Imatges de pàgina
PDF
EPUB

⚫ anschwemmungen, theils aus verschiedenartigen Geschieben und Geröllen von Granit, weifsem Quarz, Serpentin, Diorit und Basalt. einer Stelle tritt ein anscheinend jurassischer Kalkfelsen zu Tage und bildet die nördliche Thalwand. Von der Heftigkeit, mit welcher periodische Winterregen in diesen Thälern gleich wildhinstürzenden Giefsbächen dem Meere zueilen, überzeugten mich die stellenweise in dikken Lagen auf den streifenförmigen Sandanschwemmungen abgesetzten Massen von Titan - Eisen '), welches täuschend englischem Glanzpulver ähnelnd, genau in der Weise auftritt wie an den baltischen Küsten die Anschwemmungen von Glimmer. Die Staudenvegetation ist die der übrigen Wady's, aufserdem war hier die Aerva javanica Juss., die Harra der Ababden sehr häufig und bildete stellenweise hohe, mit ihren silberweissen wolligen Aehren schon von weitem erglänzende Büsche. Der March (Leptadenia pyrotechnica Dcsn.) trat mir zum erstenmale hierselbst in mannshohen Colonieen entgegen. Seine von Milchsaft strotzenden, blattlosen Ruthenzweige verleihen den Gebüschen von weitem das Aussehen entblätterter Weidendickichte und trugen die spitzigen Balgkapseln, welche zwar süfslich, doch von bitterem auf der Zunge kratzendem Nachgeschmack, von den Bootsleuten zu meiner grofsen Ueberraschung gegessen wurden. Die von gleich dickem Milchsaft erfüllten Früchte des Ettirr (Glossonema Boveanum, Desne.), ebenfalls aus der Familie der meist für giftig gehaltenen Asclepiadeen, schienen ihnen noch mehr zu munden, und ich erfuhr, dafs die Ababden sich häufig an denselben labten. Der Ettirr, ein von Bové im glücklichen Arabien entdecktes Kraut, mit fleischigem, tief zwischen den Geschieben und Felsspalten eingesenktem Wurzelstock, scheint an der Küste des Rothen Meeres sehr verbreitet zu sein und ist auch im Innern Abyssiniens, wie ich nachgewiesen habe 1), keine seltene Erscheinung. Die zierliche Pflanze mit ihren reizenden röthlichen Blüthensternen trat namentlich oben am Ursprung des Rinnsals zahlreich auf, woselbst die gröfsere Dürre den minder tief wurzelnden Kräutern keine Existenz ermöglichte. In dem Wady Mbaruk zeigten sich meinen Blicken auch die ersten gröfseren Stämme der

1) Dieses bisher unverwerthete, in den Wüstenthälern Aegyptens aufserordentlich verbreitete Mineral lieferte Veranlassuug zu einem sonderbaren Irrthum. Als ich nämlich nach Suakin kam, bat mich der dortige ägyptische Wokil (Verwalter) um irgend welche mineralogische Raritäten, die ich auf der Reise gesammelt hätte. Da mir wirklich dergleichen fehlten, befriedigte ich seine Neugierde mit einem Schächtelchen des genannten schweren Pulvers, das sofort als Probe, gefundener Steinkohlen" nach Cairo gesandt wurde, wodurch getäuscht das Gouvernement sich bereits mit Plänen zu einer abermaligen geognostischen Erforschung der betreffenden Gegend beschäftigte, bis bei meiner Rückkunft der Irrthum an den Tag kam.

2) Vergl. „Beitrag zur Flora Aethiopiens" S. 129 No. 672.

Acacia tortilis D.; von den Eingeborenen Seyal genannt, jedoch auf das Bestimmteste von der A. Seyal, L., artlich verschieden, welche dem nubischen Nilthale eigenthümlich ist. Die dicksten Stämme hatten einen Durchmesser von 2 Fufs, die Höhe betrug 20-25 Fufs. Erst nach Sonnenuntergang kehrte ich mit reicher Ausbeute zu meinem Lagerplatze zurück und sah mich genöthigt, des inzwischen eingetrenen frischen Nordwindes halber, die Nacht im geschlossenen Zelte zuzubringen.

(Fortsetzung folgt.)

Miscellen.

Kurzer Abrifs des Lebens und der Verdienste des Henry Rowe Schoolcraft.

Henry Rowe Schoolcraft wurde in der Albany - Grafschaft des Staates Neu-York am 28. März 1793 geboren. Er studirte Naturwissenschaften, welche er bereits in jungen Jahren, nach amerikanischer Weise, im Leben zu verwerthen suchte. Schoolcraft schrieb (1816) ein Werk: Ueber die Glasfabrikation (on Vitreology), um seinen Vater, welcher Besitzer einer Glasfabrik war, mit den Ergebnissen der neuesten Forschungen auf diesem Gebiete der Naturkunde bekannt zu machen. In dieser Zeit ergingen zuerst allerlei dunkele Gerüchte von grofsen mineralischen Schätzen, welche in den westlichen Ländern der Vereinigten Staaten entdeckt worden seien. Schoolcraft zog dahin und verweilte dort längere Zeit. Die Früchte dieser Reise waren grofse und werthvolle mineralogische und geologische Sammlungen, ein Werk: Ueber die Bleiminen Missouri's (A View of the Lead Mines in Missouri) und Eine umfassende Darstellung seiner Erfahrungen und Abentheuer (Scenes and Adventures in the SemiAlpine Regions of the Ozark Mountains of Missouri and Arkansas), ein Werk von bleibendem Werthe, welches nach vielen Jahren in einer verbesserten und vermehrten Auflage erschienen ist (1853). Sch. erhielt (1820) die Stelle eines Geologen in der Expedition unter General Cafs, um die Kupfergegenden am Lake Superior und am oberen Mississippi zu untersuchen, worüber er gleich nach seiner Zurückkunft einen amtlichen Bericht erstattete und öffentlich bekannt machte (1821).

Der Naturforscher hatte mittels dieser verschiedenen Werke seine Kenntnisse und Einsichten in so mannigfacher Weise bewährt, dafs ihm von nun an bis zu seinem Tode durch die Regierung zu Washington allerlei Geschäfte übertragen wurden. Auf ihn hatte es keinen Einflufs, ob diese oder jene Partei am Staatsruder stand, Sch. war ein unentbehrlicher Mann geworden. Als Mitglied der indianischen Kommission zu Chicago (1821) bereiste er ganz Illinois und die

-

Gegenden längs der Flüsse Wabash und Miami, worüber uns die Reisen über die mittleren Theile des Mississippi (Travels in the Central Portions of the Mississippi Valley) belehren. Wenige Monate nach seiner Rückkehr erhielt Sch. die wichtige Stelle eines indianischen Agenten an der Nordwestgrenze, wo er bald zu Sault St. Marie am Lake Superior, bald zu Macherian am Huronsee längere Zeit verweilte. Am letzteren Orte heirathete der Agent die Enkelin eines berühmten indianischen Häuptlings, Fräulein Johnson, welche eine europäische Erziehung erhalten hatte. Sch. wurde nun von allen Stämmen der einheimischen Race als ihr Freund und Genosse betrachtet, wodurch seine Untersuchungen über die Geschichte, über die Sitten und Bräuche der ihrem gänzlichen Erlöschen schnell entgegeneilenden Rothhäute mannigfache Förderung erhielten. Von den verschiedenen Werken, welche Sch. um die Zeit veröffentlichte, erwähwir blos zwei Vorlesungen über den grammatischen Bau der indianischen Sprachen, die von Duponceau in's Französische übersetzt und vom Pariser Institut mit einer Goldmedaille belohnt wurden. Als Vorstand einer anderen Regierungscommission für die nordwestlichen Gegenden entdeckte der umsichtige Forscher die Quellen des Mississippi, unter dem 47° 10' n. Br., in dem kleinen krystallhellen, von bewaldeten Anhöhen umgebenen See Itasca (1832). Der hierauf bezügliche Bericht ist im Jahre 1834 erschienen.

Die Beziehungen der Indianer zu den Territorien, zu den Einzelstaaten und der ganzen Union gehören zu den wichtigsten inneren Angelegenheiten der Republik. Man hielt es deshalb für angemessen, bald nach der Annahme der föderativen Konstitution und nach der Einrichtung der Central-Regierung zu Washington, eine besondere Sektion anzuordnen, deren Aufgabe es ist, alle auf die Indianer bezüglichen Verhältnisse zu überwachen, ihre Ländereien zu untersuchen und Verträge mit ihnen abzuschliefsen. Diese indianische Behörde stand früher unter dem Kriegsministerium; nach der Einsetzung eines Ministeriums des Innern (1848) wurde sie diesem Ministerium zugewiesen. In den Archiven dieser Behörde findet man alle die vielen Berichte, Karten und Abbildungen, welche sich auf die verschiedenen indianischen Stämme vom atlantischen zum Stillen Ocean, von den nördlichen bis herab zu den südlichen Grenzen der Vereinigten Staaten beziehen, gesammelt und in trefflicher Weise geordnet. Der Kriegsminister unter der Verwaltung des Präsidenten Polk, William L. Marcy aus Neu-York, ein Mann ausgezeichnet durch staatsmännische Einsicht und wissenschaftliche Bildung, gab (1847) Herrn Sch. den Auftrag aus diesen vorhandenen umfassenden Stoffen ein Werk über die Geschichte aller Indianer zu schreiben, wozu dann der Kongress bereitwillig grofse Geldmittel bewilligte. Von diesem Werke sind nach und nach unter dem Titel: Historische und statistische Mittheilungen über die Geschichte, die Beschaffenheit und die Aussichten der indianischen Stämme innerhalb der Vereinigten Staaten (Historical and Statistical Information respecting the History, Condition and Prospects of the Indian Tribes, of the United States), sechs starke Bände in Quart erschienen. Man muss, diese dicken Bände, wie der Verfasser sie bezeichnete, blos als historische und und statistische Mittheilungen betrachten. Sch. mochte wohl selbst gefühlt haben, dafs ihm die Eigenschaften fehlen, welche nothwendig sind, um ein künstlerisches oder auch nur ein geordnetes Werk zu Stande zu bringen. Er begnügte sich da

--

er starb zu

dafs alle

mit eine reiche Materialiensammlung zu liefern, welche einem talentvollen und höher ausgebildeten Schriftsteller zur sicheren Grundlage dienen könnte. Der treffliche Mann konnte mit dem Bewusstsein vom Leben scheiden Washington am 10. December 1864, im 71. Jahre seines Alters Forscher und Freunde der Länder- und Völkerkunde künftiger Zeiten den Namen Schoolcraft immerdar mit Dankbarkeit und Verehrung nennen werden. K. F. Neumann..

Uebersicht der deutschen protestantischen Gemeinden in Südamerika.

(Hierzu eine Karte, Taf. II.)

Nachstehende Notizen beruhen auf amtlichen, an den hiesigen Oberkirchenrath gelangten Mittheilungen.

Brasilien.

Provinz Minas Geraes: Colonie Mucury mit Philadelphia.

Provinz Espiritu Santo: 1) Colonie Santa Izabel, eine Tagereise von Victoria gelegen. Die aus 702 Seelen, darunter 413 evangelischen, bestehende Colonie ist von solcher Ausdehnung, dafs die entferntesten Ansiedelungen bis 2 Tagereisen von Victoria liegen. 2) Santa Leopoldina. 3) Privat-Colonie Rio novo mit 733 Colonisten. Ihre Lage ist unbekannt.

[ocr errors]

Provinz Rio de Janeiro: 1) Evangelische Gemeinde in Rio mit circa 3000 deutschen Protestanten. 2) Kaiserliche Colonie Santo Pedro II. bei Juiz de Fora, nahe bei der Stadt Petropolis, mit 2500 Seelen, unter denen 1200 Protestanten. 3) Colonien Independencia, Santa Rosa und Santa Justa am Rio Preto. 4) Gemeinde Neu-Freiburg mit etwa 1000 Protestanten. Provinz S. Paulo: Colonie S. Paulo.

ten.

-

-

Provinz Santa Catharina: 1) Colonie Donna Franzisca auf den Ländereien des Prinzen von Joinville mit 1750 Seelen, unter denen Protestan2) Colonie S. Izabel am Rio dos bugres, etwa 9 Stunden von dem Küstenstädtchen São José entfernt, mit 500 Protestanten und 300 Katholiken, 3) Colonie Theresopolis mit 700 Protestanten und 500 Katholiken, unbekannter Lage. Provinz Rio Grande do Sul: 1) Die ein Areal von 32 Legoas (circa 18 deutsche M.) mit über 20,000 Seelen begreifende kaiserliche Colonie S. Leopoldo, bestehend aus dem Flecken (villa) S. Leopoldo am linken Ufer des Rio do Sino nebst 16 Ansiedelungen (picadas), unter denen genannt werden: Feitoria velha, 1 Stunde von S. Leopoldo, Pombo Grande, de Hortensio und Lombe Grande, 1 Stunden SO. von S. Leopoldo. 2) Die Privat-Colonien: São Lourenço bei Pelotas an der Lagoa dos Patos mit 1000 Colonisten. Nossa Senhora da Soledad, 2 Stunden vom rechten Ufer des Cahy mit 1400 Colonisten, unter denen 1000 Deutsche. Mundo Novo, 6 Leguas nordöstlich von S. Leopoldo mit fast 1000 deutschen Colonisten. Gemeinde Campo Bom, 3 Stunden von S. Leopoldo, nebst Baum-Schneufs und Portugiesen-Schneufs.

[ocr errors]

Picada dos Irmãos.

3) Die von der Provinzial - Regierung angelegten und verwalteten Colonien: Nova Petropolis, auf dem linken Ufer des Cahy mit 600 Colonisten. Santa Cruz auf dem linken Ufer des Jacuhy mit mehr als 4000 Seelen. São Angelo in der Nähe der Stadt Cachoeira mit mehr als 500 Colonisten. 4) In der Nähe der unter 1-3 genannten deutschen Colonien liegen eine grosse Anzahl kleinerer deutschen Niederlassungen, die entweder von Privaten Land gekauft haben oder auf Ueberresten von Regierungs- und Privat-Colonien wohnen. Darunter die Colonie São Pedro d'Alcántara mit 500 Colonisten; Colonie Tres Forquilhas und Torres am Meere, 10 Leguas südlich von der Grenze der Provinz S. Catharina; Colonien Neu-Schneufs, Caffee-Schneufs, Sommer-Schneufs und Hamburgerberg mit Berghammer Schneufs.

In Porto Allegre leben 1000-1500 Protestanten, welche bereits eine Gemeinde bilden und eine Kirche zu erbauen begonnen haben 1).

Banda Oriental del Uruguay.

Montevideo mit einer Gemeinde von etwa 200 Seelen.

Die Waldenser Colonie Rosario (auch Nueva-Helvetia genannt) am gleichnamigen Flusse mit circa 500 Seelen.

Die Colonie auf der Estancia S. Juan am Einfluss des S. Juan in den La Plata mit 70 Seelen.

Ferner befinden sich auf den Estancias Nueva Alemania (61 Seelen), Nueva Melem (60 Seelen), Santa Dorothea (35 Seelen), Savandre (25 Seelen), deren Lage unsere Karten nicht angeben, deutsche Colonien.

Die Deutschen in Paysandú und in Salto am Uruguay beabsichtigen, sich demnächst zu Gemeinden zu constituiren.

Buenos-Aires.

[ocr errors]

1) Evangelische Gemeinde in der Hauptstadt Buenos Aires mit etwa 3000 Seelen.

2) Kleinere deutsche Ansiedelungen befinden sich in El Rosario, Paraná oder Bajada de Santa Fé und Concepcion del Uruguay.

3) Die Colonien Las Conchas, 7 Leguas von El Paraná; La Esperanza bei Santa Fé mit 400 Colonisten, von denen die Hälfte deutsche Schweizer; San José in Entrerios mit 2010 Seelen.

Chili.

Evangelische Gemeinde in Osorno am nördlichen Ufer (?) des See's Lanquihué. Evangelische Gemeinde in Puerto Montt am nördlichen Ende des Busens Reloncavi und in der Nähe die Gemeinden S. Juan und Tramas.

-r.

') Ob die nach anderen Angaben gleichfalls von deutschen Colonisten bewohnten Orte Assunguy in der Provinz Paraná und Blumenau in der Provinz S. Catharina der evangelischen Confession angehören ist uns nicht bekannt.

« AnteriorContinua »