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von 'Irak (Şahărâ 'l-'Irak) eine Ueberfluthung verursacht hätten und das Wasser bis hieher ausgetreten sei". Entweder hatten die Leute den Mann zum Besten, oder er hatte die richtige Antwort „in der Wüste des Ird" (Sabarà 'l-'Ird) mifsverstanden '). Der 'Ird ist wohl eines der Hauptthäler der nördlichen ‘Âlia, und muss bis Cheibar viele Wadis aufnehmen, weil er dort eine weite Niederung bildet, deren fruchtbarer vulkanischen Alluvialerde die, wie im Alterthume, so heutigentags blühende Ortschaft Cheibar ihre Existenz verdankt. Jâkût sagt von ihm: Ird ist der Eigenname des Wadis von Cheibar; er gehört heutigentags den Aneza und hat Palmenpflanzungen, Wasser und Saatfelder". Auch jetzt noch besitzen die 'Aneza, wie oben erwähnt, den Wadi mit jenem ganzen Lande. Das Wort 'Ird ist dem Higâz eigen und dort die allgemeine Bezeichnung für jeden Wadi, welcher ein so weites Thal bildet, dafs in ihm Gärten, Felder und Dörfer liegen können 2). Dafs der Wadi von Cheibar xaz' ¿§. „der Ird" genannt wurde, dürfte beweisen, dafs er die Eigenschaften eines 'Ird im hohen Grade besitzt.

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Oestlicher als der 'Ird liegt das „Römerthal" (W. er-Rûm), das ebenfalls aus den Gebirgen NO. von Cheibar zu kommen scheint. Nach Jâķût zieht es sich von Norden herab zwischen dieser Ortschaft und dem 'Uârid-Gebirge ) nach Süden. In seinem oberen Laufe nimmt es den W. Gomêra, südlicher den W. el-Kosêba *) auf. Den letzteren Namen hat auch die umliegende Gegend, und da diese nach Jâķût zwischen Medîna und Cheibar liegt, so muss der W. er-Rûm noch westlich von Suêdira in den W. Negd münden.

Auf die von Ḥamed genannten Wadi's 'Argâ und Ḥâgir werden wir bei den Strafsen zurückkommen. Den letzteren erwähnt Jâ

') Da man bei dem Worte ṣaḥarâ (s) zunächst an die grofse afrikanische Sandwüste denkt, so ist zu bemerken, dafs ṣaḥărâ überhaupt die weite Fläche bedeutet, sie mag nun Steppe, Sand oder ein Lavaplateau sein. Auch Syrien hat eine Sahara; sie beginnt 3 St. westlich von Damask und ist circa 3 St. breit, aber gegen 6 St. lang. Sie ist durchweg felsiger Boden mit einer spärlichen Vegetation.

2) Es ist zu bezweifeln, dafs diese Definition dem Worte 'Irḍ (l) auch sprachlich zukommt. Die Wz. arad bedeutet ex adverso venire, wonach 'Irḍ das eine Gegend quer durchschneidende Thal, oder die den Weg des Wanderers hemmende Schlucht wäre. Diese ursprüngliche Bedeutung empfiehlt sich dadurch, dafs auch die arabisirende Diction des Buches Hiob das Wort 7 in diesem Sinne zu kennen scheint, nämlich Cap. 30, 6. Der Dichter spricht dort vermuthlich von den Bewohnern der Trachonitis, deren tiefe vulkanische Thalschluchten denen des Higâz vollkommen homogen sein mögen.

3) Das Merâşid liest dafür (unter W. er-Rûm) irrigerweise 'Ârid-Gebirg.

العصيب. .das Mer القصيبة ، مرة das Merid خميرة (4)

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kût nicht unter d. W. Hâgir, wohl aber unter Talabût '). Die Stelle lautet: „Der Talabût ist ein Wadi zwischen den Ländern der Tai und (des Keisiten-Stammes) der Dubjân; nach Andern (d. h. zu einer andern Zeit) gehörte er den Benî Nașr, einem Zweige der Dûdân. Er ist reich an Wassern (Quellen) und mündet in die Rumma unterhalb (d. h. östlich vom) W. Hâgir so nahe, dafs man an diesem gehört wird, wenn man vom Talabût aus ruft". Einige jener Quellen heissen: Atîra im nördlichen Wadi-Bette, 'Otâna (Jâķût: ein Wasser der Benî Nasr im Talabût") und Holwa ) (Jâķût: ein Wasser der Benî Na âma 3) im Talabût, nahe bei dessen Mündung in die Rumma und neben der Landstrafse ') gelegen). Ausserdem kennt Jâkût vom Talabût einen Nebenwadi Armâm, über welchen Merâşid IV, 83 zu vergleichen ist. Beim Talabût finden wir zum ersten Male von den Geographen bemerkt, dafs er in die Rumma münde; wir wollen dies nur vorläufig constatiren; denn von dieser alten Bezeichnung des W. Negd, und den Stellen, welche speciell von ihr handeln, werden wir weiter unten Veranlassung haben, zu sprechen.

Noch bleiben uns am Nordufer des W. Negd im Interesse mancher historischer Angaben und Dichterstellen drei Ortslagen genauer zu bestimmen, die des Berges Katan und zweier Wadis, des Dû '1-Ośêra und Tâdik. Der Kaṭan ist, wie es scheint, ein bedeutend hoher Rücken, welcher hart am östlichen Ufer des Talabût liegt. Jâķût stellt über ihn nach verschiedenen Gewährsmännern und unter Citirung vieler Dichterstellen folgende Data zusammen: Kaṭan ist ein Berg zwischen Hâgir und M. en-Nakra an der Strafse von Nibâg nach dem Bette der Rumma (d. h. nach der Station M. enNakra) westlich von Fauâra. Von seinem Gipfel fliefsen Quellen herab, und es liegen an ihm die vielgenannten vier Wasser Sulei', Akira, Têjila und Mimha 5), welche alle zugleich mit dem ganzen Berge den Benî'Abs gehören; in seiner Nachbarschaft wurde Mes'ûd ibn 'Orwa, der Heerführer des Propheten, getödtet". Nach diesen Bestimmungen kann der Kaṭan von W. nach O. gegen 6 Stunden breit

التابوت doch ist der Artikel seltner حاجر una الحاجر (1

، العنانة ، الاثيرة (2) Solche حلوة

,, Wasser" sind oft starke Bäche.

3) Die Beni Na'âma waren ein Zweig des Volkes der Asad (A), also die Verwandten der Benî Nasr ibn Dûdân ibn Asad, welche die höheren Theile des Talabût inne hatten.

4) Die Hagg-Strafse der Başrenser zwischen den Stationen Fauâra und Ma'den en-Nakra.

الممهى ، الثيلة ، العاقرة ، السليع ، ثادق ، ذو العشيرة ، قطن (ه

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und von S. nach N. gegen 10 Stunden lang sein. An seiner östlichen Seite zieht sich der Wâdî Dû 'l-‘Ośêra vom Norden herab. Da nach einer Angabe Jâķût's (unter 'Ośêra), die sowohl er als sein Gewährsmann fälschlich auf die Hagg-Station Dât-el-'Ośêra im Lande Şammân bezogen hat, die Stadt Semîrâ 9 Mîl östlich von dem Bette des Dû 'l-'Ośêra liegt, so muss wenigstens der nördliche Theil dieses Wadis einen Lauf von NO. gegen SW. haben. Aṣma'î, dessen Citate bei Jâķût bei Weitem das Werthvollste über die Geographie dieser Gegenden sind, bringt folgendes hierher Gehörige: Chau) ist ein Wadi nahe beim Berge Katan und mündet in den Dû 'l-'Ośêra. Der letztere ist ein Thal mit Palmen und Brunnen, den Benî'Abd-allâh ibn Gața fân gehörig; er fliefst in die Rumma in der Richtung von N. gegen S." Der Nebenwadi Chau, bekannt wegen einer Schlacht zwischen den Benî 'Abs und Benî Jarbû', liegt nördlich von dem Du Habgarâ 2), einem westlichen Zuflufs des Du 'l-'Ośêra und kommt nordöstlich von Se mîrâ zwischen den Bergen Tînên 3) hervor. Vom Tâdik endlich sagt Jâkût, es sei ein starker Wadi, welcher in die Rumma münde; in einem dabei citirten Dichterverse ist der Tâdik mit dem Selîl zusammengestellt. Der letztere, bei welchem einmal die Benî 'Abs und B. Asad kämpften, ist ein nördlicher Seitenwadi des Tâdik; ein südlicher heifst Gerîra 1), von welchem Asma'î sagt, „es sei ein Wadi unterhalb (d. h. im Osten) des Berges Katan, gehöre den Benî Asad und münde in den Tâdik. Desgleichen bezeugt Asma'î (s. Jâķût unter Chosla), dafs im Bette des Tâdik die zwei Wasser (Quellen) Numêla und Chosla liegen, dafs letzteres einem Zweige der Benî Asad') gehört, und ihm gegenüber ein eingegangenes Goldbergwerk gelegen habe. Der Tâdik selber mag an der Ortschaft Fauâra und am Fufse der Berge Zahărân und Mutâli' ), die zu dem südwestlichen Gehänge des schwarzen Abân zu gehören scheinen, vor

1) wofür das Merâşid (unter 'Osêra) irrig Chôr () hat

.wofür Jakat unter Chau irrig Hangara ذو حبجری (2)

SO. von Tînên liegen die Brunnen Wesel (,) und Ġaşwar (). Alle diese Oertlichkeiten sind noch in grofser Nähe von Semîrâ zu suchen, da die Tînên den Benî Fak'as, einem Zweige der Dû dân gehörten; denn um ein Weniges höher gehörte alles Land den Ţai.

الجريرة ، السليل (ه

.341 vergi. Merasid الخصلة ، النميلة (ه

الظهران (6) المتالع

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von dem letzteren sagt Jâķût unter d. W., es sei ein Berg in Negd, östlich vom Berge Zahărân und nahe bei dem Dorfe Fauâra, mit einer Quelle Namens Charrara ().

über fliefsen, also nahe bei der Stelle in die Rumma münden, wo sich die Chêma „das Zelt", ein einzelner Hügel, im Bette derselben erhebt. Gleich den schneeweifsen „Zelten" (Chuê mât) im Flufsbette des Mukât, mag auch dieser Hügel von seiner Farbe den Namen haben '); Jâkût bat unter d. W. Folgendes: „Oberhalb (d. h. im Westen) des Abân erhebt sich in der Mitte der Rumma ein Hügel (akama), welcher Chêm a heifst; bei ihm liegt der Brunnen Ġubâra 2), welcher den Benî 'Abs gehört". Doch beziehen sich vier Verse, welche dabei citirt werden, nicht auf diese Chêma, sondern auf eine andere in Südarabien.

Bevor wir mit der Rum ma durch das Thor des Abân in das eigentliche Negd eintreten, haben wir noch im Higâz ihre südlichen Zuflüsse anzusehen. Die östliche Wasserscheide des Strandgebirgs nördlich vom Raḍwâ- Gebirge ) ist ein völlig unbekanntes Land, daher wir auch von den dortigen Zuflüssen des Wâdî Negd nichts wissen. Dasselbe gilt noch von den höheren Theilen der Raḍwâ, die südlicheren dagegen, welche zugleich die SO.-Ecke des Strandgebirgs bilden, sind bekannter. Hier liegt die Hauptstrafse zwischen dem Gôr und Higâz, und Burckhardt (Arab. p. 462-480), welcher dieselbe auf seiner Reise von Mekka nach Medîna und von da nach Jembo' zweimal berührte, gab von der Formation, Cultur und Bevölkerung jener Strecke ein treues Bild. In der Geographie des Balchi) heifst es: Die Radwâ ist das Gebirg von Medîna; sein Rücken ist der Higâz, sein Fufs das Ġôr. Es liegt zwischen Jembo' und Ḥaurâ, dem Ankerplatze der ägyptischen Schiffe, und ist ein an Schluchten und Wadis reiches Gebirg, das von Jembo aus grün erscheint. Leute, die auf ihm gewesen waren, versicherten mich, dafs es in ihm viel Wasser und Bäume gibt. Bewohnt wird es von zwei Völkerschaften, den Guhêna und Ḥasanîa '); die letzteren haben die westlicheren Theile des Gebirgs inne, sind gegen 700 Familien (bêt) stark, wohnen in Haarzelten und sind Nomaden, die von einem Tränk- und Weideplatze zum andern wandern und sich durch Nichts, weder äufserlich noch innerlich, von den übrigen Beduinen unterscheiden; ihre Wohnsitze reichen südöstlich bis Weddân". Die

1) Bekanntlich nennt der Nomade seine schwarze härene Hütte nicht chê ma „Zelt", sondern bêt Haus".

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، اكمة الخيمة 2 الغبارة

جبل رضوی (ه

4) HSS. der Königl. Bibliothek in Berlin. Sect. Spreng. No. 1. p. 18.

الحسنية ، جهينة (ه

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XVIII.

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selben beiden Völker bewohnen das Gebirg noch heutigentags, aber die Herren nicht nur der Raḍwâ sondern auch ihrer östlichen Fortsetzung, der Berge von Safrâ und Gudêda '), desgleichen, einschliefslich der beiden „Lâba's“, aller östlicheren Gebirgsländer, bis zur alten Pilgerstrasse zwischen Dât Irk und dem Flufsbette der Rumma, sind gegenwärtig die Harb, das mächtigste Volk im ganzen Ḥigâz, welches trotz seiner blutigen Kämpfe mit den Aegyptern und Wahhâbi's immer noch weit über 60,000 Bewaffnete (vergl. C. Ritter. XIII, 142) zählt; aber seine einzelnen Stämme sind durch kein Band vereinigt, und ein grofser Theil derselben mufste in den letzten Jahrzehnten den Wahhâbi's wiederum tributpflichtig werden. Dafs die Ḥarb kein einheimisches, sondern ein eingedrungenes Volk sind, erfahren wir gleichfalls durch Balchî, welcher an der angezogenen Stelle weiter berichtet, dass zur Zeit seines Aufenthalts in Weddân 2) das Oberhaupt der Ga'farîa dort residirt habe; dieselben hätten in der Gegend noch viele Besitzungen gehabt, seien aber in Folge ihrer häufigen Kriege mit den Hasanîa damals schon so geschwächt gewesen, dafs die Macht und Herrschaft im Lande auf die Benî Ḥarb, ein aus Jemen eingewandertes Volk, übergegangen war". Da nun Balchî um 325 der Higra schrieb, so wird die Einwanderung der Harb wohl noch im zweiten Jahrhundert, also in der Zeit geschehen sein, wo jener Theil der Halbinsel seine alte Bevölkerung durch Auswanderung nach Afrika und dem westlichen Europa verloren hatte.

Gleichwie bei den südlichen, so werden auch bei den nördlichen und höheren Theilen der Raḍw â die Hauptwadis der westlichen Wasserscheide angehören, aber auch die östliche kann bei dem grofsen Umfange des Gebirgs deren nicht wenige haben, wenn sie auch in dem Berichte Ḥamed's nicht angedeutet würden. Uns ist zur Zeit nur einer, der ‘Akîk '), bekannt. Nach Abû 'l-fedâ ') theilt sich dieser Wadi dreifach, so dass ein Arm desselben mit westlichem Laufe ins Ġôr hinab fällt, und die zwei übrigen sich östlich gegen Medîna

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1) stall heutigentags el Gedê da gesprochen, bekannt wegen seiner wichtigen Engpässe. Ueber den palmenreichen Wâdî eş-Şafrâ vergl. Burckhardt a. a. O. und Jâķût unter d. W. Er mündet bei Jembo".

ودان 2

über diese jetzt verödete Ortschaft nahe bei Goḥfa an der (West-) Strafse zwischen Medîna und Mekka s. Jakût unter d. W. Desgl. Zeitschrift der DMG. 1864. p. 532.

3) Der Wadi-Name Akik () ist in Arabien häufig, da das Wort sprachlich ein Flufsbett bedeutet, welches die Winterströme zu einer ungewöhnlichen Weite und Tiefe ausgewaschen haben.

4) Géographie d'Ismaël Abou l-féda, texte arabe, ed. Charles Schier. Dresde 1846. p. 69.

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