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zahlreichen festen Ansiedlungen derselben bis auf sehr wenige verschwunden, und auch diese wären es, wenn sie die Nomaden, die gegenwärtig ausschliesslichen Inhaber jener Länder, entbehren könnten; aber sie bedürfen derselben, um im Sommer die schwer transportabeln und werthvollen Winterzelte und im Winter die Sommerzelte aufzubewahren, um grössere Vorräthe von Lebensmitteln (Datteln) und Gerste für die Pferde aufzuspeichern, um einige Handwerker, namentlich ein Paar Schmiede für die Bedürfnisse des Stammes dort zu beschäftigen, um einen für die wasserlose Jahreszeit unentbehrlichen Brunnen gegen Verschüttung zu sichern oder um Palmenpflanzungen zu pflegen. Nach Hamed heifst in Negd ein solches Dorf Hadîra, im Collectiv Ḥadîr ') und ist fast ausschliefslich von Angehörigen des Stammes bewohnt. Gehört es, wie häufig, mehreren nur weitläufig verwandten Stämmen oder Stammzweigen, unter denen der Ausbruch einer Fehde nicht unmöglich ist, so bildet es eben so viele getrennte Quartiere, die sich gegen einander abschliefsen und vertheidigen können. Durch den beständigen Verkehr mit dem Stamme, durch wechselseitige Heirathen, und dadurch, dass Einzelne, besonders junge Männer, den Ḥadîr zeitweilig gegen das Wanderleben vertauschen und umgekehrt, besteht eine vollkommene Conformität der Lebensweise beider des Dorf- und Zeltbewohners, so dafs sie selbst in Sprache und Kleidung nicht unterscheidbar sind. Der Flüchtling (dachil), der von einem fremden Stamme Verschlagene (kaşîr oder gâr), der Gast (chatîr) findet im Dorfe dieselbe Aufnahme wie im Zeltlager und der Stamm ist dort wie hier für seine Behandlung verantwortlich 2).

Ueber die gegenwärtigen Hadîr des Negd-Landes, südlich von der Rumma, habe ich in der mit Ḥamed angefertigten Kartenskizze folgende Bemerkungen dieses Mannes eingetragen: „In der nördlichen Hälfte der Wüste (also im ehemaligen Saribba und Ḥimâ) liegen sieben: 3 im Westen, nämlich Merrân, Sufêna und Suârikîa '); sie gehören ausschliesslich dem Stamme 'Otêba, doch war das zweite schon öfter Streitobject zwischen ihnen und den Harb, ihren Nachbarn; 3 liegen östlicher, nämlich Daria, Miska und Nakch '), und sie gehören den Mutêr, Chawâlid, 'Agmân und Suhûl; keinem

حضير Collect ,حضيرة (1)

الخطير ، الجار، القصير ، الدخيل (

السوارقية ، الصفينة ، مران (ه نفخ ، مسكة ، ضرية (ه

von Ḥamed Suâritschîa gesprochen.

dieser Stämme gehörig, vielmehr ein Vereinigungspunkt aller ist Duâdimî'), die gröfste Ortschaft dieser Gegend. Im Winter verlassen die Stämme die Nähe der Dörfer und weiden im Innern der Wüste, im Sommer lagern sie bei den Brunnen der Dörfer und schicken die Kameelbeerden auf den Mendâ 2). Die südliche Hälfte der centralen Wüste, welche, wie auch ein grofser Theil der nördlichen, aus Ţa‍âmîs3) „Sandhügelzügen“ besteht und das Winterweideland') der Kahǎțân-Stämme ist, hat in ihrem Innern keine Haḍîr; doch liegen bereits innerhalb der Wüste die grofsen Ortschaften Ranja und Bîsa, die beide den Kahǎțân gehören. Ausserdem besitzt dieses männlichste aller arabischen Völker eine Menge Dörfer am Fusse ihrer Gebirge (der südlichen Sarawât), von wo aus sie ihre Kameele im Sommer auf den Mendâ schicken."

Alle die genannten Stämme, welche in den Wahhâbî- Kriegen ihre Rolle spielten, findet man nebst andern hier nicht genannten Völkerschaften des Binnenlandes häufig in F. Mengin's histoire de l'Égypte erwähnt, wo (Bd. II, p. 164) auch eine Zusammenstellung ihrer Streitkräfte gegeben wird, welcher man wenigstens keine Uebertreibung vorwerfen darf ). Von jenen 7 Ortschaften haben wir zwei, Daria und Merrân, bereits an der Başra-Strafse gefunden, eines, Nakch, ist völlig unbekannt, drei andere finden sich (Meskah, Souârkyah und Douâde my geschrieben) bei Mengin (II, 163), aber ohne Angabe ihrer Lage; die siebente endlich, Şufêna, wird von Jaķût

الدوادمي (

2) Da während des Sommers in der Nähe der Brunnen die Weide knapp wird, weil sich dort die Heerden zusammendrängen, so mufs man, um reichliche und gute Weide zu finden, abgelegene Gegenden aufsuchen, die natürlich den Nachtheil der Wasserlosigkeit haben. Ein solcher oft über 15 Stunden fern vom Wasser gelegevom ZW. nadà „entfernt sein"). So oft die Kameele dort mehrere Tage ohne zu trinken geweidet haben, bringt man sie zu den Brunnen der Dörfer, um sie sofort nach dem Mendâ zurückzuschicken. Die auf dem Mendâ befindliche Heerde heifst 'Azîb (~~).

المندا) ner Weideplatz heifst Menda

طعاميس (3)

war Hamed's stehende Benennung der Dahănâ-Formation. Als ich auch das Land zwischen dem Semmar-Gebirg und dem Gôf auf der Karte als Ţa â mis bezeichnen sollte, und ich erwiederte, dafs dort das Nufûd-Land sei, bemerkte er, Nufûd und Ţa'âmîs sei gleichbedeutend.

4) lbs slime mestât Kaḥațân, von Ḥamed Ķaḥáṭṭan gesprochen.

Die hawalid السهول ، العجمان ، الخوالد ، مطير ، حرب ، عتيبة (ه

5) heifsen bei F. Mengin gleich richtig Benî Châlid; die 'Agmân nennt er 'Ogmân und ich lasse es unentschieden, welches das Richtige, da beide Formen (das erste als Name des Stammvaters, das zweite als ein Collectivname des Volks) möglich sind; die 'Otêba im Lande selbst 'Atêba gesprochen, wie auch oben p. 47 geschrieben.

einigemal erwähnt, und da derselbe auch Suârikîa kennt, so wollen wir die ohngefähre Lage dieser beiden zu bestimmen suchen.

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"

Sufêna sagt Jâķût unter d. W. ist eine palmenreiche Gegend der 'Âlia im Lande der Benî Sulêm [zwischen .... und Kuba]. Nasr nennt es eine Ortschaft mit Palmen, Saatfeldern und starker Bevölkerung in Higâz, 2 (Delûl-) Tagereisen von Mekka und (nahe) an der Strafse von Rabada gelegen; die (Kufa-) Pilger machten zuweilen einen Umweg nach derselben hin, wenn es ihnen (auf der directen Strafse) an Trinkwasser mangelte." Die eingeklammerten Worte fehlen im Berliner Jâķût, stehen aber im Merâșid (II, 162), und das vor Kubâ fehlende Wort kann nur der Name einer Śtation an der Kûfa - Strafse sein. Die Bestimmung, dafs Şufêna abseits der Strafse von oder nach Rabada, nur 2 (starke) Tagereisen von Mekka und nicht ferne von der Başra-Strafsenstation Kubâ liegt, führt nur in die Nähe der Stationen Maslah und Ufê'ia.“ Unter Nugl heifst es bei Jâķût: N. ist ein Dorf unterhalb (wohl NO. von) Şufê na zwischen den Dörfern Ufê'ia und 'A fâ'ia '); es ist (zu Zeiten) eine Pilgerstation und hat brakisches Wasser, das man aber dem von Nugâra und Negîl desgleichen dem von Dû Maḥăbala 2) vorzieht." Negîl nennt Jâkût einen Ķâ' (Thalgrund), nahe bei der Station Maslah [und dem Gebirge Atm mit Saatfeldern, welche durch Kameele aus Brunnen bewässert werden]. Das Eingeklammerte ist Zusatz des Merâşid (II, 202). Die Gesammtheit dieser Angaben ergiebt mit grofser Sicherheit, dafs Sufêna innerhalb des Dreiecks der Stationen Maslah, Ufêia und Kubâ liegt, nur der Linie Maslaḥ-Ufê'ia, d. h. der Kûfa-Strafse, näher. Dafs die Umgebungen von Şufêna trotz der anliegenden Ḥarra (denn Atm ist ein Harra-Gebirg der Benî Sulêm) so reich an Wasser sind, erklärt sich durch die Nähe des Tihâma-Gebirgs; Maslaḥ liegt hart am Fufse desselben, da die nächstfolgende Station Ġamra, wie wir oben gesehen, bereits den höchsten Partien desselben angehört.

Suârikîa endlich beschreibt Jâķût also: S., auch Suêrikia

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1) und ist. Diese beiden Ortschaften, gleichsam Klein- und Grossliegen natürlich neben einander; ähnlich die Dorfnamen Subêna und Subênât bei Damask.

أفعاة

Unter Nugara sagt Jakat nur, dars. ذو. محبلة ، النجيل ، النجارة (2)

es ein Wasser bei Șufê na sei, 2 Tagemärsche von Mekka entfernt. Anstatt liest das Merâșid hier Nugêr, was von Jaķût so erklärt wird: „Gegenüber der Ortschaft Şufena liegt das Wasser Nugêr und nahe bei ihm Nugâra, ein Brunnen; beide sind brakisch.

genannt, liegt zwischen Mekka und Medîna, wird zu Negd gerechnet und gehörte den Benî Sulêm. Es ist eine reiche, grofse und stark bevölkerte Ortschaft mit einem Minbar, einer grofsen Moschee und einem Markte; aus allen Ländern kamen (ehedem) die Handelsleute dahin, um mit den Benî Sulêm Geschäfte zu machen. Das Wasser des Orts hat einen brakischen Beigeschmack, aber man zieht es doch dem der Brunnen vor, die in dem (nahen) Thale Suârik liegen." Suârikia scheint also der Hauptort der B. Sulêm gewesen zu sein. Nach dem Merâşid wurde es später Privateigenthum der Familie des Chalifen Abû Bekr. Um die Zeit 1000 nach Chr., wo wenigstens die Masse des Stammes Sulêm die alte Heimath schon verlassen hatte, konnte Makdisî (p. 42) noch von Suârikîa sagen, dafs es viele Burgen, Gärten und Saatfelder habe, auch grofse Heerden besitze. Die Burgen stammten wohl aus der Zeit der Sulêm, wo mehrere Stammzweige dort eigene Kastelle zum Aufspeichern ihrer Vorräthe haben mochten. Die Lage der Ortschaft anlangend, so wurde sie bereits oben (p. 45) als dem Berge Suâḥit benachbart bezeichnet. Jâķût sagt dies ausdrücklich und ein Wasser Rifda, welches nach Bekrî dem Suâḥit gegenüber liegt, setzt er in eine Sabcha bei Suârikîa. Unter "Mugâr“, dem Namen eines Berges bei Suârikîa, beschreibt er diese Sabcha mit ihrer merkwürdigen Quelle Heddâr genauer und fügt hinzu, dass sie (nahe) an der Strafse von Rabada liege. Den Suâhit selber halten wir nicht für einen isolirten Berg in der Harra, sondern für die östlichste Partie des Tihâma-Gebirgs, theils seines Wasserreichthums wegen (vergl. oben p. 45 Note 2), theils weil er noch von dem Wege berührt wird, welcher von Medîna aus zu den Kinâna, den Bewohnern jenes Gebirgs, und nach Mekka führt. Es läge also Suârikîa nahe an der Ostecke, welche dort das Tihâma-Gebirg bildet, und nicht ferne von der Kûfa-Strafse, zwischen Omak und Ma'den Benî Sulêm, ohngefähr 16-20 Stunden nördlich von Şufêna, nur westlich von der Strafse, während dieses östlich von derselben abliegt. Damit stimmen mehrere Angaben Jâķûts. Unter So't sagt er, es sei ein Ort zwischen Suârikîa und Ma'den Sulêm, und zu dem (bereits genannten) Berge Hubs bemerkte er, dafs er zwischen Suârikîa und der Harra der Sulêm liege. Nasr, bei welchem dieser Berg Habs mesîl der H. des Lavastroms" heifst, nennt ihn mit seiner Umgebung eine abgesonderte Ḥarra (Lavastrecke), zwischen welcher und der grofsen Harra der Sulêm ein mindestens 2 Mîl breiter (Lava-) freier Zwischenraum sei. Nicht nur Suâriķîa, sondern auch die Pilgerstrafse wird dort noch innerhalb der Harra liegen, welche das Strandgebirg sowohl an seiner Nord- als Ostseite un23

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XVIII.

mittelbar berührt. Man findet Suârikîa häufiger bei Jâķût erwähnt, so unter Hedebîa, dem Namen einer 3 Farasangen langen und breiten Niederung (Ķâ') inmitten einer schwarzen Umgebung 3 Mîl von Suârikîa entfernt, desgleichen unter Kôrân 1), dem Namen eines Wadis bei dieser Ortschaft und öfter.

(Schlufs der ersten Abtheilung.)

Miscellen.

Agriculturverhältnisse der Insel Cypern.

(Nach Unger und Kotschy „Die Insel Cypern" etc.

Wien 1865.)

Während Cypern noch im hohen Alterthum mit Waldungen bedeckt war, fand bereits in alten Zeiten eine allmälige Entwaldung der Insel behufs des Schiffsbaues, des Abbaues der daselbst entdeckten Kupferminen und der Ausbringung des Metalles statt; dazu kam später, hier wie im ganzen Orient, das Abbrennen der Waldungen zur Gewinnung culturfähigen Bodens. So wurden nach und nach die Ebenen sowie die Hügel und Vorberge ihres natürlichen Schmuckes beraubt, und nur in den unzugänglichen Schluchten und auf den unerreichbaren Kuppen des Hochgebirges erhielt sich der Wald in seiner ursprünglichen Schönheit und Kraft. Der in dieser Weise für den Feldbau gewonnene Boden hat jedoch zum grofsen Theil seine Productionskraft verloren. Der Culturstand beträgt jetzt etwa 350,000 Joch, während der unproductive Boden sicherlich doppelt soviel umfasst, uneingerechnet die von Natur aus niemals bewaldeten Strecken des Felsenbodens. Mehr als die Hälfte der Insel ist gegenwärtig eine Wüstenei, die zur Vermehrung der Trockenheit nicht wenig beiträgt. Die Bevölkerung war daher, bei der in der Regel unzureichenden Versorgung mit meteorischem Wasser und bei der ungünstigen Vertheilung der wässrigen Niederschläge, schon seit uralten Zeiten darauf angewiesen, das von den Flüssen dem Meere zugeführte Wasser für den Ackerbau durch Anlage von Irrigationssystemen zu benutzen. Abgesehen von den beiden Hauptflüssen, dem Pedias und dem Potamos tu Morphu, die mit ihren Zuflüssen einen grofsen Theil des Flachlandes durchströmen, sind alle übrigen kleineren und gröfseren Wasserläufe, welche vom Hochgebirge dem Meere zueilen, mit einem bis ins Kleinste gehenden System von Kanälen und Gräben versehen, die, noch lange bevor das Wasser die Ebenen erreicht, ihnen schon einen guten Theil zur Bewässerung der anliegenden Berggelände und Thalebenen entziehen, so dafs fast wasserleere Rinnsale in das Meer führen. Ausserdem sammelt man bei weniger reichlich fliefsenden Bächen das

قوران ، الهدبية (ه

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