte vento intermisso cursum non tenuit et longius delatus aestu orta luce sub sinistra Britanniam relictam conspexit). Dann wiederum dem Wechsel der Strömung folgend, suchte er durch angestrengtes Rudern denjenigen Theil der Insel zu gewinnen, wo er im vorigen Sommer sich aus eigener Erfahrung überzeugt hatte, dafs die beste Landungsstelle wäre (tum rursus aestus commutationem secutus remis contendit, ut eam partem insulae caperet qua optimum esse egressum superiore aestate cognoverat). Und hierbei war denn die Tüchtigkeit der Soldaten in hohem Grade anerkennenswerth, welche mit ihren schweren Transportschiffen in ununterbrochener Ruderarbeit den Kriegsschiffen in der Schnelligkeit der Fahrt gleichkamen. Man rückte an Britannien mit allen Schiffen ungefähr um die Mittagszeit heran, und es wurde an diesem Ort kein Feind erblickt, sondern, obgleich, wie Cäsar nachher von den Gefangenen erfuhr, grofse Schaaren dorthin zusammengeströmt waren, durch die Menge der Schiffe in Schrecken gesetzt, welche, mit den vorjährigen und den zum Eigenthum Einzelner gehörigen, die jeder zu eigener Bequemlichkeit hatte bauen lassen, zu einer und derselben Zeit in der Zahl von mehr als 800 erblickt wur

den, hatten sie sich vom Strande entfernt und sich auf höher gelegene Punkte zurückgezogen.

9. Nachdem Cäsar sein Heer an's Land gesetzt und einen für das Lager passenden Ort gewählt hatte, liefs er, sobald er von den Gefangenen erfahren batte, an welcher Stelle die Truppen der Feinde sich festgesetzt hätten, zehn Cohorten und 300 Reiter am Meere zurück, welche den Schiffen zur Bedeckung dienen sollten und marschirte gleich nach der dritten Nachtwache (gleich nach Mitternacht) gegen die Feinde, für die Schiffe um so weniger besorgt, als er sie auf einem weichen und offenen Ufer vor Anker liegend zurückliefs, und stellte an die Spitze der Bedeckungsmannschaft für die Schiffe den Q. Atrius (de tertia vigilia ad hostes contendit eo minus veritus navibus, quod in litore molli atque aperto deligatas ad ancoram relinquebat etc.). Er selbst erblickte, als er bei Nacht ungefähr 12 römische Meilen (2 d. M.) vorgerückt war, die Feinde. Diese fingen, mit der Reiterei und den Streitwagen bis an den Flufs vorrückend, unsere Leute von ihrer höher gelegenen Stellung (am Uebergang) zu hindern und ein Treffen zu liefern an (illi equitatu atque essedis ad flumen progressi ex loco superiore nostros prohibere et proelium committere coeperunt). Von der Reiterei zurückgeschlagen, verbargen sie sich in die Wälder, einen von Natur und Kunst trefflich befestigten Platz einnehmend, den sie, eines inneren Krieges wegen, wie es schien, schon vorher zugerüstet hatten: denn durch zahlreiche an der Wurzel abgeschnittene Bäume waren alle Eingänge versperrt. Sie selbst kämpften aus den Wäldern hervor, einzeln, zur Vertheidigung und hinderten unsere Leute, in die Verschanzung einzudringen. Aber die Soldaten der siebenten Legion bildeten ein Schilddach, warfen einen Damm gegen die Verschanzungen auf, nahmen den Platz und vertrieben den Feind aus den Wäldern, wobei von ihnen selbst nur wenige verwundet wurden. Cäsar verbot jedoch, sie weiter auf ihrer Flucht zu verfolgen, einmal weil er die Beschaffenheit des Terrains nicht kannte, sodann weil schon ein gröfserer Theil des Tages verflossen war und er für die Befestigung des Lagers Zeit behalten wollte.

Es folgt sodann die Erzählung des Unfalls der Schiffe, welche durch einen Sturm beinahe alle Beschädigung erlitten, so wie der Massregeln, welche Cäsar für die Ausbesserung derselben traf. Um einem ähnlichen Unfall nicht noch einmal ausgesetzt zu sein, liefs übrigens der römische Feldherr die ganze Flotte an's Land ziehen und verband die sie deckende Verschanzung mit dem Lager der Landtruppen. Sodann brach er 10 Tage später zum Angriff gegen die Britannier wieder nach derselben Gegend auf.

11. Als er dorthin gekommen war, hatten sich schon beträcht

lichere Heeresmassen der Britannier an diesem Ort versammelt, und man hatte den Oberbefehl und die Leitung des Krieges auf gemeinschaftlichen Beschlufs dem Cassivellaunus übertragen, dessen Land von den an der See gelegenen Staaten ein Flufs trennt, welcher Themse genannt wird, ungefähr 80 römische Meilen vom Meere entfernt (cujus fines a maritimis civitatibus flumen dividit quod appellatur Tamesis, a mari circiter milia passuum LXXX). Dieser hatte zwar in früherer Zeit mit den übrigen Stämmen unaufhörlich Krieg geführt; aber in Folge unserer Ankunft hatten die Britannier ihm die ganze Kriegführung und den Oberbefehl übertragen.

12. Der innere Theil Britanniens wird von Menschen bewohnt, welche, wie sie selbst behaupten, die Tradition als Ureinwohner darstellt; der am Meere gelegene Theil des Landes (maritima pars) von Völkerschaften, welche der Beute wegen und aus Kriegslust aus Belgien übergegangen waren (sie werden auch alle noch mit den Namen der Völker benannt, aus denen herstammend sie dorthin gekommen sind); und welche, nachdem sie den Krieg einmal unternommen hatten, dort zurückblieben und Ackerbau zu treiben anfingen

13. Die Insel ist ihrer Gestalt nach ein Dreieck, dessen eine Seite Gallien gegenüber liegt. Die eine Ecke dieser Seite, welche bei Kent liegt, wo fast alle Schiffe aus Gallien landen, liegt gegen Osten, die untere Ecke gegen Süden (cujus unum latus est contra Galliam. Hujus lateris alter angulus qui est ad Cantium, quo fere omnes ex Gallia naves appelluntur, ad orientem solem, inferior ad meridiem spectat). Diese Seite hat eine Ausdehnung von ungefähr 500 römischen Meilen. Die zweite Seite liegt gegen Spanien zu und nach Westen (Alterum vergit ad Hispaniam et occidentem solem); auf dieser Seite befindet sich Irland Die dritte Seite liegt gegen Norden; dieser Seite befindet sich kein anderes Land gegenüber; aber die Ecke dieser Seite liegt am meisten nach Germanien zu (Tertium est contra septentriones; cui parti nulla est objecta terra; sed ejus angulus lateris maxime ad Germaniam spectat)

Die weitere Geschichte des Krieges gegen die Britannier giebt keinen Anhalt für die Auffindung der Landungsstelle. Bei der Rückkehr erwähnt Cäsar noch (23), dafs er bei der grössten Windstille (summa tranquillitate consecuta) nach Anfang der zweiten Nachtwache (nach 9 Uhr Abends) in See ging und bei Tagesanbruch das gallische Ufer erreichte. Auch den sogleich darauf (c. 24) erzählten Umstand, dafs Cäsar, nachdem er die Schiffe hatte an's Land ziehen lassen, und nachdem er in Samarobriva (Amiens, im Lande der Ambianer) eine Versammlung der gallischen Abgeordneten abgehalten hatte, den Le

gaten Fabius in das Land der Moriner schickte, muss ich hier anführen, weil Airy daraus fälschlicher Weise den Schluss gezogen hat, dass Cäsar nicht aus dem Lande der Moriner habe nach Britannien übergegangen sein können.

Von ganz besonderer Wichtigkeit sind in der letzten Zeit für die Bestimmung des Abfahrtshafens, unten den sonst wenig genauen und ziemlich dürftigen Nachrichten, welche Strabo von den Küsten Galliens giebt, einzelne Aeufserungen dieses Schriftstellers geworden, was mich veranlasst, sie hier vollständig voranzustellen. Dies ist um so mehr nöthig, weil manche Angaben des griechischen Geographen, nur weil sie bruchstückweise und aus dem Zusammenhange herausgerissen angeführt worden waren, fälschlich ausgelegt worden sind.

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Cas. 193. 194. Die Ueberfahrt nach Britannien von den Flüssen Galliens beträgt 320 Stadien gegen die Zeit der Ebbe nämlich, nach Einbruch des Abends abfahrend, landet man am folgenden Tage um die achte Stunde (2 Uhr Nachmittags) an der Insel (díaqua d' ¿orìv εἰς τὴν Βρεττανικὴν ἀπὸ τῶν ποταμῶν τῆς Κελτικῆς εἴκοσι καὶ τριάκοντα στάδιοι· ὑπὸ γὰρ τὴν ἄμπωτιν ἀφ ̓ ἑσπέρας ἀναχθέντες τῇ ὑστε ραίᾳ περὶ ὀγδόην ὥραν καταίρουσιν εἰς τὴν νῆσον).

Cas. 199. Vier Ueberfahrten giebt es, deren man sich gewöhnlich vom Festlande aus nach der Insel bedient, nämlich von den Mündungen der Flüsse, des Rheins, der Seine, der Loire und der Garonne. Diejenigen, welche von den Gegenden um den Rhein abfahren, laufen indessen nicht von seinen Mündungen selbst aus, sondern aus dem Lande der den Menapiern benachbarten Moriner, in deren Gebiet auch Itium ist, dessen Cäsar's sich als des Sammelplatzes seiner Schiffe bediente, als er nach der Insel überfuhr; bei Nacht segelte er ab und am folgenden Tage langte er um die vierte Stunde (10 Uhr Vormittags) an, nachdem er bei der Ueberfahrt 320 Stadien zurückgelegt hatte. Die Lebensmittel zog er aus dem flachen Lande (Tois d' άñò τῶν περὶ τὸν Ῥῆνον τόπων ἀναγομένοις οὐκ ἀπ ̓ αὐτῶν τῶν ἐκβολῶν ὁ πλοῦς ἐστιν, ἀλλὰ ἀπὸ τῶν ὁμορούντων τοῖς Μεναπίοις Μορινών, παρ ̓ οἷς ἐστι καὶ τὸ Ιτιον, ᾧ ἐχρήσατο ναυσταθμῷ Καῖσαρ ὁ Θεός, διαίρων εἰς τὴν νῆσον· νύκτωρ δ ̓ ἀνήχθη, καὶ τῇ ὑστεραίᾳ κατῆρε περὶ τετάρτην ώραν, τριακοσίους καὶ εἴκοσι σταδίους τοῦ διάπλου τελέσας· κατέλαβε δ ̓ ἐν ἀρούραις τόν σῖτον).

Hierzu vergleiche man die kurze Notiz, welche Ptolemaeus II, 9, 1 giebt: Nach den Mündungen des Flusses Seine die Mündungen des Flusses Phrudis 21° 45', 52° 20', das Vorgebirge Itium 22° 15', 53° 30', Gesoriacum 22° 30', 53° 30' (Μετὰ τὰς τοῦ Σηκοάνα ποτα

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