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und treibt keine neuen Schöfslinge, weshalb die Pflanzen einzeln stehen und keine Gruppen bilden; auch ist die Krone reicher an Blättern, als bei anderen Arten. Zwei asiatische Arten, die M. superba in Süd-Dekhan und die M. glauca in Pegu, stehen der Enset nahe.

Herr Barth fügte dem Vortrage einige Bemerkungen bei.

Herr Hartmann sprach über einen riesigen Affen aus Central-Afrika, dessen Abbildung Herr Schweinfurth eingeschickt hat; der Balg desselben ist im September 1864 der ägyptischen Regierung zum Geschenk gemacht worden. Zu welcher der bekannten grofsen Affenarten, die sämmtlich besprochen wurden, derselbe gehören mag, ist noch nicht festzustellen; er ist mit dem Chimpanse verwandt, vielleicht auch ein kleiner Gorilla.

Herr Kiepert legt die zu Herrn v. Cölln's Buch über Serbien gehörende kleine Karte von Serbien vor, welche neues statistisches Material enthält, sowie eine in Berlin lithographirte armenische Karte vom Wan-See, zu einem Reiseberichte eines Mechitaristen aus dem Kloster S. Lazaro bei Venedig gehörig, des dort wohnenden gelehrtesten Armeniers Pater Alischan, der ganz Vorder- Asien durchreist hat und dessen Karte daher eine Menge neuer Detail - Notizen enthält. Ferner legte Herr Kiepert eine im Jahre 1861 in Constantinopel angefertigte Karte der Eisenbahn von Smyrna nach Aidin vor.

Herr Barth theilt die aus Ungarn erhaltene Nachricht mit, dass von Ladislaus Magyer in Süd-Afrika seit längerer Zeit alle Lebenszeichen fehlen; 1859 sind von ihm die letzten Arbeiten und Nachrichten eingetroffen. Derselbe theilt Herrn v. d. Decken's Nachrichten über das glückliche Eintreffen des gesammten Personals und Materials seiner Expedition in Zanzibar mit; sein Brief vom 10. Dezember ist über Bombay und Aden nur vierzig Tage gegangen. Er theilt ferner Nachrichten von Herrn Brugsch aus Cairo mit, wonach Fräul. Tinne und Herr v. Heuglin, der reiches Material und viele Zeichnungen mitgebracht hat, dort eingetroffen sind. Aegypten ist jetzt von Reisenden so überschwemmt, dafs in Cairo seit einigen Jahren Alles unerschwinglich theuer geworden ist. Die meisten Fremden sind Arbeiter, namentlich Maschinisten, und es tritt unter ihnen sichtlich das deutsche Element in den Vordergrund. Auch meldet Herr Brugsch, dafs Graf Krockow in Kasselah eingetroffen sei, von wo derselbe über Quedah nach Galabat zu gehen gedenkt. Schliefslich theilt derselbe ein Schreiben Dr. Schweinfurth's aus Kenneh nebst dem ersten Theil des ausführlichen Berichtes seiner Reise längs der Küste des Rothen Meeres mit.

An Geschenken gingen ein:

1) Reise der Oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857-59. Geologischer Theil. Bd. I. Wien 1864. 2) Quetelet, Observations des phenomènes périodiques faites à l'observatoire royal de Bruxelles 1861. Bruxelles 1864. 3) Perrot, Guillaume et Delbet, Exploration archéologique de la Galatie et de la Bithynie etc. Livr. 9. 10. Paris 1865. 4) H. Meiggs, Reseña histórica del ferrocarril entre Santiago i Valparaiso. Santiago 1863. 5) Die topographischen Aufnahmen des Kantons Bern. Bericht der Kartirungs-Commission an den Tit. Regierungsrath. 1864. Bern. 6) Archives des Missions scientifiques et littéraires. 2° Sér. T. I. Livr. 1. Paris 1864. — 7) Hyde Clarke, The Imperial Ottoman Smyrna and Aidin Railway. Con

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stantinople 1861. 8) S. A. Sexe, Om Sneebräen Folgefon. Christiania 1864. 9) Erster Jahresbericht des Vereins für Erdkunde in Dresden. Hildburghausen 1864. 10) Bulletin de la Société de Géographie. 1864. Novembre. Paris 1864. 11) Statistische Nachrichten von den Preufsischen Eisenbahnen. Bearbeitet auf Anordnung Sr. Exc. des Herrn Ministers für Handel etc. von dem technischen Eisenbahn-Bureau des Ministeriums. Bd. XI. Berlin 1864. 12) Boué, Ueber die neuen Karten der zwei serbischen Kreise von Uschitze (Ujitze) von St. Obradovitsch und von Knjesevatz (ehemals Gorguschovatz) von K. Kiko (Sitzungsber. der Wiener Akademie der Wissenschaften. 1864). 13) Boué, Der albanesische Drin und die Geologie Albaniens, besonders seines tertiären Bodens. (Sitzungsber. der Wiener Akad. der Wiss. 1864.) 14) Boué, Die Karte der Herzegowiwa, des südlichen Bosniens und Montenegros von H. de Beaumont. (Sitzungsber. der Wiener Akad. der Wiss. 1864.) 15) Boué, Einige Bemerkungen über die Physiognomik der Gebirgsketten, der Gebirge, der Berge, der Hügel, der Thäler, der Ebenen, sowie der verschiedenen Felsarten. (Sitzungsber. der Wiener Akad. der Wiss. 1864.) 16) de Filippi, Riassunto di alcune osservazioni sulla Persia occidentale. (Atti della Soc. italiana di scienze naturali.) Milano 1864. 17) M. Irgens og Th. Hiortdahl, Om de geologiske Forhold paa Kyststraekningen af Nordre Bergenhus Arnt. Christiania 1864. 18) Petermann's Mittheilungen. 1864. Heft XII und Ergänzungsheft No. 14, enth. Baron Richthofen, Die Metall-Production Californiens und der angrenzenden Länder. Gotha. 19) Zeitschrift für das Berg-, Hütten- und Salinenwesen in dem Preufsischen Staate. Bd. XII. Lief. 3, nebst: Bauliche Anlagen. 3. Jahrg. 2. Lief. Berlin 1864. 20) Zeitschrift für Akklimatisation. 1864. No. I-XII. Berlin. 21) Preufsisches Handelsarchiv. 1864. No. 49 — 52. 1865. No. 1-3. Berlin. 22) Generalstabskarte der Schweiz herausgegeben unter Leitung Dufour's. M. 1: 100,000. BI. XIII. 1864. Bl. XX. 1854. Bl. XXIII. 1862. 23) Geologische Karte der Rheinprovinz und der Provinz Westphalen im Auftrage des K. Ministeriums für Handel, Gewerbe etc. ausgeführt durch H. v. Dechen. In 35 Blättern. 32 Blätter. Berlin. 24) Karte von Serbien von v. Cölln. Berlin 1864. 25) Karte des Wan-Sees gez. von P. Nerses Sarkisèan, 1848 transcribirt von Kiepert. (In armenischer Sprache.) Gest. in Berlin 1864.

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VII.

Cäsar's Expeditionen nach Grofsbritannien.

Von H. J. Heller.

(Schufs von S. 130.)

Durch die Bestimmung des Landungsplatzes bei Deal wird der Hafen Galliens, aus welchem die Flotte ausgelaufen ist, noch keinesweges bestimmt; sie ergiebt für denselben höchstens eine gröfsere oder geringere Wahrscheinlichkeit; so wie andererseits die Feststellung des Hafens diejenige des Landungsplatzes nicht unbedingt nach sich ziehen würde.

Es sind besonders vier Häfen, die hier in Betracht kommen, und welche entweder seit langer Zeit schon als portus Itius Cäsar's gegolten haben, oder erst neuerdings dafür in Vorschlag gebracht worden sind: Wissant, Ambleteuse, Boulogne und die Somme - Mündung. Calais, als portus Itius, hat, aufser dem oben erwähnten Versuche Göler's, welcher deshalb für mifsglückt angesehen werden mufs, weil er voraussetzt, dafs Cäsar bei seinen beiden Ueberfahrten zwei verschiedene Häfen benutzt habe, wenigstens in neuerer Zeit keine Anhänger mehr gefunden. Früher freilich hat man wohl Calais für den portus Itius ausgegeben, aber ohne alsdann in der gehörigen Entfernung einen portus superior nachweisen zu können; denn der nächste Hafen nach Nordosten hin, nämlich Gravelines ist, wie Lewin bemerklich macht, 15 römische Meilen (statt 8) entfernt. Ausserdem ist Calais als Hafen erst im Mittelalter aufgekommen; und die sumpfige Beschaffenheit des Bodens und der Mangel an Trinkwasser lassen die Gegend ungeeignet zu einem Lagerplatz erscheinen. Wenn also auch, wie Göler a. a. O. gegen Lewin zu erweisen versucht, der Hafen selbst zur Aufnahme von 800 Schiffen, grofs genug sein sollte, die übrigen Umstände schlie

Zeitschr. f. allg. Erdk. Neue Folge. Bd. XVIII.

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fsen ihn von Mitbewerbung um die Ehre, für den portus Itius gehalten zu werden, aus.

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Die Somme - Mündung im Lande der Ambianer hält Airy für Cäsar's grofsen Hafen. Er behauptet, dafs der Marsch desselben aus dem Lande der Treverer die Mosel aufwärts ihn nach der Somme geführt haben müsse; aber er kann natürlich nicht nachweisen, warum Cäsar nicht auch über die Somme hinaus weiter nach Norden gegangen sein sollte; im Gegentheil muss man voraussetzen, dass er, bei der Unbekanntheit der Insel, bis an den nächsten Punkt, ihr gegenüber, marschirt sein wird. Er hält es ferner für unmöglich, dafs mit einem Male 800 Schiffe aus einem Hafen, wie Boulogne oder Ambleteuse, haben auslaufen können; er findet, dafs die Bucht von Wissant zu flach sei, um den Schiffen Schutz zu gewähren, und dafs die Mündung der Somme allein für eine so grofse Expedition einen passenden Sammelplatz abgegeben hätte. Dieser Annahme einer Abfahrt aus dem Lande der Ambianer steht nun freilich die Angabe Strabo's entgegen, der den portus Itius nach Morinien bringt: Μορινῶν παρ ̓ οἷς ἐστι καὶ τὸ Ἴτιον ᾧ ἐχρήσατο ναυσταθμῶ Καῖσαρ ὁ Θεός. Zwar will Airy (Athenaeum, 1863, 2, p. 302) nag' ois durch in deren Nähe übersetzt haben; aber diese gegen den griechischen Sprachgebrauch verstofsende Meinung bat Guest, eben da p. 400, mit Recht abgewiesen. Und wenn Cäsar selbst sagt, IV, 21: in Morinos proficiscitur, und 22: Dum in his locis moratur, so lässt sich die letztere Beziehung nur auf das Land der Moriner deuten. Endlich hatte Airy auch aus den Worten, welche nach der Erzählung der zweiten Rückkehr Cäsar's von Britannien von ihm gebraucht werden, V, 24: Subductis navibus concilioque Gallorum Samarobrivae peracto (legionem) unam in Morinos ducendam Gajo Fabio legato dedit, den Schluss machen zu dürfen geglaubt, dass Cäsar, weil er sich sogleich nach Samarobriva (Amiens, der Hauptstadt der Ambianer) begiebt, von der Küste der Ambianer abgesegelt sein müsse, dafs er dagegen nicht aus dem Lande der Moriner ausgelaufen sein könne, weil er, wie jene Worte ergeben sollen, dahin nicht wieder zurückgekehrt sei, da er sonst Fabius nicht dorthin hätte schicken können. Aber auch hier verkennt Airy die Gewohnheit Cäsar's und das Sachverhältnifs. Der römische Feldherr zog zu einer solchen Versammlung der gallischen Abgeordneten stets sein ganzes Heer zusammen, wie man aus zwei Stellen VI, 3 und VI, 44 ganz deutlich sieht, wahrscheinlich, um ihnen durch seine Truppenmassen zu imponiren und um sie von einem jeden Gedanken an einen Aufstand zurückzuschrecken; daher liefs er auch die Legion des Fabius vom portus Itius nach Samarobriva mitmarschiren, um sie naher zu den Morinern zurückzuschicken. Damit ist der von Airy in seinen fünf Abhandlungen

mit grofser Beharrlichkeit verfochtenen Meinung auch der letzte Schein einer Begründung entzogen.

Die Entfernung der Somme-Mündung von Pevensey beträgt mehr als 60 römische Meilen, und von der nächsten Stelle der britischen Küste wenigstens 57, während Cäsar für seine Ueberfahrt nur eine Strecke von 30 römischen Meilen angiebt. Die beträchtliche Verschiedenheit dieser Mafse würde die Aufstellung der Vermuthung Airy's haben verhindern müssen, wenn er nicht auch dafür einen Scheingrund beizubringen gewufst hätte. Er behauptet, jenes Mafs von 30 römischen Meilen gebe die Entfernung der Insel vom Continent überhaupt, nicht gerade von Cäsar's Hafen an, indem die Ueberfahrt vom portus Itius nur commodissimus, nicht brevissimus, genannt werde. Man würde sich diese Annahme und ihren Beweis gefallen lassen, wenn nicht die beiden Bestimmungen in einem Satze vorkämen und wenn nicht die letzteren ausdrücklich die Erklärung der ersteren enthielte, V, 2: quo ex portu commodissimum in Britanniam trajectum esse cognoverat, circiter milium passuum XXX a continenti. Ausserdem legt Cäsar Gewicht darauf, dafs aus dem Lande der Moriner die kürzeste Ueberfahrt nach Britannien stattfinde, IV, 21: in Morinos proficiscitur, quod inde erat brevissimus in Britanniam trajectus; und man sieht bei der Vergleichung der beiden Stellen sogleich, dafs der von Cäsar zuerst wegen der Kürze der Ueberfahrt gewählte Hafen bei der zweiten Expedition beibehalten wurde, weil er mit dieser Kürze, wie sich bei der ersten herausgestellt hatte, auch den Vortheil sehr grofser Bequemlichkeit verband. Die von Airy mit Unrecht gemachte Trennung von brevissimus und commodissimus hat fast in allen folgenden Schriften über den portus Itius gleichwohl eine bedeutende Rolle gespielt.

Die Hypothese Airy's hat ferner mit Nothwendigkeit einen schweren Irrthum mit sich geführt, den ich, bei seiner Haltlosigkeit, gar nicht erwähnen würde, wenn er nicht in neuester Zeit vom General Creuly ohne jene Nothwendigkeit aus anderen Gründen wieder aufgenommen worden wäre. Cäsar erzählt, dafs nach der ersten Ueberfahrt 2 Schiffe seiner Flotte paulo infra" verschlagen und von Morinern angegriffen wurden. Da nun die Somme - Mündung eine ganze Strecke südlich von dem Lande der Moriner liegt, und der portus superior (auch ulterior, der fernere, genannt) nicht anders als weiter nördlich vom portus Itius gesucht werden kann, so blieb es Airy natürlich nicht möglich, die gewöhnliche Bedeutung von infra, im Gegensatze zu superior, hier beizubehalten, und er wird deshalb genöthigt paulo infra delatae durch drifted down, gar nicht mehr in geographischer Beziehung, sondern nur mit Rücksicht auf den Wind zu erklären: „drifted down before the wind", wie er zuletzt herausbringt. Die Unmöglich

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