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Englands nahe kommen, nach neuern Verordnungen und Anschreibungen an den General-Gouverneur nicht in der Weise auszubeuten, als der zu hoffende Gewinn es zu erfordern scheint. Man soll, heifst es in dem Anschreiben, die Kohlenminen Borneo's nur so weit bearbeiten, dass, im Falle besonderer Ereignisse die Kohlenausfuhr aus Europa Hindernisse erfährt, man den Bedarf an Kohlen auch durch indische Kohlen ersetzen kann. Als Grund dieser Beschränkung der industriellen Thätigkeit wird angegeben, dafs die Borneo-Kohlen für Dampfschiffe sich weniger eignen. Wenn es indessen erlaubt ist, eine, wie ich glaube, nicht unbegründete Vermuthung auszusprechen, so kommt es mir vor, dass der Grund, weshalb die Regierung die aus der eigenen Colonie gewonnenen, jedesfalls ungleich billigeren Kohlen, als die aus Belgien oder England, verschmäht, derselbe ist, der das Ver. bot oder das Nichtgewilltsein der Anlegung von Weingärten auf Java und in anderen Ländern des Archipels bewirkte. Man fürchtet nicht, dafs die Trauben Java's sauer sind, im Gegentheil hält man sie für zu süfs und fürchtet die Beeinträchtigung des Handels in diesem Artikel von Holland nach Indien. Es stimmt diese engherzige und unzweckmässige Handlungsweise keinesfalls mit dem oben erwähnten übel angebrachten Liberalismus überein, der sich in dem Drängen einiger Politiker zur Freigebung der colonialen Produkte auf Java kund giebt.

Statistik des Handels und der Schifffahrt. Bezüglich dieses Punktes müssen wir wieder Java und Madura, wo die Hauptbewegung des Handels und der Schifffahrt stattfindet, von den übrigen Besitzungen im Archipel trennen, wo verhältnifsmässig eine geringere Produktion und Ein- und Ausfuhr von Waaren vor sich geht. Auf Java und Madura war 1861 die Einfuhr für folgende Werthe: 1) An Waaren:

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Total der Einfuhr auf Java and Madura 76,644,140 Fl.')

') Hierunter ist nicht begriffen der Werth jener Güter, welche die Regierung von auswärtigen Besitzungen nach Java bringen liefs, um von dort nach Holland verführt zu werden, wie Zinn, Gewürznelken, Kaffee aus den Molukken, welche Waaren einen Werth ausmachten von 6,987,405 Fl.

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Die durch Privatpersonen eingeführten Güter stammten aus fol

genden Ländern mit beigefügtem Werthe:

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Die von Privatpersonen unternommene Ausfuhr hatte nach fol

genden Ländern in beigefügter Summe statt:

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Wir sehen aus diesen Tabellen, dass England, welches sich bei jeder Gelegenheit über die Ausbreitung der Holländer im indischen Archipel beschwert, nächst Holland die meisten Vortheile von diesen Ländern zieht, indem es Waaren von über eilf Millionen Werth dahin sendet, während nur für eine unbedeutende Summe an Waaren vom indischen Archipel nach England gehen.

Diejenigen Produkte, deren Einfuhr den Werth von über 1 Mil

') Das Plus von 1,602,815 Fl. in Vergleichung mit der oben angeführten Ziffer der Einfuhr von Privatgütern rührt von der Hinzurechnung der eingeführten Münze her. 2) Analog der obigen.

Kattun- und Leinwandwaaren

lion Gulden betrug, waren folgende: 20,251,385 Fl., Efswaaren 1,505,510 Fl., Wein und andere Getränke 2,372,263 Fl., Eisenwaaren und Maschinen 2,094,436 Fl.

Zahlreiche Gegenstände verschiedener Art wurden im Betrage von kleineren Summen eingeführt.

Die vorzüglichsten Ausfuhrartikel waren folgende: Reis: a) durch Privatpersonen: nach Niederland 227,998 Pikol, nach anderen Ländern 142,514 P., nach Plätzen des indischen Archipels 430,280 Pikol

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Es sind in den Häfen von Java und Madura im Jahre 1861 eine Anzahl von 2762 Schiffen mit 175,096 Tonnengehalt angekommen und 3047 Schiffe mit 215,924 Tonnengehalt abgereist.

Von diesen Schiffen kamen aus Europa und anderen Welttheilen unter niederländischer Flagge: 2500 Schiffe mit 142,226 Tonnengehalt; Unter Englischer Flagge 45 Schiffe mit 7886 Tonnengehalt

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Unter Siamesischer Flagge 10 Schiffe mit

verschiedenen anderen

asiatischen Flaggen 113

508 Tonnengehalt

1492

Zusammen 2762 Schiffe mit 175,096 Tonnengehalt.

Für Eingangs- und Ausgangszölle in den javanischen Häfen betrug die Summe 11,217,137 Fl.

Da aber hierunter 2 Millionen Ein- und Ausgangszölle für die von der Regierung geführten Waaren begriffen sind, so betragen die wirklich empfangenen Zölle 8,888,146 Fl.

Um endlich auch eine ungefähre Uebersicht der Handelsbewegung in den aufserjavanischen Besitzungen des Archipels zu geben, wollen wir den Werth der Ein- und Ausfuhr in den bedeutendsten Häfen von Niederländisch-Indien aufserhalb Java's und zwar vom Jahre 1859 anführen 1).

Werth der Ein- und Ausfuhr in den vorzüglichsten aufserjavanischen Häfen in Niederländisch-Indien im

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Es bilden obige Zahlen wohl nur den geringeren Theil des Werthes der im grofsen, an Buchten so reichen indischen Archipel einund ausgeführten Waaren, da zahllose kleinere Fahrzeuge den Küstenhandel unterhalten und sich oft der Entrichtung der Eingangs- und Ausgangszölle entziehen.

Wir schliefsen unsern Bericht über die Handelsbewegung im indi

1) Es ist zu bemerken, dafs Niederländisch-Indien aufser Makassar noch 10 Freihäfen zählt, jedoch keinen auf Java und Madura. Die 10 Freihäfen sind: Riouw auf Tandjong Pinang, Sambas, Pontianak und Sukaduna auf Borneo, Menado und Kema auf Nord-Celebes, Amboina, Banda, Ternate und Kajeli (Buru) auf den Molukken.

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Friedmann: Zustände und Vorfälle in Niederländisch-Indien.

schen Archipel mit einem ethnographischen Curiosum. Vor einigen Jahren sah sich die Regierung genöthigt, den bei den Malayen auf Sumatra zur Leidenschaft gewordenen Hahnenkämpfen, bei welchem ärmere Leute oft ihr ganzes Vermögen verloren, dadurch Schranken zu setzen, dafs dieses Spiel und die mit demselben verbundenen Wetten auf den Märkten verboten wurden. Als bald zeigte es sich aber, dafs aus Mangel an Besuchern die Märkte an Bedeutung verloren und der Handel beeinträchtigt wurden. Man sah sich deshalb veranlafst, der Liebhaberei der Bevölkerung einige Rechnung zu tragen, indem unter beschränkenden Bestimmungen an gewissen Tagen die Hahnenkämpfe gestattet wurden. Mit den geflügelten Rittern kamen auch wieder zahlreiche Käufer und Verkäufer nach den Märkten, die ihre frühere Bedeutung wieder erlangten.

XVI.

Nordarabien und die syrische Wüste nach den Angaben der Eingebornen.

Von Dr. J. G. Wetzstein.

(Fortsetzung von S. 282.)

B. Die Strafsen Nordarabiens.

In der nach Ḥamed's Anleitung angefertigten Kartenskizze sind folgende Strafsen eingetragen: 1) nördlich von der Rumma die Strafsen vou Ḥâil a) nach dem Gôf, b) nach Borêda, c) nach Rass, d) nach Ḥanâkîa, sodann die Strafsen von Borêda a) nach Dakala, b) nach 'Onêza, c) nach Rass, ferner die Strafse von 'Onêza nach Ḥanâkia und Medîna; 2) südlich von der Rumma die Jemâ ma-Strafse.

Zu den unter 1) genannten geben wir nach Wallin und Guarmani) noch die Strafse von Hâil nach Têmâ, und nach Makdisi

1) Bis hierher war diese Abhandlung gedruckt, als das diesjährige Märzheft der Zeitschrift für allgemeine Erdkunde ausgegeben wurde, welches zwei Reiseberichte über Arabien bringt, nämlich von p. 201 ff. G. Rosen's Auszug aus Guarmani's Tagebuche über eine im Jahre 1864 nach dem Negd gemachte Reise, und von p. 219 ff. G. Palgrave's Bericht über eine Reise durch Arabien im Jahre 1862 und 63. Diese beiden Berichte liefsen sich hier um so weniger ignoriren, als

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