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Wir nehmen zuerst die Medina-Strafse und lassen die MekkaStrafse folgen.

a) Die Strafse von Nibâg nach Medîna.

Sie wird auf der Hinreise von wenigen Pilgern eingeschlagen worden sein, weil der Hauptzweck des Hagg der Besuch des Gotteshauses (der Ka'ba) in Mekka ist, aber auf der Rückreise, welche wegen des mit dem Hagg verbundenen Besuchs der Grabstätte Muhammed's über Medîna ging, zog auf ihm die ganze Karawane von Başra.

Nibag 23 Mil von Sumêna '). Jâkût: „Es giebt in Arabien mehrere Nibâg 2); das (hiesige) bei Karjatên soll der halbe Weg von Başra nach Mekka sein, gleichwie Fêd der halbe Weg von Kûfa nach Mekka ist" 3). Eine unrichtige Uebersetzung dieser Stelle ist aus den Wiener Jahrbüchern in C. Ritter's Geographie (XIII, p. 374. No. 45. 47. 48) übergegangen '). Weiter berichtet Jâķût, dass das Wasser von Nibâg von 'Abdallâh ibn Kurêz gegraben worden sei, welcher verschiedene Quellen zusammengeleitet und Palmen gepflanzt habe; auch sei der Ort in den Händen seiner Nachkommen, der Benî Kurêz, und ihres Anbangs geblieben. Hinter (d. h. östlich von) Nibâg, fährt er fort, liege das Sandland '), in welchem sich

النباج (

2) Darauf heifst es bei Jâkût weiter: „Das eine liegt an der Başra-Strafse und heifst Nibâg der Benî 'Amir [es liegt Fêd gegenüber], das andere ist Nibag der Beni Sa'd bei Karjatên. Die eingeklammerten Worte (arabisch As fehlen in Cod. V des Merâșid, und der Berl. Jâkût hat dafür

s. Was darin steckt, weifs ich nicht; so viel aber ist sicher, dafs die auf Grund dieser Stelle in unseren Karten neben Fêd gestellte Ortschaft Nibâg gestrichen werden mufs, denn bei Fêd gab es weder eine Başra-Strafse noch Benî 'Amir. Und wollte man auch für Başra die naheliegende Conjectur (wie man regelmässig das Wort verschrieben findet) machen, wo sollten wir zwischen Nakra und Fêd die Benî 'Amir hernehmen? Für Versuche, die Stelle zu emendiren, ist hier nicht der nöthige Raum.

3) Was aber, genau genommen, weder bei Nibâg noch bei Fêd zutrifft 4) Zu den Nummern 47 und 48 hat folgende Notiz Anlafs gegeben: »Das nahe bei Nibâg liegende Têtal () ist eine Quelle mit einem grofsen Baume (Dauḥa); der des Wegs Kommende (el-Kâşid) geht daran vorüber". Aus den 3 eingeklammerten Worten hat man die Ortschaften Seitel und Dauhat olaasid gemacht.

5) Dafs das Wort Saharâ, welches oben mehrmals in der Bedeutung Felsenplateau vorkam, auch die Bedeutung Sandwüste hat, zeigt ein hier citirter Dichtervers, in welchem es heifst „, wenn du die Șaḥarâ von Nibâg westlich ziehend

überschritten hast u. s. w."

اذا جرت صحراء النباج مغربا)

doch auch mancher Kâ (sandfreier Grund) finde; einer derselben, Baulân genannt, sei deshalb berüchtigt, weil den Pilgern in ihm nicht selten von den Beduinen das Gepäck gestohlen werde. Da nun dieses Baulân zusammen mit Bilû und Bulei') zu den Tränkstellen der Arama gerechnet wird, so wird die südlichere Dahănâ schon von der Pilgerstrafse ab den Namen 'Arama haben.

Heutigentags wird 'Onêza der ausschliefsliche Sammelplatz der Başra-Karawane sein (vergl. C. Ritter XIII, 462), aber in den frühern Zeiten des Islam, wo die Stadt entweder nicht existirte, oder erst eine kleine Ansiedlung war, zog der Hagg von Nibâg aufbrechend NO. von 'Onêza über das Rumma-Thal und passirte wahrscheinlich die Ortschaft Tennûma in Kaşîm, welche nach dem Gihân-numâ (Norb. II, 236) nördlich von 'Onêza liegt und nach neueren Berichten (F. Mengin II, 601) noch bewohnt ist 2). Von hier aus gelangten die Pilger über die im südlichen Kaşîm gelegenen, bereits oben erwähnten Stationen (das Flufsthal Kau, das Fort Utâl, das Städtchen Nâgia und das Dorf Fauâra) nach Ma'den en Nakra. Von hier waren noch 4 Stationen nach Medîna; sie lagen sämmtlich im Süden der Rumma und heifsen:

'Osêla 46 Mîl von Ma'den; nach Idrîsî gab es dort Nomadenlager und neben mehreren brakischen Brunnen einen mit süfsem Wasser 3). Auf dem Wege dahin passirt man die Oertlichkeit Abrak el-azzâf, nach Jâķût (unter Abrak) ein Wasser, nach Bekrî') richtiger eine Gegend (speciell eine Burka), die von dem im Süden der Pilgerstrafse gelegenen Wasser 'Azzâfa oder 'Azzâf ihren Beinamen hatte.

بلی ، بلو ، بولان ))

2) Nach dem Gihân-numâ a. a. O. ging in der Folgezeit (als der Verfall der Brunnen und Cisternen bei den Stationen Karjatên, Râma u. s. w. eine veränderte Route nöthig machte) auch die Mekka-Karawane, wenn der Hagg in den Winter fiel, nach Tennûma, ohne sich jedoch lange in Kaşîm aufzuhalten; denn schon bei den Dimâch-Bergen ging sie über die Rumma zurück und zog von Ress aus SW., um bei Daria wieder in die alte Strafse einzulenken. Im Sommer dagegen, wo es im 'Alig kein Wasser gab, hielt man sich dicht an den Fufs des Arid und kam nicht in die Umgebungen von Nibâg. Ich hätte gerne die im Gihân-numâ gegebenen Itinerare von Kûfa und Başra in das Bereich dieser Untersuchung gezogen, wenn mir das türkische Original des Buches zugänglich gewesen wäre; in der Norberg'schen Uebersetzung sind die Ortsnamen häufig bis zur Unkenntlichkeit verschrieben.

3) Osêla zu unterscheiden von einem Wasser dieses Namens am ĶanânGebirge. Jâķût erwähnt unter dem W. nur das letztere, aber unter Nakra und anderwärts auch das hiesige. Den Namen 'Osêla „Honigbrunnen" hat es von der Güte seines Wassers; denn trinkbares Wasser nennt der Araber im Gegensatze zum brakischen süfses.

4) Reiske, Hist. regn.

arab.
p. 243.

Batn Nachl 36 Mîl. Idrîsî nennt diese Station ein an Wasser und Palmen reiches Dorf.

Taraf 22 Mil, mit Cisternen für Regenwasser und nach Idrîsî in einer Einöde gelegen. Jâķût: „Auf der Medîna-Strafse gelangt man von Nachl zum Berge Aswad (s. oben p. 46) und von diesem nach Taraf, in dessen Umgebung 3 Berge zu nennen sind: Gebel Zalim (der düstere), ein hoher, schwarzer, kahler Puy, G. 'Uâl (der B. der Benî 'Uâl) und G. el-La'bâ (der B. der La'bâ- Gegend) '). Alle drei liegen im Ḥazm des Gața fân-Stammes der Benî 'Uâl, einer felsigen Landschaft mit steilen, niedrigen Bergzügen 2). Von der La'bâ, einer besonders wilden Partie des Hazm, hat auch eine Cisterne den Namen". Da die Strafse von Nachl an durch die „östliche Lâba" führt, so mufs die Station Taraf auch in derselben liegen, desgleichen werden wir uns das ganze Ḥazm der Benî 'Uâl nur als einen Theil dieser Harra denken können. Damit stimmt auch die Angabe Jaķût's, dass der La bâ-Berg dem oft genannten Sudd (Damm) benachbart sei, einer Erhebung innerhalb jener Ḥarra, an welcher sich, wie bei früheren Ausbrüchen der Vulkane, so auch im Jahre 1256 n. Chr. der Lava-Strom brach.

Medina 15 Mîl.

Die Strafse von Nakra nach Medîna liegt wahrscheinlich durchweg südlich von der heutigen über Ṣuêdira und Ḥanâkîa führenden und war kürzer als diese; eingegangen ist sie wohl seit dem Verfalle der Cisternen bei der künstlichen Station Taraf in der wasserlosen Harra. Idrîsî's Notiz über diese Strafse ist in Jaubert's leichtfertiger Uebersetzung (Géographie d'Édrisi I, 157 s.) entstellt und unverständlich; statt Ma'den en-Nakra liest er M. el-Bacra, die Worte dât el-jemîn rechter Hand" denkt er sich als Eigennamen eines Ortes und statt 'Osêla liest er Casaïlé. In dieser Gestalt ist die Stelle auch von C. Ritter (XII, 391) citirt worden.

جبل اللعباء ، جبل بني عوال ، جبل ظلم ، الطرف (ه

4) Ein Hazm († unterscheidet sich nach Gauhari, Nasr u. A. dadurch von einem Ḥazn, dafs seine Erhebungen bedeutender sind, hohe breite Bergzüge bilden, die oft die Länge von 2- 3 Farasangen haben, und wegen ihrer Steilheit und Zerklüftung schwer passirbar sind. Wahrscheinlich aber sind die beiden Worte blos dialectisch verschieden, so dafs die Unterscheidung der Geographen nur eine künstliche ist. Unter den von Jâķût aufgezählten Gegenden dieses Namens findet sich ein Hazm von Chazâzâ (identisch mit dem Chazâz zwischen Men'ig und Aķil), Nomêra, 'Onêza und ein Hazm der Beni Dibâb; sie mögen sämmtlich zum grofsen Haziz von Uḍâch gehören.

f) Die Strafse von Karjatên nach Mekka.

Karjatên 22 Mil von Sumêna '). Jâkût: „Es liegt nahe bei Nibâg an der Strafse von Başra nach Mekka, und beide Dörfer gehörten dem Abdallâh ibn Kurêz. Karjatên hat ein Kastell, welches Askar heifst, seine Umgegend ist steril, doch hat sie hie und da Quellen, deren Wasser etwas brakisch ist, aber von den Einwohnern des Orts noch immer für besser gehalten wird, als das Wasser des nur 2 Mîl entfernten Onêza". Die Angabe Jâķût's, dafs Karjatên noch nicht Stunden von 'Onêza abliegt, ist ein kostbarer Fund, denn, indem wir erfahren, dafs die Mitte der Başra - Strafse mit 'Onêza und dem dortigen Knie der Rumma zusammenfällt, kennen wir auch den Lauf ihrer östlichen und westlichen Hälfte und mit ihm die ohngefähre Lage ihrer vielen Stationen, an welche sofort wieder Hunderte von andern Punkten wie Krystalle anschiessen. Die Wichtigkeit jener Angabe zeigt am Besten eine Vergleichung der Karten, welche Karjatên mit den benachbarten Stationen SW. von Der'îa stellen, während sie jetzt in Wirklichkeit ein Paar Breitengrade nördlicher zu stehen kommen. Die Lage von Nibâg anlangend, so wird es höchstens 2 Stunden, aber wahrscheinlich weniger, von Karjatên entfernt sein und liegt gleich diesem östlich von der Rumma, d. h. am rechten Ufer derselben.

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Râma 34 (?) Mîl '). Diese Station fehlt in der Berliner HS. des Makdisî durch ein Versehen des Copisten; sie findet sich bei Idrîsì, nur von Jaubert (I, 155) irrig Dâma gelesen, und Jâķût erwähnt sie mehrmals 3). Der Marsch nach Râm a scheint sehr stark gewesen zu sein. Jâķût: „Râma ist eine Station der Başra-Strafse und 1 Tagereise von (dem östlicheren) Remâda entfernt; es hat seinen Namen von einem dortigen Berge oder Höhenzuge, welcher den

1). Vielleicht hiefs ursprünglich das Schlofs Askar el-Karjatên, wo dann das andere Dorf Nibâg gewesen wäre. Karjatên „die 2 Ortschaften 66 war nach Jâk ût auch der Collectivname der beiden vorerwähnten grofsen Orte Karrân und Melhem im centralen Jemâma. Im Koran werden auch Mekka und Medina zusammen Karjatên genannt.

2) X, auch Râmatên „die beiden Râma" genannt, weil der Berg wohl ein doppelter. Jâķût berichtet unter diesem Worte über den Ursprung des arabi

66

,تسئلنى برامتین شلجما) “ schen Spruchworts ,In Ramatên Ruben verlangen

d. h. das Unmögliche von Jemandem verlangen.

) Unter Gered el-Ķaşîm sagt Jâķût, es sei ein Ort an der BaşraStrafse, 1 Tagereise (NO) von Karjatên; Letzteres aber liege 1 Tagereise von Râma, dieses wieder 1 von Immara u. s. w.

Beni Dârim gehörte, ist die Grenze des Gebiets der Temîm und die zwölfte Station von Başra aus; die nächste nach Mekka zu ist Immara". Da nach Makdisî's Verzeichnifs Râma erst die elfte Station ist, so mag das vorerwähnte Remâda zu Zeiten auch Station gewesen sein. Das schlimme Felsenterrain, durch welches dort die Strafse führte (der Koff der Halla und das Hazîz), mochte eine Theilung des langen Marsches wünschenswerth machen. Jâķût sagt nur von jenem Remâda ') es sei eine Ortschaft hinter (d. h. westlich von) Karjatên an der Başra-Strafse und bilde die Mitte des Wegs von Başra nach Mekka.

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Immara 27 Mîl2). Jâķût: „I. ist eine Station und Tränkstätte an der Başra-Strafse hinter Karjatên und Râma nach Mekka zu. Nach Nasr liegt es im niedern (d. h. der Rumma näheren) Ḥimâ von Darîa, gehörte ursprünglich den Ġanî und Asad, wurde später vom Chalifen 'Otmân zu einem Weideplatz für die Kameele der Şadaka 3) gemacht, und war zu seiner (Nașr's) Zeit im Besitz des Keisiten-Stammes der 'Amir.

Tachfa 26 Mîl, auch Ţichfa (was wohl die ältere Form) gesprochen '). Jâķût: „T. eine Tränkstätte an der Başra-Strafse; seinen Namen hatte es von einem hohen rothen Berge, welchem ein anderer von gleichem Aussehen, der Bêdân, gegenüber liegt". Da in der Nähe von Tachfa auch der bereits erwähnte gewaltige Puy Suâg liegt, überhaupt die ganze Umgebung des Orts zu der Harra 'As as zu gehören scheint, so mögen auch jene 2 Berge vulkanisch sein und von der Farbe der Schlackenformation roth aussehen. Der „Tag von Tachfa" war ein Sieg der Jarbû über Ķâbûs, den Sohn des Königs Mundir von Hira. Die Veranlassung zu diesem Kriege war eine ächt arabische. Die Hofcharge der Ridâfa, d. h. die Ehre unmittelbar hinter dem Könige (von Hîra) zu reiten, ihm zur Rechten zu sitzen und unmittelbar nach ihm aus dem Pokal ") zu trinken, war in der Jarbû' - Familie Ibn Mermî erblich; da starb der letzte

الرمادة (

.genannt أمرة الجى auch أمرة (2)

3) Die Kameele der Sadaka sind solche, welche, nachdem der Besitzer ein gewisses Mafs von Nutzen aus ihnen gezogen für ihre übrige Lebenszeit von allen Leistungen befreit worden sind. Als solche werden sie durch das Schlitzen des Ohres gekennzeichnet.

4) auch bei Idrîsî, nur von Jaubert (I, 155) irrig äb Tandja gelesen.

5) Noch gegenwärtig kreist beim arabischen Bankett nach antiker Sitte nur Ein Pokal. Der Mundschenk reicht ihn dem „Fürsten des Gelags", Sultan elKêf, dieser dem zu seiner Rechten Sitzenden u. s. w.

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